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Warum und wann die Anti-Corona-Pille von Pfizer zum Gamechanger wird

Die Anti-Corona-Pille von Pfizer

Wie wirksam ist die Anti-Corona-Pille von Pfizer – und wann steht sie zur Verfügung? Mit der Notzulassung zweier Arzneimittel gegen das Corona-Virus in den USA keimt kurz vor Weihnachten Hoffnung auf: Die Kombination aus Impfstoffen und Medikamenten könnte den Wandel im Pandemieverlauf einläuten.

Kann die Anti-Corona-Pille von Pfizer die Pandemie beenden?

„Hope Changes Lives“ – dieser Slogan des Pharmakonzerns Pfizer klingt wie eine verheißungsvolle Weihnachtsbotschaft. Und tatsächlich steigt die Hoffnung, dass zeitnah mit dem Medikament Paxlovid™ eine medizinische Waffe gegen das Corona-Virus zur Verfügung steht. Damit könnte perspektivisch auch der Impfdebatte die Schärfe genommen werden.

Geeignet ist das Mittel für Erkrankte ab einem Alter von zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen. Für Patienten, die bereits intensivmedizinisch behandelt werden, ist Paxlovid™ zunächst nicht gedacht. Pfizer verspricht, dass durch die eine Woche dauernde und ca. 700 US-Dollar kostende Therapie schwere Krankheitsverläufe auch bei Hochrisikopatienten verhindert werden.

Die Kombination aus dem Wirkstoff Ritonavir und dem viralen 3CL-Protease Inhibitor verspricht eine deutliche Reduzierung einer schweren Erkrankung. Nach dem Therapiebeginn soll innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn die Hospitalisierungsrate von 6,5 Prozent der Patienten auf 0,7 Prozent sinken. Eine Mitte Dezember abgeschlossene Studie bescheinigt der Anti-Corona-Pille auch hoch wirksam gegen die extrem ansteckende Omikron-Variante zu sein.

Noch gibt es nur wenige Medikamente gegen SARS-CoV-2. Die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat am Mittwoch neben Pfizers Medikament auch Molnupiravir™ von Merck (USA) die Notzulassung erteilt. Der antivirale Arzneistoff des Pfizer-Konkurrenten wurde ursprünglich zur oralen Behandlung der Grippe an der Emory University in Atlanta entwickelt und ist weniger wirksam. Molnupiravir™ reduziert Krankenhauseinweisungen und tödliche Krankheitsverläufe lediglich um 30 Prozent – bei Paxlovid™ sind es 89 Prozent.

Die Verträglichkeit der Anti-Corona-Pille sei zwar relativ gut, Pfizer schränkt aber ein, dass durch die Kombination mit Ritonavir das Risiko von kritischen Arzneimittelinteraktionen, vor allem mit Substraten von Cytochrom P450 (CYP) 3A4 und P-Glykoprotein besteht. Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder sind von der Notzulassung ausgenommen.

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft aktuell noch die Zulassung von Paxlovid™. Sollte sich die Wirksamkeit des Medikaments bestätigen, könnten auch bei uns überlastete Krankenhäuser der Vergangenheit angehören. Damit würde ein Stück Normalität zurückkehren und sich die Pandemie in ihren Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft abschwächen.

Der Chef von Pfizer, Albert Bourla, äußerte sich gegenüber CNN optimistisch mit den Worten „Das ändert alles“. Da man diese Worte von ihm auch schon im Zusammenhang mit dem Impfstoff Comirnaty® (BioNTech) hören konnte, bleibt der Game-Changer-Effekt abzuwarten.

Die Euphorie Bourlas könnte bei tatsächlicher Wirksamkeit allerdings berechtigt sein. Anders als das Antivirusmittel Remdesivir™ muss Paxlovid™ nicht von medizinischem Personal intravenös verabreicht werden. Die Pillen können von den Erkrankten selbst zu Hause eingenommen werden.

Wie schnell ist die Anti-Corona-Pille verfügbar?

Die US-Regierung hat bereits für 10 Millionen Patienten im Gegenwert von 5,3 Mrd. US-Dollar Paxlovid™ geordert. Auch die Bundesregierung bestätigt die Kontaktaufnahme zu mehreren Herstellern antiviraler Medikamente gegen SARS-CoV-2 und erste Bestellungen. Ohne die Zulassung der EMA können die Mittel aber hierzulande nicht eingesetzt werden. Das Gleiche gilt für China, Russland, Großbritannien etc. Ohne die Zulassung über die USA hinaus, sind die Pandemie und ihre Folgen nicht aufzuhalten.

Die aktuell bereits um den Globus jagende Omikron-Welle werden die Corona-Medikamente daher noch nicht stoppen können. Diese Omikron-Welle entwickelt gerade weltweit eine bislang in der Corona-Pandemie noch nie gesehene Dynamik.

