China präsentiert sich als Architekt einer neuen Weltfinanzordnung: Hinter dem vermeintlichen Rückzug vom US-Dollar steckt eine präzise geplante Inszenierung globaler Macht.
Wie China den Rückzug vom US-Dollar inszeniert
Der Eindruck eines schrittweisen Abschieds vom US-Dollar gehört längst zum festen Bestandteil chinesischer Wirtschaftspolitik. Doch was wie ein strategischer Wandel aussieht, ist in Wahrheit ein fein abgestimmtes Schauspiel. Peking lenkt Ströme, verändert Zahlen und verschiebt Symbole, um Kontrolle und Stärke zu demonstrieren. Wer genau hinsieht, erkennt, dass die Bühne perfekt ausgeleuchtet ist, während der Dollar im Hintergrund weiter das Fundament des Systems bleibt.
China verlangsamt Gold-Käufe – Reserven steigen weiter
Chinas Devisen- und Goldreserven sind im September weiter gestiegen, wenn auch mit geringerer Dynamik. Nach Angaben der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) und der People’s Bank of China (PBOC) beliefen sich die Devisenreserven Ende September auf 3,3387 Billionen US-Dollar (etwa 3,1 Billionen Euro), rund 16,5 Milliarden US-Dollar (etwa 15,3 Milliarden Euro) mehr als im Vormonat. Damit verzeichnet China den zweiten monatlichen Zuwachs in Folge und bleibt mit Abstand das Land mit den größten Reserven weltweit.
Auch die Gold-Bestände legten zu. Die PBOC meldete 74,06 Millionen Feinunzen, ein Plus von 40.000 Unzen gegenüber August. Es war der elfte Monat mit Nettozukäufen, zugleich der geringste Anstieg seit Oktober 2024. Der Goldanteil an den Gesamtreserven erhöhte sich auf 7,68 Prozent, nach 6,97 Prozent im August, was im internationalen Vergleich wenig ist. SAFE erklärte, die Bestände seien ausreichend, um wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Der anhaltende Aufbau zeigt, dass Peking seine Strategie der Diversifizierung fortführt, aber vorsichtiger vorgeht.
Parallel dazu baut die PBOC ihre US-Staatsanleihen weiter ab. Laut dem US-Finanzministerium sank der Bestand im Juli auf 730,7 Milliarden US-Dollar (etwa 679 Milliarden Euro), den niedrigsten Wert seit 2008. Im August und September folgten weitere Verkäufe im Umfang von rund 26 Milliarden Dollar (ca. 24,2 Milliarden Euro). Seit Jahresbeginn hat China damit einen erheblichen Teil seiner Bestände abgestoßen.
Offiziell wird das mit einer ausgewogeneren Reserve-Struktur begründet. Tatsächlich verschiebt sich das Gewicht weg vom Dollar, hin zu Gold und alternativen Währungen.
Während Peking US-Anleihen verkauft, fließt der Dollar durch den Außenhandel weiter ins Land. Der Handelsüberschuss erreichte im August rund 102,33 Milliarden US-Dollar (ca. 95,2 Milliarden Euro), einen der höchsten Werte des Jahres. Jeder Monat mit Exportüberschuss bringt neue Dollarzuflüsse, doch nur ein kleiner Teil davon erscheint in der Bilanz der Zentralbank. Ein wachsender Anteil zirkuliert außerhalb der offiziellen Statistik.
Diese Diskrepanz zwischen Handelsüberschuss und Devisenreserven fällt seit Monaten auf. Im September stiegen die offiziellen Bestände um 16,5 Milliarden Dollar (ca. 15,3 Milliarden Euro), während der Überschuss im August mehr als das Sechsfache betrug. Ökonomen wie Brad Setser, Michael Pettis und Derek Scissors sehen darin kein Rechenproblem, sondern ein strukturelles Muster. Der staatliche Zugriff auf die Dollarerlöse nimmt ab, weil die Gelder gezielt über andere Kanäle verteilt werden.
Verdeckter Reserveaufbau über Staatsbanken
Statt die Zuflüsse zentral zu bündeln, lenkt der Staat sie über große Geschäftsbanken, Investmentvehikel und Offshore-Tochtergesellschaften ins Ausland. Diese Institutionen kaufen dort Dollar-Assets, oft über Euroclear in Belgien, einem der wichtigsten internationalen Clearingsysteme. Die Anlagen erscheinen nicht in den offiziellen Bilanzen der PBOC, bleiben aber Teil des chinesischen Staatsvermögens.
Der Effekt ist doppelt: Nach außen wirkt es, als entferne sich China vom Dollar, während das Land über Staatsbanken weiterhin auf denselben Währungsraum zugreift. Banken wie die Bank of China oder die Industrial and Commercial Bank of China verwalten Devisenbestände, vergeben Auslandskredite und investieren in Dollar-Anleihen, ohne dass diese Transaktionen in der Reserve-Statistik auftauchen.
Setser spricht in diesem Zusammenhang von „verdecktem Reserveaufbau“. Nach seinen Berechnungen fließt ein erheblicher Teil des Handelsüberschusses in solche Strukturen. Euroclear-Daten bestätigen auffällige Zuwächse chinesischer Bond-Bestände, während die SAFE-Zahlen stagnieren. So erklärt sich, warum Chinas Reserven nur langsam wachsen, obwohl die Exporterlöse steigen. Peking leitet die Ströme um, anstatt sie zu stoppen.
Die Regierung hält am exportgetriebenen Modell fest, reduziert aber das politische Risiko, indem sie den Dollarfluss unsichtbar macht. Scissors formuliert es schärfer: Die Diversifizierung sei buchhalterisch, nicht real. Der Dollar bleibt Fundament des Systems, auch wenn er aus den offiziellen Beständen verschwindet.
China baut Goldlager, behält aber die Schlüssel
Ähnlich verhält es sich mit dem Gold. Der Aufbau neuer Tresore im In- und Ausland wird als Beweis wachsender Unabhängigkeit präsentiert, ist aber Teil derselben Inszenierung. Im Juni eröffnete die Shanghai Gold Exchange ihr erstes Goldlager in Hongkong. Offiziell soll es internationalen Investoren physische Lieferung in Yuan ermöglichen. Tatsächlich bleibt Hongkong rechtlich und institutionell unter Pekings Kontrolle. Die Verwaltung liegt bei der Bank of China, also letztlich beim Staat.
Die Ankündigungen weiterer Projekte erzeugen den Eindruck eines globalen, goldgestützten Finanznetzes, doch es handelt sich vor allem um Symbolpolitik. Peking setzt auf den psychologischen Effekt, dass Gold Vertrauen schafft und die Währung scheinbar physisch absichert. Der Ort der Lagerung wird als Zeichen internationaler Neutralität verkauft, während die Kontrolle vollständig in staatlicher Hand bleibt. Offenbar plant Peking im Falle im Falle von Dubai und Saudi-Arabien, die Tresore ganz oder teilweise unter chinesischer Gerichtsbarkeit zu stellen.
Der Vergleich mit dem Westen greift hier aber zu kurz. In Demokratien sind Eingriffe in Vermögenswerte an rechtliche Verfahren gebunden, während in China die Partei entscheidet. Das zeigt der Fall Xiao Jianhua, eines in Hongkong lebenden Geschäftsmanns, der 2017 aus seinem Hotel entführt und nach Festlandchina gebracht wurde. Selbst formale Grenzen bieten dort keinen Schutz.
Die Gold-Tresore sind deshalb kein Ausdruck von Souveränität, sondern ein Instrument, um Kontrolle zu sichern und Vertrauen zu simulieren. Sie sollen Stabilität ausstrahlen, ohne Macht abzugeben. Ein Schließfach, bei dem der Staat den Schlüssel behält.
De-Dollarisierung als Bühne strategischer Inszenierung
China inszeniert die Abkehr vom Dollar als politisches Theater, das weltweit verstanden werden soll. Die Wirkung ist beträchtlich, weil die Erzählung auch jene anspricht, die grundsätzlich gegen den Westen eingestellt sind. Besonders, aber nicht nur, wird dieses Narrativ gerne gehört.
In der offiziellen Rhetorik ist die De-Dollarisierung ein Zeichen nationaler Stärke. In der Praxis bleibt sie eine Operation an der Fassade. Der Rückgang der US-Treasuries liefert das Bild der Unabhängigkeit, die Goldtresore liefern das Symbol, die Offshore-Strukturen sichern die Kontrolle.
Chinas Strategen setzen dabei auf ein altbekanntes Muster: sichtbare Vorbereitung bei verborgener Absicht. Der Abbau von US-Anleihen wird als Bruch mit dem Dollar verkauft, während dieselben Mittel verdeckt wieder in amerikanische Assets fließen. Auch das Prinzip „Lärm im Osten, Angriff im Westen“ findet Anwendung. Die mediale Aufmerksamkeit richtet sich auf Goldlager in Hongkong oder Dubai, während die wahren Hebel in den unsichtbaren Finanzkanälen liegen.
