Aktien

Tech-Aktien bleiben im Fokus Wall-Street-Stratege: Tech-Ausverkauf war kein Bärenmarktsignal

Wall-Street-Stratege: Tech-Ausverkauf war kein Bärenmarktsignal
Börsendaten auf der Nasdaq MarketSite in New York am 27. Januar. Foto: Yuki Iwamura/Bloomberg

Am Montag hatte das chinesische KI-Modell DeepSeek noch die globalen Aktienmärkte erschüttert, doch zwei Tage später sind die Turbulenzen scheinbar schon vergessen. Der Standardwerte-Index Dow Jones steht kurz vor einem neuen Allzeithoch, während sich die technologielastigen Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 deutlich von den Kursverlusten vom Wochenbeginn erholt haben. Auch die Wall-Street-Strategen von Goldman Sachs bleiben optimistisch und sehen in dem jüngsten Ausverkauf kein Signal für einen bevorstehenden Bärenmarkt bei US-Tech-Aktien.

Wall Street: Kein Bärenmarktsignal

Der durch den Technologiesektor ausgelöste Ausverkauf an den US-Aktienmärkten zu Wochenbeginn war nach Ansicht der Strategen der Goldman Sachs Group angesichts der positiven Konjunkturaussichten nur ein kleiner Ausrutscher.

Der Schock der Anleger über den starken Start des billigeren KI-Modells des chinesischen Start-ups DeepSeek hat den Wert des Nasdaq 100 am Montag um fast eine Billion Dollar gedrückt. Den größten Anteil an den Verlusten hatte das ehemals wertvollste Unternehmen der Welt, Nvidia. Die Aktie des Chipherstellers brach im Zuge der DeepSeek-Turbulenzen um 17 Prozent ein. Doch der Einbruch an den Aktienmärkten sei kein Vorbote eines anhaltenden Rückgangs, schrieb das Goldman-Team um Peter Oppenheimer in einer Notiz.

„Die meisten Bärenmärkte werden durch die Erwartung sinkender Gewinne ausgelöst, die von der Angst vor einer Rezession angetrieben wird“, die in den nächsten zwölf Monaten unwahrscheinlich sei, so die Wall-Street-Strategen.

Der erstaunliche Erfolg von DeepSeek hat Bedenken hinsichtlich der Dominanz der USA im Bereich der künstlichen Intelligenz und der hohen Bewertungen von Unternehmen wie Nvidia ausgelöst. Die Strategen von Goldman gehen jedoch davon aus, dass die Schwäche an der Wall Street begrenzt sein wird, da die Zinsen sinken und die Inflation nachlässt, solange es keine größeren negativen wirtschaftlichen Überraschungen gibt.

„Diese Kombination makroökonomischer Bedingungen hat sich in der Vergangenheit als günstig für risikobehaftete Anlagen erwiesen“, so die Strategen.

Wall Street-Stratege: Kein Bärenmarktsignal für Aktienmärkte - Tech-Aktien
Tech-Aktien sind teuer | Bewertungen des Nasdaq 100 weit über 10-Jahres-Durchschnitt

Tech-Aktien: Bewertungen bleiben eine Gefahr

Oppenheimer hatte zuletzt vor hohen Bewertungen und einer ungewöhnlich hohen Marktkonzentration bei Tech-Aktien gewarnt und eine geografische Diversifizierung sowie eine Ausweitung des Sektorengagements empfohlen. US-Aktien seien „ziemlich hoch bewertet“, sagte er in einem Bloomberg-TV-Interview am 20. Januar, eine Woche vor dem Mini-Crash. Für das laufende Jahr sieht der Wall-Street-Stratege aber Spielraum für weitere Kursgewinne.

„Die Dominanz der US-Aktienmärkte, des Technologiesektors und der dominierenden Unternehmen ist keine Blase, die auf irrationalem Überschwang beruht, sondern vielmehr Ausdruck überlegener Fundamentaldaten“, so der Stratege in seiner Notiz vom Mittwoch. „Das überdurchschnittliche Gewinnwachstum auf Indexebene wird sich abschwächen, was Chancen für eine stärkere Diversifizierung eröffnet. Das Interview mit Peter Oppenheimer sehen Sie ab Minute 10:00 im folgenden Video.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage