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S&P 500 - Diese Unterstützung muss halten Wall Street: Auf die Hoffnung folgt der nächste Dämpfer

Wall Street: Auf die Hoffnung folgt der nächste Dämpfer

Der Arbeitsmarktbericht am Freitag hat für Ernüchterung an der Wall Street gesorgt. Am Anfang der Vorwoche lagen der S&P 500 und die anderen US-Indizes nach einer Erholungsrally deutlich im Plus. Innerhalb von nur zwei Tagen legte der marktbreite S&P 500 knapp 6 Prozent zu. Ausgelöste wurde die Rally durch die Hoffnung auf schwächere Konjunkturdaten, die folglich den aggressiven Zinskurs der Fed ausbremsen, so die Spekulation der Marktteilnehmer. Die robusten Arbeitsmarktdaten haben aber den Märkten einmal mehr ihre Illusion genommen. Angesichts eines robusten Arbeitsmarktes sowie der hartnäckig hohen Inflation gibt es für die Fed vorerst keinen Grund über einen Kurswechsel nachzudenken.

Wall Street: Alle Hoffnung zunichtegemacht

Zu Beginn der letzten Wochen hatte die Wall Street wegen der Hoffnung auf eine weniger restriktive Fed eine dynamische Bärenmarktrally gestartet. Allerdings kam die Rally schon Mitte der Woche ins Stottern. Der endgültige Nackenschlag erfolgte dann am Freitag mit der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts (NFP). Die neu geschaffenen Jobs (263 Tsd.) lagen leicht über den Prognosen, während die Arbeitslosenquote (3,5 %) deutlich geringer ausgefallen war als erwartet (3,7 %). Ein starker Arbeitsmarkt erhöht die Zinssorgen am Markt. So kam es dann auch, dass die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren großen Zinsschritt um 75 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung am 2. November auf aktuell 80 % gesprungen ist.

Zugleich zogen die Renditen auf US-Staatsanleihen sowie der Dollarindex wieder an. Die 10-jährige Anleiherendite liegt mit aktuell 3,888% nur knapp unter der 4 %-Marke, während die 2-jährige Rendite sogar an den Hochs aus September bei 4,35 % kratzt. Der starke US-Dollar und die steigenden Renditen belasten die Wall Street schon seit Wochen. Besserung für den S&P 500 und die anderen US-Indizes ist bislang nicht in Sicht. Es gibt aber auch ein paar Hoffnungsschimmer, zumindest für eine Zwischenerholung. Der wichtige Stimmungsindikator AAII notiert inzwischen nahe historischen Tiefstständen. Dieser markiert zwar nicht den exakten Tiefpunkt des Marktes, könnte aber auf eine baldige Bodenbildung hindeuten.

Zudem befinden sich die Aktienmärkte am Anfang der stärksten Börsenphase, der saisonale Aspekt könnte stützend wirken. Es hängt nun viel davon ab, wie sich die in dieser Woche beginnende Berichtssaison entwickelt. Anleger werden vor allem den Ausblicken auf das vierte Quartal Beachtung schenken. Darüber hinaus liegt der Fokus auf den Inflationsdaten am Donnerstag. Analysten erwarten einen leichten Rückgang der Teuerung von zuvor 8,3 % auf 8,1 %.

S&P 500: Hält die 200-Wochen-Linie?

Die S&P 500-Future ist am Morgen seiner 200-Wochen-Linie, die aktuell bei 3.599 Punkten verläuft, wieder gefährlich nahe gekommen. Aktuell notiert der Index unter seiner Unterstützung bei 3.640 Punkten, könnte diese aber im heutigen Handel zurückerobern. Oberhalb von 3.640 würde sich die Lage zumindest etwas aufhellen. Dann ergibt sich Erholungspotenzial bis 3.725/45 Punkte. Übergeordnet ist der Abwärtstrend jedoch weiter intakt. Anleger sollten daher die Unterstützungszone zwischen 3.600 und 3.579 Punkten im Auge behalten. Unterhalb der 200-Wochen-Linie sowie den Jahrestiefs bei 3.580 Punkten könnte die Abwärtsdynamik zunehmen und die große Unterstützungszone bei rund 3.400 Punkten in den Fokus rücken. Mit dem Beginn der Berichtssaison steht für die Wall Street einiges auf dem Spiel.

S&P 500: Arbeitsmarktbericht löst Kursrutsch aus - Hält die Untersützung?

S&P 500: Chart von TradingView

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4 Kommentare

  1. Den saisonalen Aspekt kann man ruhig vergessen, oder hat es in den letzten hundert Jahren nur annähernd eine ähnliche Situation mit dermassen belastenden Faktoren auf sehr hohem Niveau gegeben und dies bei steigenden Zinsen ? Der einzige saisonale Aspekt ist,dass in diesem Herbst die Zinsen fallen wie die Blätter an den Bäumen.Denn die Natur hat Zyklen, in der Finanzwelt wollte man die Zyklen abschaffen, jetzt schlägt das Pendel zurück.

  2. Die Schrottanleihen fallen, das tut mir sehr gefallen ,denn ich bin ein Bär und so ist der Anstieg der Aktien eher eine Mär.
    Über Nacht S&P 500 neue Tiefs auf 3540 Pt.
    Dem Mutigen und Naiven gehört die Welt, es gibt anscheinend noch DAX Käufer einige Tage vor dem EU Verfall.

    1. Als alteingesessener @Altbär würde ich Sie gerne fragen, wann für Sie ein Einstiegszeitpunkt beim S&P 500 wäre.

  3. Korrigenda: Die Aktien fallen,nicht die Zinsen.

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