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VW-Manager mit Aussagen – Löhne als Druckmittel für Werkserhalt

Laut dem VW-Verhandlungsführer könnten doch alle Werke erhalten bleiben. Offenbar geht es um die Höhe der Lohnkürzungen.

VW-Zentrale in Wolfsburg
VW-Zentrale in Wolfsburg. Foto: Yen Duong/Bloomberg

Nachdem VW Anfang September Werkschließungen in Deutschland androhte, wurde es diese Woche konkreter, als die Betriebsratsvorsitzende von drei Werkschließungen sprach. Heute Abend gibt es nun erste Aussagen aus dem VW-Management.

Volkswagen hat den Arbeitnehmern einen Vorschlag zur Kosteneinsparung vorgelegt, der Werksschließungen in Deutschland verhindern könnte.
Arne Meiswinkel, der Verhandlungsführer des Autoherstellers, sagte laut Bloomberg, der Plan sehe eine 10-prozentige Lohnkürzung und ein überarbeitetes Bonussystem vor. Die Maßnahmen sollen die Marke VW stützen, die mit einer schwachen Nachfrage in Europa und einem verschärften Wettbewerb in China zu kämpfen hat.

VW und die Gewerkschaftsführer warnten, dass Werksschließungen weiterhin eine Möglichkeit seien, wenn keine ausreichende Einigung über die anderen Maßnahmen erzielt werden könne. „Wir sind offen für jede Diskussion, um unsere finanziellen Ziele zu erreichen“, sagte Meiswinkel am Mittwoch in Wolfsburg nach Gesprächen mit Gewerkschaftsführern gegenüber Reportern. Die Löhne bei VW würden auch nach den Kürzungen „sehr attraktiv“ bleiben, fügte er hinzu.

Erst heute früh meldete VW das am wenigsten profitable Quartal seit Jahren, was die Position der Unternehmensleitung für drastische Maßnahmen in Deutschland stärkt. Anfang der Woche hatten die Gewerkschaftsführer Pläne wie die 10-prozentige Lohnkürzung sowie die Schließung von mindestens drei Fabriken in Europas größter Volkswirtschaft angekündigt.

Die jüngsten Vorschläge von VW seien ein „erstes kleines Signal“ für Fortschritte, sagte Daniela Cavallo, die oberste Gewerkschaftsführerin des Autoherstellers. Sie fügte hinzu, dass die Schließung von Werken nicht völlig vom Tisch sei und die Arbeitnehmer weiterhin „alarmiert“ seien. Gewerkschafter wehren sich seit langem gegen Veränderungen bei der Hauptmarke VW, die mehrere Markteinführungen von Elektrofahrzeugen verpatzt hat und mit niedrigen Renditen zu kämpfen hat.

Einbrechende Verkaufszahlen in China und ein zunehmend harter Wettbewerb in Europa, das noch nicht wieder das Nachfrageniveau vor der Pandemie erreicht hat, haben zu einem Gewinnrückgang des Konzerns beigetragen. Die Marke VW, bei der die meisten Kürzungen anfallen würden, erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres eine operative Marge von nur 2,1 %.

Während die IG Metall Lohnerhöhungen fordert, sagte Meiswinkel, dass Kürzungen notwendig seien, um die Rentabilität der Marke zu stärken. Die Lohnforderungen des Unternehmens müssten erfüllt werden, um die Gespräche über Themen wie Fabriken und Arbeitsplätze voranzutreiben, sagte Meiswinkel. „Nur wenn wir gemeinsam Lösungen finden, um unsere finanziellen Ziele zu erreichen, können wir uns konkrete Perspektiven für die deutschen Standorte und eine mögliche Arbeitsplatzsicherheit vorstellen“, sagte er.

Die Vorschläge von VW werden voraussichtlich den Auftakt zu komplexeren Verhandlungen bilden, wobei die nächste Runde für den 21. November angesetzt ist. Ende nächsten Monats läuft eine Schonfrist ab, ab dem 1. Dezember sind Warnstreiks möglich.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Aus VW ist doch auch nur eine Woke Bude geworden ,dazu war ja auch wichtig die vegane Bratwurst in der Kantine um das Klima zu schützen und der Herr Diess ehemaliger Vorstandschef rief die bunte Regierung auf Benzin so teuer wie möglich zu machen.Von mir aus kann VW pleite gehen,auf sowas kann man verzichten .

  2. Aha, und nach den Lohnkürzungen verkauft VW dann wieder mehr Autos?
    Oder stehen die dann nicht entlassenen Mitarbeiter neben den stillgelegten Montagebändern und putzen sie täglich mehrmals?
    Oder sollen nach den Lohnsenkungen (wenn er nur weit genug gesenkt wurde) wie bei Ebro in Spanien, aus China teilweise vorgefertigt angelieferte Autos nur noch zusammensetzen werden?
    Die energiefressende Vormontage und Batterieproduktion würde dann in China stattfinden, und die Endmontage in Deutschland. Jedenfalls müsste auch kein sündhaft teurer Stahl verwendet werden, der ja bald mit Wasserstoff hergestellt werden soll.
    Habeck könnte dann mit noch mehr Energieeinsparungen in Deutschland glänzen. Und wenn die Mitarbeiten auch nur dann zu den Montagebändern eilen, wenn der Wind weht und die Sonne scheint, damit ausreichend Strom vorhanden ist, dann sind doch mehrere Fliegen….

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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