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Wasserstoff: Deutsche Anleger mit klarer Meinung – jetzt Aktien kaufen?

Das Thema Wasserstoff ist eines der Themen dieser Tage. Und wird es in Zukunft noch viel wichtiger als die E-Autos von Elon Musk und seinen Nachzüglern aus der alten Autoindustrie? Im Juni verkündete die Bundesregierung ihre „Nationale Wasserstoffstrategie“. Es gehe für Deutschland um die globale Führungsrolle bei Wasserstofftechnologien, und dass man sich hier einen Platz ganz vorne sichern müsse (hier nachzulesen).

Deutsche Anleger favorisieren Wasserstoff als Zukunfts-Technologie

Aber was sagt der deutsche Börsianer dazu? Denn es gibt ja für den Börsenanleger bereits Aktien aus dem Bereich Wasserstoff, in die man investieren kann? Jetzt auf den Zug aufspringen? Ist es die richtige Technologie? investing.com hat unter gut 1.000 deutschen Anlegern eine Umfrage zum Thema Wasserstoff durchgeführt (hier die Details). Geht man danach, dann werden Wasserstoff-Antriebe die Verbrennungsmotoren verdrängen, und nicht die Elektroautos. Denn 78 Prozent der Befragten favorisieren die Wasserstoff-Technologie.

Sie halten diese unter anderem in punkto Effizienz und Umwelt für die bessere Technologie. Die Deutlichkeit dieser Einschätzung dürfe man laut investing.com als überraschend bezeichnen. Dass im „Auto-Bundesland“ Baden-Württemberg sogar rund 88 Prozent der Befragten Wasserstoff gegenüber der E-Batterie vorne sehen, sei dabei zumindest eine interessante Randnotiz. Die teilnehmenden Börsianer nennen Nel ASA und Ballard Power als bekannte Anbieter aus dem Wasserstoff-Bereich. Unter den acht meistgenannten Aktien aus dem Segment wird in der Umfrage mit Linde nur ein einziger Wert aus Deutschland genannt.

Jetzt in den Hype investieren?

Auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ ist, zeigt es dennoch, dass E-Autos nicht alles sind! Sind die deutschen Autobauer also besser beraten nicht nur stumpf Herrn Musk zu folgen in die Elektroauto-Euphorie, sondern vor allem in das Thema Wasserstoff zu investieren? Mr Dax Dirk Müller hatte sich vor zwei Wochen kritisch zum Thema Wasserstoff geäußert. Zwar sei das Thema hochinteressant. Aber es habe schon seit einiger Zeit an der Börse einen Hype bei bestimmten Aktien gegeben. Nun gelte es abzuwarten, und erst nach einer Marktbereinigung einzusteigen. Mehr zu seinen Aussagen beim Klick an dieser Stelle.

Eine Wasserstoff-Tankstelle im Hamburger Hafen
Eine Wasserstoff-Tankstelle im Hamburger Hafen. Foto: Medvedev Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0



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6 Kommentare

  1. Die vorzeigbaren Resultate dieses Experten sollen ja bei seinem Fond seit 5 Jahren immer noch Null oder sogar im Minus sein, wie man hört. Was muss man von Beratern halten, die gegen üppiges Honorar dem Kunden anbieten sein Vermögen zu mehren, aber selber nichts zustande bringen?

    1. Aber, aber. Warum sind die Menschen online immer so negativ und gehässig?

      Für den visionären Experten selbst lohnen sich Ausgabeaufschlag + Verwaltungsvergütung wahrscheinlich auf jeden Fall. „Aktives Management“, d.h. die reflektiert-getimte Auswahl von Qualitätsaktien wie z.B. Wirecard, SES oder Wasserstoff-Firmen, und „Absicherung“ haben halt ihren Preis…

      Ob sich das Gedöns für die Kunden lohnt, ist natürlich eine andere Frage. Der Ausgabepreis von DE000A111ZF1 anno 2015 war 100,- Euro; zuletzt war ein Anteil für 98,40 Euro zu haben. Im Vergleich zum ebenfalls US-lastigen MSCI World ist das eine „Outperformance“ von -0,81 % (1 Jahr), -9,79 % (3 Jahre), bzw. -22,50 % (5 Jahre). [Zahlen von ING]

      Witwen & Waisen wären also bis dato mit einem entsprechenden, hirnlos-passiven, aber billigen ETF besser gefahren. Auch ein Schimpanse, der nach dem Zufallsprinzip Dartpfeile auf einen Kurszettel wirft, wäre mit großer Wahrscheinlichkeit besser gewesen. (Ich würde allerdings Oktopusse vorziehen, denn Kraken sind wirklich intelligent und können bekanntlich nicht nur Fußballergebnisse vorhersagen.)

      -> Fondsmanager und andere Hellseher kann man sich sparen. Q.E.D.

  2. Zum Thema Wasserstoff soll man vielleicht (endlich) mal den technikern fragen. Einige davon hatten noch nie hohe Erwartungen von E-Fahrzruge, weil die Umweltbilanz leider nicht positiv zu kriegen ist. Schon alleine der Produktions- und Entsorgungskette der Batterie ist dreckig und teilweise mit Tagebau verbunden wo Menschen weit unter unsere westliche moralische Standards schuften müssen. Und das Produktionsvolumen für die aktuelle Mobilität mag produktionstechnisch gehen aber Rohstofftechnisch? Wenn wir uns jetzt kaum einigen können über Stromtrassen durch Deutschland und Europa, hat jemand dann Vorstellungen davon, was passiert wenn nicht 3% sondern 97% des Straßenverkehrs von diesen Stromnetzabhängt?
    Wasserdtoff kann auf eine ähnliche und teils vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, also muss nicht alles komplett auf den Kopf gestellt werden. Wasserstoff kann überall auf der Welt erzeugt werden, wo jetzt auch bereits große Energiedichten vorhanden sind. Da muss man nicht das ganze Land neu verkabeln. Tanklaster können wir schon. Das Fahrzeug wird nicht tonnen schwerer nur um 400km fahren zu können. Ja es gibt auch einige Probleme zu meistern bis flachendeckende Systeme bestehen. Aber zumindest der Ankündigung das Deutschland verstärkt auf Wasserstoff setzen wird ist für mich schon ein glückliches zmZeichrn, das einige Weisen einsehen, dass es nichts wird mit dam rollende Batterie. H2 Technik = Long mit Geduld!
    E Fahrzeuge= aufpassen, stürzt von alleine wieder ein und wird sich nur Halten in kleine Geräte, Werkzeuge, E-Bikes usw. wofür Wasserstoff zu komplex ist. Bis jemanden das auch klein bauen kann.

    1. Alles hat so seine Vor- und Nachteile. Beim Wasserstoff ist es u.a. der miserable Wirkungsgrad – angefangen bei der Elektrolyse bis hin zu der Brennstoffzelle. Am Ende ist es nur ein kleiner Bruchteil der ürsprünglich durch Wind/Solar erzeugten Energie, die für den Antrieb eines H2-Fahrzeuges genutzt wird. Am besten wäre es, wenn der Markt entscheiden würde – durch einen angemessenen CO2-Preis.

      1. @Lausi, immerhin ist der miserable Gesamtwirkungsgrad in der gesamten Well-to-Wheel-Betrachtung bereits heute besser, als bei „hochentwickelten“ Autos mit Verbrennungsmotor. Und richtig eklatant wird der Unterschied in der Tank-to-Wheel-Betrachtung, die aufzeigt, wie horrend ineffizient fossile Kraftstoffmotoren tatsächlich sind. In der Summe „retten“ sich Verbrenner einzig über die höchst umstrittene Kette Well-to-Tank. Umstritten deshalb, weil kaum exakte Daten vorliegen bzw. keine Daten genannt werden – so verweigern Raffinerien zumeist jede Aussage zum Energieaufwand der Kraftstoffproduktion. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Vorkette von Benzin und Diesel große Mengen an Energie im Allgemeinen und auch viel Strom im Speziellen benötigt, wesentlich mehr, als in den beschönigenden und nicht belegten „offiziellen“ Angaben gerne suggeriert wird.

        Ein höherer Gesamtwirkungsgrad – auch unter Annahme der Korrektheit offizieller Herstellerangaben in der Well-to-Tank-Kette – bei einer Technologie, die in Teilbereichen kaum über das Forschungs- und Prototypenstadium hinaus ist, in anderen Bereichen bestenfalls die Kleinserienfertigung erreicht hat. Die also noch weit von einer Massenproduktion mit den üblicherweise einhergehenden Kosten- und Effizienzsteigerungen sowie technischen Fortschritten entfernt ist.

        Sinnvollerweise sollte die Entscheidung für die jeweilige Technologie je nach Einsatzzweck getroffen werden: Langstreckenfahrer, hohe oder geringe jährliche Laufleistung, viel Stadtverkehr etc.

        Anbei mal ein paar interessante Artikel zu dem Thema:

        https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/wasserstoffauto-brennstoffzelle-co2-neutral-batterie-lithium/

        https://www.volkswagenag.com/de/news/stories/2019/08/hydrogen-or-battery–that-is-the-question.html#

        https://www.energieagentur.nrw/brennstoffzelle/brennstoffzelle-wasserstoff-elektromobilitaet/wirkungsgrad

        https://www.enbw.com/energie-entdecken/mobilitaet/brennstoffzellenantrieb/

        https://www.enbw.com/energie-entdecken/mobilitaet/brennstoffzellenantrieb/perspektiven.html

        1. @Leftutti, danke für die interessanten Infos. Ob mal H2-Autos oder E-Autos in der Zukunft dominieren werden, scheint noch lange nicht entschieden zu sein. Keiner kann die technologischen Entwicklungen voraussehen. Wichtig ist, dabei eine ehrliche, detaillierte Kosten- und Ökobilanz aufzustellen, die alle Aspekte dabei berücksichtigt, wie Produktion, Treibstoffherstellung, Betrieb u.s.w.

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