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Wachstumsaussichten wegen steigenden Zinsen revidiert Weltbank sieht die Weltwirtschaft in einem prekären Zustand

Weltbank sieht die Weltwirtschaft in einem prekärem Zustand

Die großen Notenbanken wie die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) haben im Kampf gegen die hohe Inflation Ernst gemacht und die Zinsen historisch schnell angehoben. Aber dies bleibt nicht ohne Folgen. Erste Auswirkungen sind bereits zu spüren. Die notwendigen, aber wahrscheinlich zu raschen Zinsanhebungen, haben nicht nur das Wachstum in den USA und Europa ausgebremst, sondern auch Probleme in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern ausgelöst. Zudem hat der aktuelle Zinszyklus in den USA Schäden im Bankensystem verursucht und die Kreditbedingungen deutlich gestrafft. Die USNotenbank könnte den Zinserhöhungszyklus sogar so weit treiben, bis die Nation in eine Rezession rutscht. Die Risiken des derzeitigen Zinszyklus sind für die globale Konjunktur groß. Dementsprechend sieht die Weltbank die Weltwirtschaft angesichts steigender Zinsen in einem prekären Zustand, wie Bloomberg aktuell berichtet.

Steigende Zinsen belasten Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft befindet sich in einer prekären Situation und steuert auf eine erhebliche Wachstumsverlangsamung zu, da drastische Zinserhöhungen die Wirtschaftsaktivität beeinträchtigen. Anfällig für einen Abschwung sind vor allem Länder mit niedrigem Einkommen, so die Weltbank.

Die über den Erwartungen liegende Widerstandsfähigkeit der globalen Wirtschaft in den ersten Monaten des Jahres 2023 wird voraussichtlich in eine anhaltende Schwäche übergehen, da die straffere Geldpolitik die anhaltenden Schocks durch die Pandemie und den Ukraine-Konflikt verstärkt, so die Weltbank in ihrem jüngsten Bericht über die wirtschaftlichen Aussichten.

Während die noch robuste Weltwirtschaft das Institut dazu veranlasste, seine Prognose für das weltweite Bruttoinlandsprodukt von 1,7 % im Januar auf 2,1 % in diesem Jahr anzuheben, senkte die Weltbank ihre Aussichten für 2024 dagegen von 2,7 % auf 2,4 %. Die Risiken für die Aussichten sind weiterhin eher abwärts gerichtet, hieß es.

Weltbank revidiert die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft wegen steigenden Zinsen
Weltbank erwartet eine Abschwächung und revidiert die Wachstumsaussichten für 2024

Weltbank erwartet eine Abschwächung

„Es wird erwartet, dass sich das globale Wachstum in der zweiten Hälfte dieses Jahres deutlich abschwächt und die Schwäche im kommenden Jahr anhält“, so die Weltbank. „Das erhöhte Risiko von weit verbreiteten Bankenturbulenzen und einer strafferen Geldpolitik könnte zu einem noch schwächeren globalen Wachstum führen.

Die Vorsicht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die wichtigsten Zentralbanken überlegen, wie und wann sie die schnellste geldpolitische Straffung seit den 1980er Jahren zurücknehmen können. Nächste Woche wird die US-Notenbank die Möglichkeit einer Zinspause prüfen und in Erwägung ziehen. Im Euroraum gehen die Anleger indessen davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinserhöhungen fortsetzen wird, wenn auch in einem langsameren Tempo von 25-Basispunkten-Schritten.

Geldpolitik: Risiko für globales Wirtschaftswachstum
Konjunktur-Ausblick für 2023 – globales BIP-Wachstum

Erhöhtes Risiko einer Finanzkrise in Schwellenländern

Die Weltbank sagte, die Belastung durch höhere Kreditkosten sei „zunehmend offensichtlich“, wobei verzögerte Effekte noch kommen werden, da sich die Kreditbedingungen zuletzt weiter gestrafft haben.

Die Analyse der Weltbank zeigt, dass die Aussichten für die Schwellen- und Entwicklungsländer besonders besorgniserregend sind, da die Zinserhöhungen der Fed, die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass diese Länder eine Finanzkrise erleben könnten. Angesichts der restriktiven Kreditbedingungen hat jedes vierte Land effektiv den Zugang zu den Anleihemärkten verloren, so die Weltbank.

Um die Risiken einer finanziellen Ansteckung zu mindern, sollten die Zentralbanken ihre Absichten so früh und so klar wie möglich kommunizieren, um abrupte Änderungen der Aussichten zu vermeiden, so der in Washington ansässige Kreditgeber.

„Das globale Wachstum hat sich stark verlangsamt, und das Risiko finanzieller Spannungen in den Schwellen- und Entwicklungsländern nimmt angesichts der erhöhten globalen Zinssätze zu“, so die Weltbank. Darüber hinaus dürfte die restriktive Geldpolitik dafür sorgen, dass die Wachstumsraten in den Industrieländern auch im kommenden Jahr unter Druck bleiben.

FMW/Bloomberg



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