Gold/Silber

Zinserwartungen an die Fed Warum Gold und Bitcoin nach den US-Jobdaten spürbar fallen

Die Erwartungen an die Fed sorgen seit Präsentation der US-Jobdaten ab 14:30 für fallende Kurse bei Gold und Bitcoin.

Ein Barren aus Gold

Um 14:30 Uhr wurden die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Ganz grob gesagt kamen sie im Rahmen der Erwartungen rein mit +263.000 neuen Stellen im September. Seitdem fallen Gold und Bitcoin. Schauen wir uns das näher an. Kurz vor 14:30 Uhr noch bei 20.043 Dollar, sehen wir Bitcoin aktuell bei 19.658 Dollar. Der Chart mit dem Preisabsturz (blaue Linie) exakt ab 14:30 Uhr belegt, dass sich Kryptowährungen von Fundamentaldaten und Zinsaussichten beeinflussen lassen! Der Goldpreis (orange) sackte ab von 1.709 auf 1.700 Dollar.

Kursverlauf von Bitcoin und Gold seit heute Mittag

Bitcoin unter der Fuchtel der Erwartungen an die Fed

Die heutigen US-Jobdaten sorgen offenbar dafür, dass der Markt eine weitere starke Zinsanhebung der Fed erwartet. Besser verzinste Anleihen drücken die Laune beim zinslosen Gold sowie bei den Zocker-Kryptowährungen, unter denen Bitcoin die Nummer 1 ist. Bloomberg schreibt dazu aktuell: Bitcoin fiel, nachdem der monatliche US-Arbeitsmarktbericht zeigte, dass die Zahl der Beschäftigten schneller als erwartet zunahm und die Arbeitslosenquote sank, was die Erwartungen stärkte, dass die Federal Reserve die aggressiven Zinserhöhungen fortsetzen wird, was Risikoanlagen nach unten gezogen hat.

„Ich denke, wir müssen den Abwärtstrend respektieren und davon ausgehen, dass der Bärenmarktzyklus immer noch vorherrschend ist“, sagt Katie Stockton, Gründerin von Fairlead Strategies LLC. Der Beschäftigungsbericht zeigte, dass der US-Arbeitsmarkt angesichts der stärksten Zinserhöhungen seit Jahrzehnten widerstandsfähig ist und die Löhne angesichts der Inflation weiterhin in hohem Tempo steigen. Diese Stärke dämpfte die Hoffnung der Anleger, dass der Fed-Vorsitzende Jay Powell das Tempo der geldpolitischen Straffung verlangsamen könnte.

Auch Gold leidet unter wohl weiter kräftig steigenden Zinsen

Laut Bloomberg sinkt auch Gold, weil die US-Arbeitsmarktdaten zeigten, dass der Arbeitsmarkt weiterhin angespannt ist, was die Hoffnungen der Federal Reserve auf weniger aggressive Zinserhöhungen zunichte macht. Der Dollar und die Renditen der Staatsanleihen stiegen nach der Veröffentlichung der Daten an und setzten den Goldpreis unter Druck.

Die Daten werden die US-Notenbank bei ihren Bemühungen um eine Abkühlung des US-Arbeitsmarktes, der dazu beigetragen hat, die Inflation auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten zu treiben, weiter auf die falsche Fährte locken. Die unablässigen Zinserhöhungen der Zentralbank haben den Goldpreis das ganze Jahr über belastet und dazu geführt, dass er seit seinem Höchststand im März um etwa 18 % gefallen ist.

Schwächere Daten zur US-Produktion und zu offenen Stellen schürten Anfang der Woche die Erwartung, dass die Fed ihre aggressiven Zinserhöhungen verlangsamen könnte, was den Goldpreis über die Marke von $ 1.700 steigen ließ. Die Fed-Direktoren betonen nach wie vor, dass die Inflation nach wie vor zu hoch sei, und dass sie sich von der Volatilität an den Märkten nicht von einer Straffung der Geldpolitik abhalten lassen würden.

