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Wall Street und Coronavirus: Einschätzungen von Markus Koch

Die Wall Street dürfte heute unter Druck geraten! Bereits am Freitag gabe es stärkere Abgaben, nun könnte der Leitindex S&P 500 heute erstmals seit Anfang Oktober wieder einmal einen Handelstag mit einem Minus von mehr als 1% absolvieren. Ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor für die Wall Street ist die massive Long-Positionierung der Investoren: immens viele Calls, kaum Puts (Put/Call-Ratio auf neuen Tiefs).

Faktisch war die Stimmung an der Wall Street also viel zu euphorisch, der Coronavirus ist nun gewissermaßen nur der Auslöser einer markttechnisch überfälligen Korrektur.

Markus Koch wirft einen Blick auf die Geschichte von Epidemien (wie zum Beispiel das SARS-Virus) und kommt zu dem Ergebnis, dass solche Ereignisse meist nur kurze Korrekturen in den ersten Wochen nach Auftritt einer solchen Epidemie hervorrufen. Allerdings, so muß man einwenden, ist China inzwischen immer für die Welt viel wichtiger geworden und gleichzeitig die globale Mobilität viel höher als im Jahr 2003 zu Zeiten des SARS-Virus. Wichtig für die Aktienmärkte ist vor allem, dass die chinesische Wirtschaft deutlich betroffen sein wird – und damit die Erzählung der Wall Street vom globalen Wirtschaftsaufschwung Schaden nehmen wird (heute schon der deutsche ifo Index überraschend schwach).

Markus Koch sieht daher das eigentlich größere Risiko in den Bewertungen an der Wall Street. In der angekaufenen US-Berichtssaison haben nur knapp 65% der berichtenden Unternehmen die (wie stets deutlich im Vorfeld abgesenkten) Erwartungen übertroffen – das liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Im Vergleich zum 4.Quartal des Jahres 2018 sind die Gewinne der S&P500-Konzerne um -1,9% zurück gegangen – aber die Aktenkurse der Wall Street gleichwohl auf neue Allzeithochs gestiegen.

Der Grund für diese Schere zwischen den fundamentalen Daten und der Euphorie der Aktienmärkte ist die expansive Geldpolitik der Fed. Und am Mittwoch wird die Wall Street daher sehr genau darauf achten, was Fed-Chef Jerome Powell zum weiteren Vorgehen der US-Notenbank sagen wird. Sehen Sie dazu die aufschlußreichen Einschätzungen von Markus Koch:

An der Wall Street haben sich Fundamentaldaten und Kurse zu weit voneinander entfernt, meint Markus Koch



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