Die Western Alliance Bancorp (Börsenkürzel WAL) war eine der Regionalbanken in den USA, die im März im Zuge der Bankenkrise in den Fokus der Börsianer gerückt war. Wer würde noch abstürzen nach dem Desaster bei Signature Bank und Silicon Valley Bank (SVB)? Die Western Alliance Bancorp war einer der Kandidaten, zumindest wenn man auf die Börsenkurse schaute. Im Chart sehen wir seit Mitte Februar, wie die WAL-Aktie vor allem seit dem 8. März (Absturz der SVB) bis jetzt um 50 % verloren hat (US-Bankenindizes „nur“ -26 %). In diesem Rückgang ist bereits die heutige vorbörsliche Notierung der Western Alliance Bancorp berücksichtigt. Denn aktuell sehen wir ein vorbörsliches Plus von 15 % an der New York Stock Exchange.
Warum? Die Bank hatte heute Nacht ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Abgesehen vom Gewinn, der im Jahresvergleich von 240 Millionen auf 142 Millionen Dollar gesunken ist, ist bei der Western Alliance Bancorp die Entwicklung der Kundeneinlagen aktuell die wirklich interessante Zahl! Die Einlagen beliefen sich am 31. März 2023 auf 47,6 Milliarden Dollar, ein Rückgang von 6,1 Milliarden Dollar gegenüber 53,6 Milliarden Dollar am 31. Dezember 2022. Und es ist ein Rückgang von 4,6 Milliarden Dollar gegenüber 52,2 Milliarden Dollar am 31. März 2022. Aber warum steigt dann die Aktie dann heute so gut? Nun, die Bank gab auch bekannt, dass die Einlagen im neu gestarteten zweiten Quartal vom 1. April bis zum 14. April um 2 Milliarden Dollar angestiegen sind. Der Markt interpretiert wohl gerade dies als Zeichen des allmählichen Abklingens der Bankenkrise.
Dazu sagt die Western Alliance Bancorp (auszugsweise aus dem aktuellen Bericht, ins Deutsche übersetzt): „Während wir unmittelbar nach der Schließung anderer Banken hohe Nettoeinlagenabflüsse verzeichneten, stabilisierten sich die Einlagensalden schnell, und beliefen sich zum Quartalsende auf Einlagen von 47,6 Milliarden Dollar. Seit dem 31. März sind die Einlagen bis zum 14. April um weitere 2,0 Milliarden Dollar gestiegen, wobei die gesamten versicherten Einlagen 73 % der Gesamteinlagen ausmachen, was im Vergleich zu den 50 größten US-Banken deutlich über den Branchennormen liegt. Der Nettozinsertrag belief sich im ersten Quartal 2023 auf 609,9 Millionen Dollar, ein Rückgang von 29,8 Millionen Dollar gegenüber 639,7 Millionen Dollar im vierten Quartal 2022, und ein Anstieg um 160,4 Millionen Dollar oder 35,7 % im Vergleich zum ersten Quartal 2022.“
Chart: TradingView
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken