Devisen

Wegen Trump: Mexiko verkauft nach Unruhen Silber-Reserven, um mit Dollars Peso zu stützen!

Donald Trump führt schon vor seiner Amtseinführung einen Wirtschaftskrieg gegen Mexiko. Die Abwertung des Peso macht die Lage für die Bevölerung schwierig, gestern Unruhen nachdem die Regierung den Benzinpreis um 20% angehoben hatte. Jetzt reagiert die Notenbank und verkauft das, was man am meisten hat: Silber!

FMW-Redaktion

Donald Trump führt schon vor seiner Amtseinführung einen Wirtschaftskrieg gegen Mexiko, indem er vor allem Autobauer davor warnt, neue Fabriken in Mexiko zu errichten – so gestern in einem Tweet gegen Toyota, so zuvor gegen General Motors. Das alles sind schlechte Nachrichten für den mexikanischen Peso, zumal die angesprochenen Firmen prompt reagierten durch Ergebenheitsadressen an den designierten US-Präsidenten und nun ihre Pläne „überdenken“.

Der Peso fällt daher von Allzeittief zu Allzeittief zum Dollar – was die Lage vor allem für die mehrheitlich ohnehin arme mexikanische Bevölkerung weiter verschlechtert: Importe werden teurer, die Inflation stegt etc. Also muß Mexiko reagieren – und tut dies durch Interventionen am Devisenmarkt. So gestern durch Dollar-Verkäufe (am Markt spricht man von einem Volumen von einer MIlliarde Dollar), und so auch heute Nacht:

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Aber heute Nacht war etwas anders – als die Notenbank Mexikos (Banxico) agierte, fiel plötzlich der Silberpreis massiv:

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Und das war sicher kein Zufall! Denn Silber und Dollar-Peso fielen synchron:

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(Silber orange, Dollar-Peso schwarz)

Was bedeutet das? Die mexikanische Notenbank hat faktisch Silberresveren (die in Dollar notieren) verkauft aus ihrem Bestand, um mit den so eingenommenen Dollars den Peso zu stützen, indem die eingenommenen Dollars sofort verkauft und für Peso-Käufe genutzt wurden:

Der Vorteil einer solchen Operation ist, dass Mexiko damit nicht die ohnehin schwindenden Devisenreserven antasten muß – allerdings verringern sich eben die Silber-Bestände. Aber das scheint wiederum ein zu vernachlässigendes Problem zu sein, denn Mexiko ist mit weitem Abstand der größte Silberproduzent der Welt! Man verkauft also einen Rohstoff, den man ohnehin „im Überfluß“ besitzt – das scheint die Strategie der mexikanischen Notenbank zu sein.

Und das könnte Auswirkungen auf den Silberpreis auch in den nächsten Wochen und Monaten haben – denn vermutlich wird sich Derartiges wiederholen. Man wird in Mexiko City sicher überlegen, wie man auf Trump reagieren kann – eine Möglichkeit wäre etwa, US-Staatsanleihen zu verkaufen, was aber wiederum die Dollar-Reserven schmälern würde. Eine andere Möglichkeit wären Dollar-Swaps, die nicht die Dollar-Reserven abschmelzen würden – Ähnliches hatte China 2015 versucht für einige Monate, um dann jedoch wieder zu direkten Interventionen zurück zu kehren.

Wie auch immer: seit der Wahl Trumps wird die Lage der mexikanischen Bevölkerung immer schwieriger, gestern kam es zu Ausschreitungen in dem Land, nachdem die Regierung die Benzinpreise auf einen Schlag um 20% angehoben hatte (man spricht in Mexiko vom „Gazolinazo“, frei übersetzt „Benzin-Drama“ oder „Benzin-Sturm“):

Und so bringt Trump ein ganzes Land in Aufruhr – das wird sich auch dadurch bemerkbar machen, dass viele Mexikaner vor der geplanten Errichtung der Mauer an der US-Grenze wohl versuchen werden, ins Trump-Land zu gelangen..



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