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Wer kauft weiter kräftig US-Aktien? Der größte Hedgefonds der Welt…

Wir hatten schon einmal auf den "größten Hedgefonds der Welt" mit fast unverschöpflichen Mitteln hingewiesen, der in sehr bedeutendem Umfang auch US-Aktien aufkauft. Jetzt weiß man auch exakt, in welchem Umfang...

FMW-Redaktion

Wir hatten schon einmal auf den „größten Hedgefonds der Welt“ mit fast unverschöpflichen Mitteln hingewiesen, der in sehr bedeutendem Umfang auch US-Aktien aufkauft. Jetzt weiß man auch exakt, in welchem Umfang er in den letzten Monaten bei US-Aktien weiter zugekauft hat. Es handelt sich dabei um die Schweizer Nationalbank (SNB), die als Notenbank eigentlich die Geldwertstabilität des Schweizer Franken im Auge haben sollte.

SNB US-Aktien
Eigentlich nur Wächter über den Schweizer Franken: Das Direktorium der Schweizer Nationalbank.
Foto: Schweizer Nationalbank

Aber weil sie jahrelang den Schweizer Franken billig halten wollte bei der Schwelle von 1,20 im Währungspaar „Euro vs Schweizer Franken“ (EURCHF), musste sie lange Zeit in gigantischem Ausmaß Schweizer Franken virtuell drucken, und ihn gegen den Euro und den Dollar zu verkaufen. Dann hatte man plötzlich jede Menge Dollars und Euros in seiner Bilanz. Wohin mit dem Geld? Man fing an Anleihen und Aktien zu kaufen. Davon in einem bedeutendem Ausmaß auch US-Aktien. Diese Summe steigt immer noch weiter an, weil auch die ausländischen Deviseninvestitionen der SNB im letzten Halbjahr um weitere 42 Milliarden auf 635 Milliarden Franken gestigen ist. Denn die SNB stützt den Franken auch weiterhin, obwohl die fixe Schwelle von 1,20 im EURCHF schon am 15.01.2015 aufgehoben wurde (das große Franken-Desaster).

Ende Juni 2016 hielt die SNB US-Aktien im Wert von 61,8 Milliarden Dollar – Ende Dezember 2015 waren es noch 41,3 Milliarden Dollar – ein satter Anstieg von 49,6% in nur sechs Monaten. Dabei kauft die SNB auf breiter Front US-Aktien wie ein extrem breit aufgestellter Indexfonds. Das Problem dabei: Crasht der Markt im nächsten Absturz stark runter, reißt das ein gigantisches Loch in die Bilanz der SNB. So ist das eben. Da die amerikansiche Börsenaufsicht SEC sehr viel detailliertere Transparenzvorschriften hat wie die Behörden der meisten anderen Länder, kann man für den US-Markt einen exakten Einblick nehmen, wohin die Devisenerserven der SNB denn genau fließen.

Klicken Sie bitte hier für die komplette Liste mit allen Detailinfos Stand 30.06.2016.

Die größten Einzelpositionen hält die SNB in Aktien wie Apple, Exxon, Johnson & Johnson, AT & T, Microsoft, General Electric, Pfizer, Facebook usw. Man ist damit oft ein größerer Aktionär als viele richtige Hedgefonds. Da möchten wir noch viel mehr als bei der EZB fragen: Verdammt nochmal, hat das noch was mit der Aufgabe einer Notenbank zu tun? Und erneut prognostizieren wir: Die EZB wird nach den Unternehmensanleihen vielleicht auch bald den großen Schritt machen, wie schon die SNB: „Ach Mensch, die Stimulus-Maßnahmen mit Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Negativzinsen wirken immer noch nicht so richtig. Komm, dann lasst uns auch anfangen Aktien aufzukaufen. Dann haben die Anleger bald gar keinen Rückzugsort mehr. Dann müssen sie Autos und Fernseher kaufen für die Inflation“. Aber nein, sicher ist das nur eine unserer düsteren Prognosen!



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