Der vermeintliche Rückzug vom Dollar ist keine wirtschaftliche Kehrtwende, sondern ein taktisches Spiel. Jeder Schritt bereitet den nächsten vor, jede Inszenierung stützt die folgende. So entsteht ein zusammenhängendes System aus Scheinbewegung und Kontrolle.
Am Ende bleibt die De-Dollarisierung ein rhetorisches Manöver. Das System ruht weiter auf dem Dollar, auch wenn die Spuren verwischt werden. Goldtresore, PBOC-Käufe und diplomatische Gesten sind Kulissenteile einer durchdachten Inszenierung. Doch wie Alfred „Adi“ Preißler einmal sagte, „entscheidend ist auf‘m Platz.“ Und dort zählt nicht, was verkündet wird, sondern was in den Bilanzen steht.
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Es wird so ausgelegt, dass China Dinge absichtlich tut, um irgend welche Effekte zu erzeugen.
Genausogut könnten diese Effekte aber auch nur Nebenwirkung sein, weil sie einfach nur kluge Strategen und ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben.
Es gibt auch 0,0 Garantie dafür, dass die Strategie nicht um 180° über Nacht gedreht wird.
Eines steht fest, sie haben die Märkte bewegt und profitieren davon.
„…..In Demokratien sind Eingriffe in Vermögenswerte an rechtliche Verfahren gebunden….“
Also da mußte ich wirklich lachen !
Als ob der Autor noch nicht mitbekommen hat, das man im Westen „über Nacht“ russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe beschlagnahmt und dann für eigene Zwecke verwendet. Die Welt sieht sehr genau hin, wie der Westen mit dem russischen (sowohl staatlichen als auch privaten !!! ) Eigentum umgeht. Gerade weil China als Alternative zum Westen in der Welt wahrgenommen werden will, wird es sich gegenüber dem Ausland diese „westliche Methode“ verkneifen.
„….Am Ende bleibt die De-Dollarisierung ein rhetorisches Manöver. …..“
Das glaube ich auf keinen Fall. Die Chinesen haben ganz sicher einen strategischen Plan, der darauf abzielen wird, die Weltleitwährung zu „entweltleiten“.
Wenn China das schuldenfinanzierte US-Kartenhaus zum Einsturz bringen will, dann muß es aber eine Alternative zum derzeitigen Währungssystem schaffen. Und das macht man nicht, indem man einfach weiter – über Zweitkänale – den US-Dollar munter nachfragt und so dessen Status stützt. Da wird schon etwas anderes dahinterstecken als nur eine kosmetisches Spiel über Bande.
Die Chinesen müssen nur aufpassen das die USA ihnen keinen Krieg vor der eigenen Haustür ins Nest legen, denn die Zeit spielt für sie und sie werden ihr Ziel über die Zeitschiene erreichen. Denn der Silbergehalt des US-Denar sinkt dank ungebremster Schuldenmacherei täglich immer etwas weiter ab. Und das war schon im Römischen Reich das sichtbarste Zeichen für den Niedergang des Imperiums gewesen.
@Realist
ah ja, also der Westen hat aus Lust und Dollerei die Vermögenswerte beschlagnahmt? Gab es nicht vorher eine lange Diskussion darum, die man in den Medien verfolgen konnte? Und warum? Weil der Westen einfach so entschieden hat? Nicht, weil Russland einen Angriffskrieg angezettelt hat? Das nicht zu tun ist eine Regel, die Russland unterschrieben hat, nicht nur allgemein gegenǘber der UN, sondern auch ganz konkret gegenüber der Ukraine und anderen Staaten. Russland hat also Regeln verletzt und wird dafür bestraft.
Wenn man also lachen darf, dann über deine Naivität. Eine Navität, die auch in dem weiteren Kommentar zum Ausdruck kommt.
@Helmut, dein Putin und Konsorten müssen die Milliarden jetzt einfach mal abschreiben. Die Ukraine kann das Geld gut gebrauchen. Reg dich nicht so auf. Das tut deinem Blutdruck nicht so gut.
Interessant. Bei diversen Angriffskriegen der Amerikaner wurden keine Vermögenswerte eingefroren. Ach stimmt. Sind ja die weißen Ritter und verteidigen „unsere“ Werte.
