Die Containerpreise von Shanghai nach Europa übertreffen erstmals die Kosten für US-Strecken – eine Entwicklung, die durch Engpässe, Tarifpolitik und saisonale Effekte getrieben wird. Dabei bewegt sich der Drewry World Container Index (WCI) seit Wochen zwischen 3.450 und 3.550 US=Dollar pro 40-Fuß-Container. Doch die Entwicklung der Frachtraten auf den einzelnen Routen zeigt ein deutlich differenziertes Bild: Die Raten nach Europa sind gestiegen, während sich die Preise auf den US-Routen seitwärts bewegt haben.
In der letzten Woche überschritten die Frachtraten nach Genua (5,526US-Dollar) erstmals jene nach Los Angeles (3,529 US-Dollar) und New York (5,199 US-Dollar). Auch die Kosten für die Route Shanghai – Rotterdam stieg in den letzten zwei Wochen um 21.5% auf 4,855 US-Dollar jeweils auf Basis von einem 40-Fuss-Container (2 TEU) Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) verdeutlicht dies noch stärker: Die Containerpreise für die US-Westküste fielen um -6,7 %, während die Tarife für Europa um 7,2 % stiegen.
Teure Containerpreise für Europa
Die Preissteigerungen auf den Europastrecken lassen sich teilweise durch sogenannte FAK-Anpassungen erklären. Diese „Freight All Kinds“-Tarife erlauben es Reedereien, die Cointainerpreise pauschal für verschiedene Gütergruppen anzuheben. Diese Erhöhungen wurden rechtzeitig vor den Jahresverhandlungen eingeführt, um die Basis für 2025 zu festigen.
Ein weiterer Treiber ist die anstehende Vorbereitungszeit auf das Chinesische Frühlingsfest Ende Januar. Viele Fabriken in China schließen ab Mitte Januar und bleiben oft bis Mitte Februar geschlossen, wodurch ein vorgezogener Spitzenbedarf entsteht. Dieser Effekt sorgt traditionell für temporäre Preisanstiege.
Ein wesentlich stärkerer Einfluss scheint jedoch die Verfügbarkeit von Containern zu sein. Die US-amerikanische Federal Maritime Commission untersucht, ob Reedereien gezielt das Angebot verknappen, um die Containerpreise hochzuhalten. In Logistikunternehmen in den Häfen wie Shanghai berichten von massiven Engpässen, die Lieferketten belasten und die Raten auf ausgewählten Strecken in die Höhe treiben. Eigentlich galten die Engpässe bei den Containern, die noch aus der Corona-Zeit herrühren, als überwunden.
Streikgefahr und volle Lager: US-Preise stabil trotz Trumps Amtsantritt
Die relative Stabilität der Frachtraten in die USA überrascht, besonders angesichts des nahenden Amtsantritts von Donald Trump. Seine angekündigten Strafzölle haben dazu geführt, dass Importeure versuchen, möglichst viele Waren vor dem 20. Januar zu verschiffen. Doch diese Strategie stößt an Grenzen. Die Lagerkapazitäten in den USA sind bereits erschöpft, nachdem Unternehmen infolge der Streiks im Oktober mehr Waren als nötig bezogen haben.
Zusätzlich drohen an der Ostküste neue Streiks an den wichtigen Häfen in New York, Boston und Baltimore, sollte sich die Gewerkschaft ILA nicht mit der United States Maritime Alliance (USMX), der Containerreedereien, Hafenbetreiber und andere Arbeitgeber an den Ost- und Golfküsten der USA vertritt, einigen, könnten Häfen wie New York, Boston und Baltimore erneut lahmgelegt werden.
Immer mehr Exporteure in China weichen in den letzten Monaten auf die Luftfracht aus. Die Luftfrachtraten steigen in den letzten Wochen stark an, von 5.73 US-Dollar pro Kilogramm im Oktober auf 6.20 US-Dollar im November.
Preisdruck bis Januar
Drewry erwartet, dass die Containerpreise in der nächsten Woche stabil bleiben. Dagegen werden die Luftfrachtraten weiter steigen, vor allem in die USA, wo im Januar ein Verbot der Temu-App droht und damit einer der Treiber im E-Commerce-Business. Auf den Strecken nach Europa sollte sich die Entspannung am Suez-Kanal weiter bemerkbar machen, während auf der anderen Seite sich die Nachfrage in Vorbereitungen auf das chinesische Frühlingsfest die Nachfrage antreiben wird.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
















wann arbeiten eigentlich chinesen?
wenn ich mir den chinesischen feiertagskalender ansehe,
ca. 23 arbeitsfreie tage ohne die zehn gesetzlich zustehenden urlaubstage und den lokalen feiertagen,
da schieben diese unterdrückten sklaven eine ziemlich ruhige kugel in einer unmenschliche diktatur
na, ja, jedem das seine