FMW-Redaktion
Es wird ungemütlich für die Türkei und besonders für Präsident Erdogan: die Türkei-Buchungen sind nach Angaben des größten Reiseveranstalters der Welt, der TUI, um 40% eingebrochen. Grund des Rückgangs sind nach Angaben der TUI Sicherheitsbedenken der Touristen, nach dem Selbstmordanschlag vor einigen Wochen in Istanbul, bei dem zehn deutsche Touristen ums Leben gekommen waren. Nach Terroranschlägen in Ägypten, der Türkei, Tunesien und Paris dürften die Buchungszahlen der Reiseveranstalter erheblich zurück gehen, der Ausbruch des Zika-Virus dürfte darüber hinaus auch die Buchungen nach Südamerika belasten. Heute gemeldete Zahlen der TUI weisen einen Verlust von 107,4 Millionen Euro aus, der sich jedoch im Vergleich zum Vorquartal verringert hat.
Nach Angaben der TUI buchten im letzten Jahr 14% aller ihrer Touristen einen Türkei-Urlaub. Zwischen Januar und März erfolgen in der Regel die meisten Buchungen für den Sommer-Urlaub, sodass die Türkei in den Sommermonaten mit massiven Einbrüchen rechnen muß. Die TUI hat bekannt gegeben, dass sie ihr Angebot für Spanien- und Griechenlandreisen ausgweitet hat, indem sie bei den dortigen Veranstaltern weitere Kapazitäten gebucht hat. Für die angeschlagenen griechische Wirtschaft ist das eine ausgesprochen erfreuliche Nachricht.
Weniger jedoch für die Türkei und ihren Präsidenten Erdogan, nachdem nun bereits die für den Tourismus-Sektor wichtigen Touristen aus Russland ausbleiben. Die Türkei hat daher einigen Veranstaltern eine Beteiligung an den Kerosinkosten angeboten, um den Einbruch der Buchungen zu verkleinern.
Auf der Suche nach Touristen: Präsident Erdogan
Foto: Prime Minister Office / Wikipedia (CC BY-SA 2.0)
Dennoch: die wirtschaftlichen Perspektiven für die Türkei trüben sich mit den ausbleibenden Touristen nachhaltig ein – und das dürfte dann Spuren bei der ohnehin im Sinkflug befindlichen türkischen Lira hinterlassen:
Chart Dollar-türkische Lira
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