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Wahnsinn wiederholt sich: Chinas Rohstoff-Euphorie – und jetzt der Crash!

Auf den Wahnsinn ist in China Verlaß - nach dem Boom bei Rohstoffen crasht es jetzt an den Future-Börsen..

FMW-Redaktion

Es ist den westlichen Medien weitgehend entgangen, vielleicht weil es sich immer wieder wiederholt: in den letzten Tagen und Wochen haben chinesischen Trader die Preise für Rohstoffe auf Mehrjahreshochs getrieben – ob Eisenerz, Kohle, Zink: es ging steil nach oben bei gigantisch großen Handelsvolumina!

Dabei spielen fundamentale, mithin ratioale Argumente keine Rolle – es fließen Milliarden an Yuan an die chinesischen Rohstoffbörsen (die bedeutendsten sind die in Dalian und Shanghai) von chinesischen Privat-Tradern, aber auch von den inzwischen immer zahlreicheren chinesischen Hegdefonds: derzeit gibt es ca. 5000 Hedgefonds in China, mindestens 10 dieser Hedegfonds verwalten mindestens 10 Milliarden Yuan (ca. 1,5 Milliarden Dollar).

Man stürzt sich im Reich der Mitte auf die Rohstoff-Märkte, weil man offenkundig der Auffassung ist, dass die Aktienmärkte, aber auch der Immobilienmarkt nicht mehr viel hergibt. Also das schnelle Geld machen an den hochvolatilen Rohstoffbörsen, und die Kurs-Turbulenzen haben auch Auswirkungen gehabt auf die Rohstoffbörsen in London und New York. Durch den Wahnsinn chinesischer Trader hat sich auch das Trading an den westlichen Rohstoffmärkten signifikant verändert: dort ging es bislang um fundamentale Faktoren oder um die Auswirkungen der Fed-Politik – all das ist jetzt weitgehend irrelevant geworden. Es sind nun vorwiegend die Algorithmen chinesischer Hedgefonds, die das Geschehen bestimmen – und so die gehandelten Volumina deutlich erhöhen.

Aber nun scheint wieder Schluß zu sein mit der absurden Rally: Chinas Aufsichtsbehörden haben heute Nacht angeordnet, dass die Zuflüsse in Rohstoff-Futures begrenzt werden. Die Folge: ein Crash an den Märkten, so fiel der in Shanghai gehandelte Eisenerz-Future heute Nacht um 8%:

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Eisenerz Continuos-Future Shanghai

Peking will den Wahnsinn offenkndig begrenzen und damit den in China periodisch auftretenden Boom-Bust-Zyklus durchbrechen. Das liegt ganz auf der Linie der letzten Tage, als China de facto größere Firmen-Übernahmen im Ausland durch Chinas Staatsfirmen begrenzte und auch Geldtransaktionen nun untersucht, um den Kapitalabfluß in Ausland zu stoppen, der sich mit dem starken Anstieg des Dollar und dem damit verbundenen Fall des Yuan beschleunigt hatte.

Auf den Wahnsinn jedenfalls ist in China Verlaß – das zeigen auch die Turbulenzen am chinesischen Geldmarkt heute Nacht: dort stiegen die Zinsen für Interbank-Leihen (14 Tage) von 2,5% auf 6% – an einem Tag!



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1 Kommentar

  1. Warum kaufen die nicht mal den Silberpreis hoch? Oder Gold? Naja, Leben ist kein Ponnyhof.

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