FMW/Bloomberg/Chart von TradingView



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7 Kommentare

  1. Steuerfreie Kursgewinne in Euro in den letzten 12 Monaten 13,9 %
    Stand: 17:10

  2. weiter stark steigende Zinsen, in your Dreams maybe… in der Realität meinen das die Märkt ggf. ich freue mich dann schon auf die Gegenbewegung, wenn der Markt merkt das die Inflation gar nicht wirksam bekämpft werden kann

  3. Ich sehe im Chart immer nur, wenn der Euro fällt, dann fällt auch der Goldpreis, egal welche Zinsschrauben gedreht werden oder Arbeitsmarktdaten kommen.um 15 Uhr fiel der Goldpreis rapide um 20 $ um dann in der nächaten halben Stunde wieder um 14 zu steigen. So und jetzt pendelt er so in der Mitte zwischen dem Hoch und dem Tief.
    Mein Goldpreis in Euro hat sich fast nicht geändert seit Mai. Zwischendurh mal tiefer, aber o.k. hat sich schnell wieder gegeben.

    1. Hallo Ottonorma.
      Ja, man kann in Echtzeit miterleben, wie der Goldpreis den Währungsverfall des Euro ausgleicht. Fällt der Euro gegenüber dem Dollar, dann steigt der Goldpreis in Euro.
      Gegenüber der türkischen Währung und dem Dollar ist das natürlich noch drastischer zu sehen. Wer jetzt gut in Gold investiert ist, dem macht ein Währungsverfall nicht so viel aus, egal in welcher Währung.
      Der Dollar hat ja auch schon gegenüber Gold seit 1971 deutlich über 90 % verloren.
      Gut, man muss auch ein paar bunte Zettel in der Tasche haben, oder auf dem Konto, denn sie sind einfach auch praktisch.
      Nur, diese „Zettelbenutzung“ hat uns in den letzten 12 Monaten etwa 10% Kaufkraftverlust eingebracht, während meine Unzen mir über 14% steuerfreien Kapitalertrag eingebracht haben.
      Und ich muss ja hier in Spanien mit dem Euro leben, und somit auch in Euro rechnen.
      Aber, wir werden alle noch eine Menge Federn lassen müssen, wenn sich nun die Rot/Grüne Politik gänzlich in Deutschland entfaltet.
      Das wird auch in Spanien zu spüren sein.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. und Bitcoin hat die Inflation der nächsten 100 Jahre bereits ausgeglichen:) jetzt ist es Zeit Gold und bunte Zettel abzustossen und in die Zukunft aka Bitcoin zu investieren um in ein paar Jahren die Rente einzuleiten

  4. U - 90 Krisenveteran

    Und der MSCI World ist jetzt wieder ca. 25% vom Hoch weg und machte schon neue Tiefs, die andern Indices könnten nach der 2tägigen Short- Squeeze Rally ,die fundamental nicht mit einem Fliegenschiss unterlegt war, folgen.
    Dr. Beck hat schon die Wende ausgerufen? Die Hoffnungsrallys werden immer kürzer, hatte doch das letzte noch einige Tage gedauert.
    Die FED Bekämpfer sollten sich einmal bei der FED für die schönen leistungslosen Gratisgewinne der letzten Jahre bedanken und akzeptieren, dass der Goldonkel Powell und die Plappertante Lagarde jetzt nicht mehr helfen können und nicht mehr lieb sein können.
    Auch der zu 90% investierte A. Beck rechnet anscheinend nicht, dass eine Baisse auch länger dauern könnte ( wie schon oft) und auf einem stark übertriebenen Nivau auch über 30% korrigieren könnte oder müsste.Er hat zwar einen guten Rucksack von Theorie und Argumenten, aber ich denke dass ihm die schmerzhafte persönliche Erfahrung der Jahre 1979 bis 1990 fehlt.Nach seinen eigenen Aussagen ist sein Erfolg seit Anfang 2020 auch überschaubar und wie wäre es nach einem weiteren Taucher von 10 bis 15% ?
    Da schätze ich die Einschätzungen des früheren Permabullen Volker Hellmeyer heute als sehr realistisch ein. Er sieht auch die Zukunft eher in den noch weniger aufgepumpten Märkten von Asien/ China als im Westen wo der liebe Onkel Sam gerade seine Partner voll im Energiekrieg verheizt.

  5. Ich denke Gold wird langfristig definitiv ein Inflationsgewinner werden. Bei Bitcoin und Ether bin ich mir da noch nicht so sicher.

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