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Wenn das keine Blase ist! Videoausblick

Gestern kam auch die Wall Street aufgrund der Sorgen um die Schwellenländer und der absehbaren Eskalation im Handelskrieg unter Druck - aber die Amazon-Blase rettete vor herberen Verlusten..

Gestern kam auch die Wall Street aufgrund der Sorgen um die Schwellenländer und der absehbaren Eskalation im Handelskrieg unter Druck, und es waren zwei Faktoren, die dann doch einen herberen Abverkauf verhinderten: einerseits der extrem starker ISM Index (bester Wert seit dem Jahr 2004), andererseits die Amazon-Aktie, die über die Marke von 2050 Dollar stieg und damit die eine Billionen-Marke an Marktkapitalisierung überwunden hatte. Damit ist Amazon-Gründer Jeff Bezos in diesem Jahr um 67 Milliarden Dollar reicher geworden – das ist das zehnfache dessen, was Amazon an Gewinn generiert hat, seit die Aktie an der Börse gelistet ist! Da stimmen also die Relation nicht, man starrt auf den Umsatz und vergißt den Gewinn, das erinnert an die Dotcom-Blase der 1990er-Jahre..



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10 Kommentare

  1. Jetzt hat Amazon also auch die 1 Billion geschafft. Klar die Bewertung hat sich nun nicht über Nacht verändert, aber solche Marken nimmt man gern mal für eine andere Sichtweise. Die nächsten 10% – und was ist das schon bei Werten wie Amazon und Apple – bedeuten allein bei den beiden „Billionären“ neue Werte von 200 Milliarden. Und das bei solchen Riesen.

    Kann mir jemand beantworten was mit den von den Firmen aufgekauften Aktien passiert? Werden diese in den eigenen Bestand aufgenommen oder eingezogen?
    Beim Einzug sollte doch ein sauber strukturierter Index (also nicht der Dow) dadurch nicht steigen, da der Marktwert ja nicht steigt. Das Unternehmen zählt mit eigenem Geld, welches vorher auch schon da war. Oder verstehe ich da was falsch?

  2. @Savestrax. Vielleicht kann ich ein bisschen weiterhelfen, da mich das Thema Aktienrückkäufe in den USA sehr beschäftigt. Schließlich schätzt man, dass die Kursanstiege in den großen Indizes zum Großteil auf die Rückkäufe zurückzuführen sind. Womit werden die Rückkäufe finanziert?
    Während dies in den Jahren 2010 und folgende sehr häufig über Kredite gelaufen ist (bei Zinsen an der Nulllinie), geschieht dies derzeit durch das Repatriieren von steuerlich begünstigten Auslandsgewinnen oder aus dem Cashflow. Apple hatte in Q2 eine Cashquote von über 260 Mrd.$ und wollte dies langfristig bis zur Schuldengrenze von 110 Mrd.$ abbauen.
    Was passiert mit den Aktien?
    Ein großer Teil der Papiere wird vom Markt genommen, dadurch sinkt die Zahl der ausstehenden Aktien, das KGV sinkt und beim Kauf steigt tendenziell der Preis, so dass die Marktkapitalisierung (Zahl der Aktien • Aktienpreis) nicht abnimmt. Ein weiterer Teil wird für das Bonussystem verwendet, da dies gerade in den USA eng an die Aktienkursentwicklung gekoppelt ist. So hat Apple-Chef Tim Cook erst kürzlich Aktien in Höhe von 120 Mio.$ erhalten, weil das Unternehmen den Referenzindex S&P 500 im letzen Jahr „outperformt“ hatte. Dazu noch ein persönliches Beispiel. Der Sohn eines Freundes von mir arbeitet bei Salesforce in Kalifornien als Programmierer. Dieser erhielt in diesem Jahr 1000 Aktien als Bonus für die gute Aktienkursentwicklung. Ganz schön viel Geld für einen jungen Programmierer, der nicht auf einer oberen Management-Ebene arbeitet. Das ist Teil der amerikanischen Kultur. Hoffe, ich konnte etwas helfen.
    Viele Grüße

    1. Hallo Wolfgang,

      Vielen Dank für deine Ausführungen.

      Dann verstehe ich warum die Aktienkurse steigen. Aber die Indizes die auf einer Marktkapitalisierung basieren, dürften das doch dann nicht so mitmachen, da es dahingehend doch ein Nullsummenspiel ist. Oder?

      1. @Savestrax. Nullsummenspiel, könnte man meinen. Aber Berichte über Aktienrückkäufe locken weitere Käufer an, die die Kurse nach oben schieben. Man denke nur an die Entwicklung bei Apple, wo die Meldungen über die Käufe von Warren Buffett die Preise nach oben trieb, als ob es in Kürze keine Aktien mehr zu kaufen gäbe. Ein weiteres Beispiel für den abgedroschenen Spruch: Die Hausse nährt die Hausse. Aber wie ich schon mehrfach ausgeführt habe – diese Käufe, als großer Antrieb werden aus nachvollziehbaren Gründen enden.
        Gruß

        1. Das ist klar. Zeigt aber auch wie viel Substanz hinter dem Anstieg steckt, auch wenn es noch weiter laufen sollte.

          Nochmal danke

          Lese auch immer sehr interresiert deine anderen Kommentare.

    2. Sehr informativ.
      Sie haben vielen Dank!

  3. Man muss sich mal den Langzeit-Chart von Amazon angucken: Ein parabolischer Anstieg „a la Fahnenstange“ wie im Bilderbuch! Kann natürlich noch ein Weilchen so weitergehen, aber spätestens in ein paar Monaten dürfte es dort kräfig „rumpeln“!

  4. Hier noch eine wunderbare Räuberpistole, wenn auch diese nichts mit dem hiesigen Videoausblick zu tun hat:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/fall-skripal-nowitschok-bei-zufallsopfer-identisch-mit-nervengift-bei-skripals-a-1226563.html

    Das Parfüm muss ja ganz phantastisch gerochen haben…

  5. Das Schlimmste daran ist, dass der US Aktien u.Finanzmarkt nur noch von einigen dieser vollgepumpten Ballone Inder Höhe gehalten wird.Auch die SNB mit einem Eigenkapital von nur 15% ist mit Apple u.sw. stark in dieser Luftnummer vertreten.Ein Bravo an Alle die meinen, die Ballone müssten wegen normalen zyklischen Wellen u.rezessiven Tendenzen noch weiter aufgepumpt werden.
    Alle die Verantwortung für grosse Vermögen haben, haben doch keine ruhige Minute mehr.
    Wahrscheinlich haben sie aber bei dem Kunst- Höhenflug der letzten Jahre sovlel erhalten( nicht verdient)
    dass ihr eigenes Vermögen gesichert ist.Auch der Herr Buffett, dessen eigener Risikoindikator eine total überkaufte Situation anzeigt, hat beim Pumpen des Ballons bis heute mitgeholfen.
    Ich bin gespannt ! !

    1. Alles/jede Blase hat irgendwann ein Ende.
      Die Kunst dabei ist, den richtigen Zeitpunkt für die Leerverkäufe zu finden.

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