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Warum der Trend zur Elektromobilität schlecht für Tesla sein könnte!

Beispielfoto für Tesla mit Ladestation

2019 könnte das Jahr mit der höchsten Automobilproduktion gewesen sein. Ab jetzt ist eine Stagnation denkbar, sagt der Geschäftsführer des Automobilzulieferers Bosch! Wenn dem so ist, und darauf deuten die sehr niedrigen Bewertungen der meisten profitablen Autohersteller hin, dann kommen schwere Zeiten auf die Industrie zu. Und zwar auf alle Unternehmen inklusive Tesla!

Keine Produktionssteigerung bis mindestens 2025?

Bosch geht davon aus, dass vor 2025 kein neues Hoch in der Fahrzeugproduktion erreicht wird. Stagnation ist schlecht für die Wirtschaft. Zwar drückt inzwischen bei vielen Unternehmen nicht mehr die Last von Zinszahlungen, die bereits Wachstum erzwingen würden. Dank Nullzinspolitik bekommen viele Unternehmen inzwischen sogar Zinsen, wenn sie Kredite aufnehmen. Doch das Produktivitätswachstum bleibt. Die Industrie ist also in der Lage, von Jahr zu Jahr mehr Produkte mit weniger Aufwand zu produzieren. Bleibt die Nachfrage nach den Produkten konstant, dann gibt es Überangebot mit entsprechenden Folgen für das Preisniveau.

Noch schlimmer wäre es natürlich, gäbe es eine Nachfrageverschiebung weg von weitgehend ausentwickelten Produkten hin zu neuen. Einen modernen Vierzylinder-Diesel kann ein Hersteller mit unbedeutenden Änderungen auch noch in zehn Jahren einsetzen. Doch was wäre, wenn künftig die Nachfrage nach Plugin-Hybriden und Elektroautos steigt? Zwar haben einige Hersteller bereits in diese Technologien investiert. Doch die Ausbeute dieser Investitionen ist noch gering und Hersteller wie Mazda, Fiat oder Toyota halten sich in der Hinsicht sogar völlig zurück.

Nachfrageverschiebungen können zu sinkenden Margen führen – für alle Hersteller

Eine sinkende oder auch nur konstant bleibende Nachfrage bei gleichzeitiger Verschiebung der Nachfrage hin zu Produkten, die die meisten Hersteller noch gar nicht entwickelt haben, wäre eine ernsthafte Bedrohung für die Profitabilität der Branche. Und dabei muss es nicht einmal der ureigenste Wunsch der Verbraucher nach Elektroautos sein, der diese Nachfrageverschiebung anfeuert. Abgasgrenzwerte, Fahrverbote und Subventionen können die Nachfrage erzeugen.

Bei sinkenden Preisen und einer Verschiebung innerhalb der angebotenen Produktkategorien würden die am schlechtesten aufgestellten Hersteller zuerst über die Klinge springen. Gering kapitalisierte Unternehmen mit kleiner Marge und Investitionsstau wie PSA oder Fiat haben das Risiko durchaus erkannt. Deshalb wollen PSA und Fiat schließlich fusionieren und genau deshalb lotet Fiat die Möglichkeiten aus, Elektroautos zusammen mit Foxconn aus China zu entwickeln.

Der Markt antizipiert ebenfalls schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit eines fundamentalen Wandels der Industrie. Es hat schließlich Gründe, dass die KGVs der Automobilbranche unnatürlich niedrig sind. Fiat-Chrysler wird für weniger als fünf aktuelle Jahresgewinne gehandelt. Der Markt geht also davon aus, dass die Gewinne in den kommenden Jahren massiv sinken werden.

Tesla baut in einem vielleicht schrumpfenden Markt neue Produktionskapazitäten auf

Neben dem Schwenk hin zu neuen Antrieben gibt es auch einen weiteren Trend, dem einige Autohersteller bereits mit eigenen Carsharing-Angeboten zu begegnen versuchen: Die Abschaffung des eigenen Autos. Befeuert durch Anbieter wie Uber und Lyft, die die Kosten für taxiähnliche Beförderung massiv reduzierten, ist in vielen Städten selbst in den USA die Notwendigkeit für den Besitz eines eigenen Autos massiv gesunken. Wie nachhaltig dieser Trend ist, bleibt abzuwarten. Noch machen Uber und Lyft riesige Verluste, subventionieren also den billigen Transport ihrer Kunden. Mit Sozialdumping und Ausbeutung der Fahrer werden die Kosten auf die Schultern der Kapitalanleger und Fahrer verlagert, so dass zweifelhaft ist, ob dieser Trend noch lange anhalten wird.

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2 Kommentare

  1. Hallo Herr Schuhmanns,

    vielen Dank für diesen äußerst fundierten Artikel.

    Schöne Grüße,
    andweb

  2. Hallo Herr Schuhmanns,

    vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen Artikel.

    Schöne Grüße,
    andweb

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