Gold/Silber

Warum Gold und Euro nach US-Jobdaten so deutlich fallen

Gold und Euro fallen deutlich nach den US-Jobdaten von 14:30 Uhr. Sie waren so überraschend stark, dass Zinsdruck auf die Fed entsteht.

Gold und Euro verlieren seit 14:30 Uhr spürbar. Der Goldpreis fällt binnen weniger Minuten von 1.915 Dollar auf 1.883 Dollar. Der Euro verliert gegenüber dem US-Dollar von 1,0925 auf 1,0831. Im Chart sehen wir die schlagartig fallenden Kurse. Dem gegenüber sehen wir, wie gleichzeitig seit 14:30 Uhr der US-Dollar (Währungskorb Dollar-Index) und die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen nach oben springen. Diese Bewegung liegt an den um 14:30 Uhr veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für Januar.

Warum Gold und Euro nach US-Jobdaten leiden

Es war vorhin eine echte Überraschung. Man musste wohl ein zweites oder drittes Mal hinschauen. Bei einer Markterwartung von 185.000 neu geschaffenen Stellen wurden tatsächlich 517.000 neue Arbeitsstellen in den USA geschaffen, in nur einem Monat! Die US-Arbeitslosenquote lag bei 3,4%, bei Erwartungen von 3,6 %. Die US-Stundenlöhne liegen mit +0,3 % zum Vormonat wie erwartet, und mit +4,4% zum Vorjahresmonat höher als erwartet. Was sagt uns das? Der US-Arbeitsmarkt läuft deutlich heißer als gedacht. Warum Euro und Gold verlieren? Die steigenden Anleiherenditen machen das zinslose Gold weniger attraktiv, und der höhere US-Dollar drückt automatisch gegen seinen großen Kontrahenten, den Euro.

Druck auf die Fed

Aber warum? Die Federal Reserve hatte vorgestern die Zinsen „nur noch“ um 25 Basispunkte angehoben. Die Zinsanhebungen sollen so langsam abebben. Aber bei so einem heiß laufenden US-Arbeitsmarkt, da preist der Markt sofort die Erwartung ein, dass der Aufwärtsdruck bei den Zinsen doch weiter wirkt auf die Fed. Denn einen leergefegten Arbeitsmarkt und Lohndruck müsste man mit noch höheren Zinsen eindämmen? So leiden Gold und Euro unter diesen Jobdaten. Die Aktienmärkte reagieren relativ gelassen. Der Dow verliert auf CFD-Basis seit 14:30 Uhr nur 150 Punkte, Nasdaq -147 Punkte, Dax -63 Punkte. Eigentlich müssten Aktien stärker fallen? Denn dieser erneute Zinsdruck auf Jerome Powell müsste gegen den Aktienmarkt drücken?

Aktueller Expertenkommentar

Die Ökonomen der Commerzbank haben sich vor wenigen Minuten zur diesem kräftigen Anstieg neuer Stellen am US-Arbeitsmarkt geäußert. Hier kurz und knapp nur die Headline-Aussage ihrer Analyse, im Wortlaut: Der US-Arbeitsmarkt läuft noch viel besser als ohnehin gedacht. Im Januar legte die Beschäftigung um 517.000 zu, außerdem wurden die Anstiege in der Vergangenheit nach oben revidiert. Auch wenn der Lohndruck nachgelassen hat, so dürfte der Arbeitsmarkt aus Sicht der Fed weiter nicht im Gleichgewicht sein. Die Zinserhöhungen dürften damit weitergehen.

Gold und Euro im Vergleich zu US-Dollar und US-Anleiherendite Chart: TradingView



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6 Kommentare

  1. Wenn die FED mit ihrer dovishen Haltung wirklich die Banken durch höhere Anleihekurse schützen wollte, dann dürfte es noch Schmerzhaft für eben diese werden.

    Genaueres weiß man, wenn die Blase platzt.

  2. Tja, und gestern sind Euro und Gold noch massiv gestiegen, so daß man eine Kehrtwende vermutete.
    Und die kam – heute gegen 14:30, aber wieder nach unten. Und das geht dann ganz plötzlich.
    Und Silber ging auch stark nach unten, obwohl es gestern nicht so stark nach oben ging wie Gold.
    Tja ? welche Vorhersge macht man nun ? alle 2 Tage eine neue ?

  3. Nun hat „der Markt“ ein gutes Argument auf einen starken Dollar zu wetten.

    Da sich viele Anleger im Dax im Dollarraum befinden sollten dann auch ganz bald nachhaltig ein neues ATH erreicht werden 👍🐻

    1. Wenn Gold fällt, dann immer niagaramäßig😃.

      1. @Columbo

        Und wenn es steigt, dann viagramäßig 😂

        1. @Michael

          Der war gut👍😂.

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