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Warum die HETA auf einmal satten Gewinn macht

Die HETA Asset Resolution AG, die Abwicklungsbank der österreichischen "Hypo Alpe Adria", hat für das erste Halbjahr 2016 einen kräftigen Überschuss von 7,5 Milliarden Euro vermeldet. Aus dem operativen...

FMW-Redaktion

Die HETA Asset Resolution AG, die Abwicklungsbank der österreichischen „Hypo Alpe Adria“, hat für das erste Halbjahr 2016 einen kräftigen Überschuss von 7,5 Milliarden Euro vermeldet. Aus dem operativen Geschäft (Verkauf von noch vorhandenen Vermögenswerten) stammen aber lediglich 330 Millionen Euro. Woher also dieser fette Gewinn? Nun, in das erste Halbjahr fällt die Entscheidung der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA (österreichische BaFin), für die Schulden der HETA einen Schuldenschnitt durchzuführen. So verloren die nachrangigen Gläubiger ihre Ansprüche komplett, und die vorrangigen Gläubiger verloren 54% ihrer Ansprüche. Hieraus resultieren 7,15 Milliarden Euro des aktuellen Überschusses der HETA.

Tja, was der eine verliert, gewinnt der andere, oder wie war das? Die Schulden der HETA wurden durch den Schuldenschnitt sogar insgesamt um 9,45 Milliarden Euro verringert. Dank des Schuldenschnitts ist auch das Eigenkapital der HETA wieder im positiven Bereich bei 1,1 Milliarden Euro. Auch der Verkauf der restlichen Vermögenswerte (ein Hotel in Sarajevo, Töchter in Italien und Sonstiges) schreitet laut HETA gut voran. Die Liquidität habe sich derzeit auf 5,3 Milliarden Euro erhöht von vormals 4,3 Milliarden Euro. Die HETA selbst sagt:

„Der bisherige Verlauf des Abbaus liegt über unseren Erwartungen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die verbleibenden Assets aufgrund ihrer Komplexität wie auch aufgrund der politischen Unwägbarkeiten in Europa durchaus schwerer zu verwerten sein werden. Dennoch gehen wir davon aus, dass unser Ziel bis Ende 2018 80 Prozent der Vermögenswerte abgebaut zu haben, erreichbar bleibt.“

Aber die heile Welt der HETA ist noch nicht so richtig perfekt. Denn die quasi enteigneten HETA-Gläubiger könnten immer noch auf die Garantien des Bundeslandes Kärnten pochen. Da alle Seiten wissen, dass dies in jahrelange grausame Rechtsstreitigkeiten enden könnte, geht es jetzt aktuell um einen Kompromiss, wonach den Gläubigern ihre Forderungen abgekauft werden sollen. Mit den Gläubigern wurde vor Kurzem eine Absichtserklärung vereinbart. Danach soll Kärnten 1,2 Milliarden Euro zahlen. Den Rest zahlt die HETA aus ihrer Verfügungsmasse, so dass die Gläubiger anscheinend bis zu 90% ihrer Forderungen zurückerhalten können. Genaues weiß man demnächst, wenn das Angebot öffentlich präsentiert wird.

Hier geht es zur kompletten Meldung der HETA.



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