Covid-Neuerkrankungen Welt

Auch in den USA, wo die Auslieferung der ersten Chargen von Paxlovid™ bereits ab der kommenden Woche beginnen soll, wütet die nun dominierende Omikron-Variante.

Covid-Neuerkrankungen USA

In China ist das mutierte Corona-Virus ebenfalls eingetroffen und hat in der 13 Millionen Einwohner zählenden Metropole Xi’an bereits zu einem harten Lockdown geführt. Genaue Zahlen sind aus dem Land, in dem es offiziell keine Pandemie gibt, nicht erhältlich.

Studien aus Südafrika, England und Schottland belegen, dass Omikron weniger krank macht als frühere Varianten. Gleichwohl führt die rasante Verbreitung der Mutante zu ähnlichen Problemen. Vor allem die kritische Infrastruktur, also Feuerwehr, Polizei, Transport und Krankenhäuser, kann durch massenhaft erkranktes Personal kollabieren, was wiederum harte Lockdowns zur Folge hätte. So wie aktuell in China, den Niederlanden oder Dänemark.

Das könnte auch auf Deutschland und die USA trotz der Anti-Covid-Pille von Pfizer in den nächsten Wochen zukommen, nach dem Motto: „Einmal müssen wir noch durch“. Ob eine dramatische Zuspitzung der Lage gerade bei den daueroptimistischen Amerikanern bereits „eingepreist“ ist, darf bezweifelt werden.

Ab dem zweiten Quartal nächsten Jahres alles vorbei?

Ab dem zweiten Quartal nächsten Jahres besteht dann allerdings die reale Chance, dass es ausreichende Mengen der in der Herstellung aufwendigen Corona-Medikamente gibt und zumindest die Industriestaaten wieder durchatmen können.

Es würde auch zur Dramaturgie der Pandemie passen, dass es jetzt eine Erleichterung jenseits der umstrittenen Impfstoffe gibt. Denn zunehmend sind auch Impfwillige nicht bereit, sich vier Mal oder öfter pro Jahr allein gegen Covid präparieren zu lassen. Den kritischen Punkt, ab dem Impfgegner und Impfmüde zusammen auf die Straßen gehen, will wohl niemand erleben.

Insofern ist die Notzulassung der offenbar hochwirksamen Anti-Corona-Pille eine gute Nachricht zu den Feiertagen.



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11 Kommentare

  1. Spanien und Portugal, und andere Länder auf der Welt beweisen, dass auch eine Impfung mit bis zu 90 % der Bevölkerung nichts nutzen.
    Genau die Wissenschaftler, die uns gesagt haben, dass die Impfung keine Langzeitschäden erzeugen kann, haben nicht gewusst, dass die Impfung nach etwa 6 Monaten keinen Schutz mehr bieten. Nun kommt die Pille, mit denen man sich eine goldene Nase an den Menschen verdienen möchte/wird, bei denen die Impfung nicht gewirkt hat.
    Wir sind genau jetzt dort, wo wir vor einem Jahr auch ohne Impfen waren, nur dass die Alten (über 80) schon letztes Jahr gestorben sind.
    Soll das immer so weitergehen?
    Alle etwa 70 Länder auf der Welt, die seit etwa einem Jahr mit dem traditionellen Totimpfstoffen impfen, haben (bei hoher Impfrate) Infektionsraten nahe Null.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. @Helmut, bitte hören Sie endlich auf, Ihre Lügen und Halbwahrheiten Tag für Tag zu wiederholen. Mit der Quantität steigt nicht die Qualität und der Wahrheitsgehalt von Fake News, wie schon der GröPaZ vier Jahre lang beeindruckend bewiesen hat. Liefern Sie stattdessen doch einfach mal nachprüfbare Fakten aus glaubwürdigen Quellen:

      Welche 70 Länder impfen seit 1 Jahr mit Totimpfstoffen?
      Wo finden sich seriöse, glaubhafte und validierbare Zahlen zu den Impfquoten und Infektionszahlen in diesen Ländern?
      Und wo entsprechend Zahlen zur Hospitalisierungsinzidenz, aufgeschlüsselt nach Geimpften und Ungeimpften?
      Wie sehr wirken diese Impfstoffe gegen die Omikron-Variante, auf die Sie sich bei den „giftigen“ Impfstoffen beziehen?

