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Wie VW in China wieder durchstarten will

VW gibt sich auf dem chinesischen Automarkt nicht geschlagen. Ein aktueller Blick, wie Oliver Blume die Wende schaffen will.

VW-Chef Oliver Blume
VW Chef Oliver Blume. Foto: Ronny Hartmann/AFP/Getty Images

Besonders in Deutschland sind Elektroautos derzeit Ladenhüter, es drohen Werkschließungen. Man ist mit seinen Elektro-Angeboten zu teuer, zu wenig Reichweite, keine ausreichende Ladeinfrastruktur. Ganz anders in China. Dort gerät VW mit seinen nicht konkurrenzfähigen Produkten ins Hintertreffen. Kann man wieder einen Fuß in die Tür kriegen, kann man die Chinesen wieder begeistern?

Angesichts der schwachen Nachfrage in China und der schwindenden Bedeutung des Unternehmens im größten Automarkt der Welt will VW-Vorstandschef Oliver Blume die Kostensenkungspläne des Konzerns weiter vorantreiben. Bloomberg berichtet: Der Konzernchef besuchte am heutigen Dienstag die Tongji-Universität in Shanghai, um die 40-jährige Marktpräsenz von VW in China zu feiern. Der Konzern werde seine Strategie “In China, für China” weiter vorantreiben, sagte er einer Gruppe von Studenten. Diese zielt auf die Stärkung der lokalen Technologiekompetenz und Kostensenkungen ab.

“Dieses Jahr war für den Volkswagen-Konzern sehr herausfordernd”, sagte Blume. “Unser Plan ist es, bis 2030 mehr als 30 neue Modelle auf den Markt zu bringen. Mit einem starken Produktportfolio werden wir unseren Kunden den Charme der Marke Volkswagen wieder näherbringen.” Der extrem wettbewerbsintensive Automobilmarkt Chinas und der rasante Übergang zu Elektrofahrzeugen haben ausländische Autobauer wie VW und General Motors unter Druck gesetzt. Der Aufstieg inländischer Marken wie BYD und ein anhaltender Preiskampf haben die jahrelange Serie guter Umsätze und Gewinne traditioneller Hersteller beendet. In Deutschland könnte die nachlassende Nachfrage VW erstmals zu Werksschließungen zwingen.

Mit seiner Tochtergesellschaft VW China Technology, die in der Provinz Anhui sitzt, entwickelt der Konzern eine Automobilplattform für den lokalen Markt, die 40% weniger kostet. VW strebt außerdem an, die Markteinführungszeit neuer, lokaler Produkte ab 2026 um 30% zu verkürzen. “Wir haben erkannt, dass man in einem so preissensiblen Markt wie China die Kosten senken muss”, sagte er. “Das stellt sowohl für unserer technologische Entwicklung als auch für die Fertigung eine große Herausforderung dar.“

Durch die Investitionen von VW in und Partnerschaften mit Unternehmen — wie dem Batteriehersteller Gotion High-Tech, dem Unternehmen für autonome Fahrlösungen Horizon Robotics und dem E-Autohersteller Xpeng — könne der Konzern seine Fahrzeugplattformen und seine Marke schneller und effektiver erneuern, so Blume.

Der Autobauer hat im vergangenen Monat seinen Joint-Venture-Vertrag mit dem staatlichen Hersteller SAIC Motor verlängert und Blume sagte, er freue sich auf einen Neuanfang. VW werde flexibler werden und sich neueren Antriebssträngen zuwenden, die bei chinesischen Verbrauchern beliebt sind. Dazu gehören Plug-In-Hybride und Elektrofahrzeuge mit erweiterter Reichweite, die beide mit Batterien und herkömmlichen Verbrennungsmotoren angetrieben werden.

China bleibe für VW ein Schlüsselmarkt, sagte Blume. Daher wolle der Konzern dort bis 2030 einen Betriebsgewinn von 3 Milliarden Euro erwirtschaften und seine Position als führende ausländische Automarke behaupten.

FMW/Bloomberg



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