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Weizen-Import 65 Prozent teurer – nicht nur der Ukraine-Krieg ist schuld!

Die Importpreise für Weizen und andere Sorten Getreide steigen extrem stark an! Aber die Angst vor leeren Supermarktregalen in Deutschland ist unbegründet. Dies belegen aktuelle statistische Daten.

Ernte von Weizen

Die Importpreise für Weizen waren im März 2022 um 65,3 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Dies zeigen heute veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamts. Die Importe von Getreide insgesamt haben sich im März um 53,6 Prozent verteuert. Das ist der stärkste Preisanstieg seit 11 Jahren! Neben Weizen verteuerten sich auch die Importe bei Gerste, Roggen, und Hafer enorm um 65,3 Prozent – bei Mais waren es immerhin auch noch +37,4 Prozent.

Warum die Importpreise für Weizen, Mais, Geste so stark gestiegen sind

Ein Grund für diese enorm gestiegenen Importpreise bei Getreide ist sofort zu finden. In der Ukraine hängen seit Kriegsausbruch riesige Mengen an Weizen zum Beispiel im Exporthafen Odessa fest. Länder wie Ägypten und viele andere Empfänger erhalten keine Lieferungen. Nun will die EU versuchen der Ukraine beim Landtransport zu helfen, damit diese Produkte doch noch ihren Weg auf den Weltmarkt finden. Aber dass alle Kunden wie vor dem Krieg normal bedient werden, dürfte eine Illusion sein.

Die staatlichen Statistiker aus Deutschland gehen heute auf die Hintergründe dieser enormen Preissteigerungen für Importe von Weizen, Mais und anderen Getreidearten ein. Denn vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat sich auch schon einiges getan. Man erwähnt eine hohe weltweite Nachfrage und ein verknapptes Angebot aufgrund schlechter Wetterbedingungen in wichtigen Anbauländern wie den USA, Kanada, Australien oder Südamerika, hohe Düngemittelpreise und steigende Transport- und Energiekosten. Der Ukraine-Krieg habe den Preisanstieg dann eben noch zusätzlich verstärkt.

Importpreise explodieren zwar – warum man aber keine Angst bei der Versorgung haben muss

Die Importpreise für Weizen sind also explodiert. Aber in Deutschland muss man offenbar keinerlei Angst davor haben, dass viele Produkte, die Weizen oder andere Getreidesorten beinhalten, in den Supermarktregalen fehlen werden. Denn die Ukraine und Russland sind zwar für Länder wie Ägypten und viele andere ein zentral wichtiger Lieferant, aber nicht für Deutschland. Aus diesen beiden Ländern hat Deutschland nämlich nur 2 Prozent seiner Getreideimporte bezogen! Lesen Sie hier interessante Detailangaben der Statistiker im Wortlaut:

Rund 11,4 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,2 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist das ein mengenmäßiger Rückgang um 7,3 %. Im Jahr 2020 wurden 12,3 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,0 Milliarden Euro importiert. Wichtigstes Importgut beim Getreide ist Weizen (einschließlich Mengkorn). Mit einer Importmenge von 3,9 Millionen Tonnen macht diese Getreideart mehr als ein Drittel (34,3 %) der Getreideimporte aus. Tschechien, Polen und Frankreich waren im Jahr 2021 die Hauptherkunftsländer von Weizen. 70,7 % der Importe von Weizen kamen aus diesen Ländern. Mais ist mit einem Anteil von 26,0 % an den Getreideimporten insgesamt zweitwichtigste Getreideart gefolgt von Gerste (13,4 %).

Sowohl die Ukraine als auch Russland als weltweit bedeutende Exporteure von Getreide spielen für die Getreideeinfuhren Deutschlands mit einem Anteil von 1,9 % beziehungsweise 0,1 % eine untergeordnete Rolle.

Im Jahr 2021 wurden 11,7 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 2,8 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und damit mengenmäßig 8,2 % weniger als im Vorjahr. Deutschland ist wichtiger Exporteur von Weizen. Weizen (einschließlich Mengkorn) hatte 2021 einen mengenmäßigen Anteil von 60,7 % an den gesamten Getreideexporten Deutschlands. 7,1 Millionen Tonnen Weizen im Wert von 1,7 Milliarden Euro wurden exportiert. Hauptzielländer waren Algerien, die Niederlande und Belgien: 61,3 % der deutschen Weizenexporte gingen in diese Länder.

Grafik zeigt Verlauf der Importpreise für Weizen und andere Arten von Getreide



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2 Kommentare

  1. Da kann Putin ja ein Exportpaket schnüren.
    Öl, Gas, Rohstoffe und Weizen für die halbe Weltbevölkerung.

    Putin erwartet Rekord bei Weizenernte in Russland

    https://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/wirtschaft/putin-erwartet-rekord-bei-weizenernte-in-russland-2570991

    1. Soeben gelesen:
      Ukraine wirft Russland Deportation von mehr als 210.000 Kindern vor.
      Die Ukraine wirft Russland vor, seit Beginn seiner Invasion am 24. Februar mehr als 210.000 Kinder zwangsweise deportiert zu haben. Sie sollten zu russischen Staatsbürgern gemacht werden, erklärt die Ombudsfrau für Menschenrechte, Ljudmyla Denissowa. Die Kinder gehören zu den 1,2 Millionen Menschen, die nach Angaben der ukrainischen Führung gegen ihren Willen weggebracht wurden. Russland spricht von „Flüchtlingen“, die nach Russland kommen, um den Kämpfen zu entkommen, insbesondere aus der südukrainischen Stadt Mariupol.

      Sollte das auch nur im Ansatz stimmen, erreichen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine völlig neue Dimension. Nicht genug, dass der russische Kriegs- und Menschenrechtsverbrecher die Welt mit Hungerkrisen erpresst, indem er ukrainische Getreideexporte blockiert, Felder vermint und riesige Mengen Getreide aus der Ukraine klaut, die er auch gleich noch in einen neuen „Ernterekord“ einpreist. Zwangsverschleppungen in Filtrationslager sind nun wirklich absolutes Nazitum oder „Nazidreck“, wie das Kreml-Schwein selbst zu sagen pflegt. Höchste Zeit, den Kreml von den faschistischen „Befreiern“ zu entnazifizieren!

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