      Wieso sollen die Impfungen bei uns keinen Schutz mehr bieten?
      Wie hoch ist der prozentuale Anteil an symptomatisch Erkrankten und an Hospitalisierungen in der Gruppe der Geimpften und der Ungeimpften auf Seite 23 des folgenden RKI-Wochenberichtes?
      Wie erklären Sie sich die extrem hohe Impfeffektivität bei schweren Verläufen und Tod weit jenseits der 80%, dargestellt auf Seite 27?
      https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-12-23.pdf?__blob=publicationFile#page21

  2. Herr Zipfel, danke für den Artikel.
    ich bin der meinung, daß nach dem zeitalter der industialisierung jetzt das zeitalter der pharmazialisierung begonnen hat. das heisst, auch wenn die anti corona pille kommt, wird es in balde ein neues virus geben müssen. die biotechnologie hat blut geleckt. dieser markt ist sehr gross und sehr lukrativ, vieleicht sogar von der gewinnspanne der mit abstand gewinnträchtigste sektor.
    also kann es sein das ich mit meiner meinung richtig liege und corona nur der anfang war.
    ich möchte natürlich liebendgerne falsch liegen und hoffe das ich fantasiere.

    mfg md

    1. Wenn das eine Fantasie ist dann muss das eine kollektive sein. Bei soviel Geld wird die Moral gerne hintenangestellt.

  3. @ Helmut ihre Einstellung und Lebenserfahrung fehlt den vielen Theorie Fritzen.An der Börse würde man sagen das CRV ist sehr tief.Impfung mit bestrittener leichter Wirkung für einige Monate gegen unbekannte Langfristrisiken.Die ERSTGEIMPFTEN trampeln jetzt schutzlos mit einer Scheinsicherheit durch die Gegend und können Virusträger und ansteckend sein wie jeder Ungeimpfte,mit dem Unterschied ,dass Ungeimpfte gewisse Beschränkungen haben und auch eher aufpassen.Es wäre an der Zeit,dass die naiven Impfgläubigen die Ungläubigen langsam in Ruhe lassen.Die Impfmüden und die Impfgegner könnten bald in der Mehrheit sein ,dann sind die Endlosspritzer froh wenn man sie weiterspritzen lässt. ( Siehe Kommentar von Hannes Zipfel)

  4. @ md, da ist was dran, so läuft es z.B der Schweizer Wirtschaft dank boomender Pharma ziemlich gut.Dass in der kranken Gesellschaft die Gesundheits- und Sozialkosten ( Long -Covid ) weiter stark steigen werden, wird in den Inflationsdiskussionen ausgeblendet.
    Die Wirtschafts- und Gesundheitspolitik haben etwas gemeinsam.Wirtschaftliche Probleme werden mit gedrucktem Geld zugeschwemmt, Pandemien versucht man mit „experimentiellen Impfstoffen zu ertränken.Beides sind Symtombekämpfungen. Vielleicht sollte man sich irgendwann mit der Ursachenbekämpfung auseinandersetzen.Das neue Virus und die Impfdurchbrüche mehren sich gerade explosionartig.Gerade erfahren, ein voll profihafter Eishockeyverein mit 17 Infizierten.

  5. Ja, ich denke so eine Pille wäre sicherlich angebracht.
    Selbst in dem gut durchgeimpften Spanien hat sich jetzt in einem Jahr der Impfungen die Zahl der Infizierten versiebenfacht, in Portugal ähnlich.
    Und bei dem Impfweltmeister Israel wird jetzt die 4. Impfung vorgenommen, weil die Infektionen sich alleine in den letzten 30 Tagen verdreifacht haben.
    Gibt es in der Geschichte der Medizin eine Impfung, die solche Zahlen möglich gemacht hat.
    Man muss sich mal vor Augen führen, dass hier in Spanien geimpft wird wie der Teufel, aber die Infektionszahlen sich seit der Impfung versiebenfacht haben. Oder Frankreich Dänemark usw.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Es ist vorbei !!! Omicron radiert den ganzen Zirkus von Googleseite 1! Die Int.-Hospitalisierung kommt von 11-13 in 2020 auf 4-5 aktuell 2021 und Omicron macht in den nächsten Monaten nochmal minus 50-70 %,also 1-2 !
      Jetzt alle Massnahmen beenden und umso schneller sind alle wieder in den guten Alten Zeiten.
      Alles was ab jetzt davon abweicht, passiert komplett ohne Evidenz (inkl. Impflicht).
      Die kurve aus Dänemark Omicron-Cases vs. Hospit. spricht Bände !

      https://youtu.be/n5uzrn4e0Wg

      Irgendwer war gnädig und hat uns diesen Omicron Gamechanger geschickt.Vielen Dank dafür .

      1. P.S . Frohes neues Jahr an ALLE und guten Rutsch!

        32 Raketen sind gekauft ,die Freunde sind geladen und reichlich Zigarren haben die exakte Feuchte erreicht ! Ich hoffe auf sternenklaren Himmel und 12°um Mitternacht,so sollte das Meer richtig funkeln und unsere Kinder
        werden perfekt in 2022 starten. Die Flaschen stehen kalt und wir werden es zu Sylvester richtig krachen lassen!
        In diesem Sinne ,Rohr frei !

        1. War gerade beim Boostern und habe wie jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet, statt das Geld für Böller und Raketen rauszuschmeißen. Die Hasch-Cookies sind gebacken, die Joints gerollt. Da wird es sicher funkeln, ob mit oder ohne Wolken.

          1. Hauptsache es ballert… ;-)

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