Aktien

Warum BioNTech und Moderna so viel besser performen als Astrazeneca und Pfizer

Spritze und Geldschein

Die Aktien der Impfstoffhersteller BioNTech und Moderna sind im Vergleich zur Zeit vor Ausbruch der Coronakrise dramatisch gut gelaufen. Kein Wunder, so denkt man sich, bei den guten Absätzen an Corona-Impfstoffen. Aber ihre Aktien stiegen dramatisch besser als die der Konkurrenz. Das hat einen einfachen Grund.

Die Aktien von BioNTech stieg seit Februar 2020 (zweitbester Wert im Chart am Ende des Artikels) um 497 Prozent an. Die Aktien des US-Unternehmens Moderna stiegen sogar um 721 Prozent. Hingegen sehen wir ganz unten im Chart kaum erkennbar, wie die Aktien von Pfizer, Johnson & Johnson und Astrazeneca „nur“ um 17 Prozent, 13 Prozent und 5 Prozent gestiegen sind. Das hat sicherlich nichts mit einer viel schlechteren Wirksamkeit der Impfstoffe zu tun, oder mit viel schlechteren Verkaufsstrategien etc.

Moderna und BioNTech starteten mit Umsätzen fast auf der Null-Linie

Es liegt an der Struktur der Unternehmen. Diese fällt sofort ins Auge, wenn man auf die Geschäftszahlen schaut. Moderna und BiONtech haben inzwischen ihre Quartalszahlen für Januar-März veröffentlicht. Wer hinschaut, kann nicht übersehen, dass Moderna noch im 1. Quartal 2020 einen Unternehmensumsatz von gerade mal 8 Millionen Dollar machte, und jetzt im 1. Quartal 2021 waren es dank Corona-Imfstoff schon 1,94 Milliarden Dollar. Alleine 1,73 Milliarden Dollar entfielen nur auf die Verkäufe des Corona-Impfstoffs.

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Bei BioNTech sieht es ähnlich aus. Vor einem Jahr war es noch ein Umsatz von gerade mal 27,7 Millionen Euro, jetzt sind es 2,05 Milliarden Euro. Im Klartext: Vor der Coronakrise waren die Umsätze der beiden Unternehmen fast bei Null, weil sie vor dem Corona-Impfstoff keine anderen Produkte am Markt hatten (vereinfacht ausgedrückt). Johnson & Johnson, Pfizer und Astrazeneca hingegen sind große Pharmakonzerne, und hatten schon vorher Milliardenumsätze und eine breite Produktpalette.

Ihre Einnahmen aus dem Corona-Impfstoff erhöhen zwar die Umsätze spübar, aber der Schub im Jahresvergleich ist eben nicht so groß wie bei BioNTech und Moderna, wo man quasi von Null auf Milliardenumsätze springt. Das musste die Börse erst einmal durch kräftige Kursanstiege bei den beiden Neulingen einpreisen. Und so hatten frühe Investoren bei BioNTech und Moderna quasi das Glück des Mutigen, dass ihre Unternehmen früh einen wirksamen Corona-Impfstoff auf den Markt brachten. Milliardenumsätze entstanden in wenigen Monaten, wo vorher nichts war. Dies verhielt sich bei den drei großen etablierten Konzernen eben völlig anders.

Grafik zeigt Biontech und Pfizer mit sehr guter Aktienkurs-Entwicklung
TradingView-Chart zeigt im Vergleich die prozentuale Entwicklung von fünf Impfstoff-Aktien seit Februar 2020.



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