Von Markus Fugmann
Es rumpelt gewaltig an den Finanzmärkten: der Euro schoß gestern durch die Decke, die Anleihemärkte scheinen wieder in den Crash-Modus zu schalten. Letzteres ist vor allem eine Reaktion auf die stetig anziehende Inflation in der Eurozone, wie die gestern veröffentlichten Verbraucherpreise einmal mehr gezeigt haben. Damit stellt sich die Frage, ob die EZB ihr QE wirklich bis September 2016 ausführen wird – oder schon zuvor mit dem „Tapering“ beginnt.
Heute wird Mario Draghi aber sagen: der Wirtschaft geht es besser, die Inflation zieht moderat an – die beste aller Welten also und für Draghi ein untrügliches Zeichen, dass das QE der EZB funktioniert. Man werde das QE auf jeden Fall bis September 2016 durchführen – das wird heute der Tenor der Draghischen Pressekonferenz sein.
Wenn dann in 2016 die EZB eine Kehrtwende macht und das QE vorzeitig herunterfährt oder minimiert, wird es heißen: was kümmert uns unser Geschwätz von gestern? Das hat eindrucksvoll im Januar schon die Schweizer Nationalbank gezeigt, als führende Vertreter drei Tage vor Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses noch beteuerten, dass die Mindestgrenze von 1,20 auf keinen Fall aufgehoben werde.
Die heutigen Aussagen Draghis sind also mittelfristig nur begrenzt ernst zu nehmen. Was im Einzelnen zu erwarten ist von dem Römer, bringt Mads Koefoed von der Saxo Bank auf den Punkt:
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