Blick auf US-Daten Warum der Goldpreis seit 14:30 Uhr plötzlich fällt

Der Goldpreis ist seit 14:30 Uhr plötzlich gefallen von 1.959 Dollar auf aktuell 1.940 Dollar. Was ist hier los? Um 14:30 Uhr wurden Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal veröffentlicht, sowie die aktuellsten Daten für die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. In Kurzform: BIP minimal stärker (+1,2 % nach +1,1 % bei erster Veröffentlichung). Preisindex +4,1 % (+4,0 % bei erster Veröffentlichung). Die PCE Kernrate liegt bei +5,0 % (erste Veröffentlichung war +4,9 %). Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (für die letzte Woche) steigen nur um 229.000 (offizielle Prognose war 250.000).

Was bedeutet das für Gold? Alle Daten waren leicht robuster als erwartet oder als in der vorigen Meldung. Also läuft die US-Konjunktur, Preisdruck ist weiterhin vorhanden. Folglich hat die Federal Reserve vermutlich weiterhin Druck mit hohen Zinsen gegen die Inflation zu arbeiten. Höhere Zinsen sind Gift für Gold, und daher fällt der Goldpreis. Lisa Abramowicz von Bloomberg schreibt dazu aktuell: „Die Renditen 2-jähriger Anleihen steigen an, nachdem die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung niedriger als erwartet ausgefallen ist. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor stark, die Unternehmensgewinne sind robust, die Bankenkrise ist fast vom Radar verschwunden. Händler preisen eine Zinserhöhung der Federal Reserve im Juli fast vollständig ein.“

Yields on 2-year bonds are surging after jobless claims came in lower than expected. Labor markets are still strong, earnings are coming in resilient, banking crisis is almost off the radar. Traders almost fully price in a July rate hike. pic.twitter.com/Fkt2sjIF5P

— Lisa Abramowicz (@lisaabramowicz1) May 25, 2023

Und hier der Vergleich im TradingView Chart, man erkennt klar die negative Korrelation: Der Goldpreis (blau) fällt aktuell, während gleichzeitig US-Anleiherenditen (2 Jahre Laufzeit steigt schnell von 4,40 % auf 4,51 %) und US-Dollar steigen. Je höher die Rendite für Schuldpapiere, desto weniger attraktiv ist das zinslose Gold für Anleger.