Realist,
sehr richtig analysiert. Die Transatlantiker hier reagieren auf solche Fakten wie erwartet mit hilflosen Diffamierungen, wie „dein Putin“.
China hat einen langfristigen Plan. Und verfolgt genau, wie der Westen den Bach runter geht. Wirtschaftlich und jetzt ganz extrem bei der Verschuldung. China wartet einfach ab. Geduld. Eine der größten Stärken der Chinesen seit Jahrhunderten.
„Wenn Du lange genug am Flussufer wartest – siehst Du irgendwann die Leiche deines Feindes vorbeitreiben“
(Altes chinesisches Sprichwort)
@Franz O.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wo genau es ganz extrem bei der Verschuldung den Bach runter geht.
Zu China: „Das Wachstumswunder war dabei in hohem Maße schuldenfinanziert. Bis Ende 2024 erreichte die Schuldenstandsquote der chinesischen Wirtschaft die schwindelerregende Höhe von 290 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Als problematisch erwiesen sich vor allem die von den Lokalregierungen angehäuften Schulden.“
https://www.iwkoeln.de/studien/gero-kunath-schuldengetriebenes-wachstum-in-china-und-verschuldung-der-lokalen-regierungen.html
Dazu gesellt sich die offizielle Staatsschuldenquote der Zentralregierung: Knapp unter 100 % des BIP.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/staatsverschuldung-china-schulden-xi-jinping
Zur Schuldenquote der chinesischen Wirtschaft inkl. lokaler Regierungen von 290 % des BIP:
Letzteres sind verzinsliche Schulden über Finanzierungsvehikel der lokalen Regierungen (Local Government Financing Vehicles, LGFVs). LGFVs sind hybride, sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen, die geschaffen wurden, um Beschränkungen bei der Kreditaufnahme lokaler Regierungen zu umgehen.
Diese Schulden werden nicht in den Bilanzen der lokalen Behörden ausgewiesen, sind aber mit einer impliziten staatlichen Rückzahlungsgarantie verbunden.
Ihr zitiertes chinesisches Sprichwort bedarf also einer kleinen Ergänzung ganz am Ende: „… vorbeitreiben – falls du bis dahin nicht erfroren oder verhungert bist.“ 😂
@Cara
Vielen Dank für diesen hochinteressanten Link auf den IW-Report zur gigantischen Verschuldung Chinas 👍
@ Naivitätsjäger
Wann wurden Vermögenswerte der USA beschlagnahmt, als sie zig völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt haben? Der Massenmörder Obama hat sogar den Friedensnobelpreis bekommen.
…Die USA haben Kriege geführt und militärische Interventionen vorgenommen, die von Kritikern als völkerrechtswidrig eingestuft werden, darunter der Irakkrieg 2003 und die Bombardierungen Kambodschas während des Vietnamkriegs. Kritisiert werden auch die Unterstützung von Militärputschen in Guatemala und dem Iran, sowie die Haltung der USA gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof und die Untergrabung des Völkerrechts im Rahmen des „Kriegs gegen den Terror“ nach dem 11. September…
Irakkrieg (2003): Die Invasion des Iraks wird von vielen als völkerrechtswidrig kritisiert, da eine klare völkerrechtliche Grundlage fehlte, so die Infosperber .
Kambodscha (Vietnamkrieg): Die USA griffen Kambodscha ohne eine völkerrechtliche Grundlage an und warfen dort weitaus mehr Bomben ab als zuvor auf Japan während des Zweiten Weltkriegs.
Unterstützung von Putschen und Diktaturen: Die USA werden für die Unterstützung von Militärputschen in Guatemala (1954) und den Sturz der Regierung im Iran (1953) kritisiert, was gegen das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten verstößt.
Interventionen im Kontext des „Kriegs gegen den Terror“: Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben die USA den globalen „Krieg gegen den Terror“ begonnen. Kritiker bemängeln, dass dieser Krieg das Völkerrecht untergraben hat und dass die militärischen Operationen in Ländern wie Syrien und Afghanistan keine ausreichende völkerrechtliche Grundlage haben, so die Infosperber .
https://www.google.com/search?q=v%C3%B6lkerrechtswidrige+Angriffskriege+derusa&num=10&sca_esv=fa0d648ec49d7a9f&sxsrf=AE3TifOqoS5Rbhem_JL9edH4dEIpnk_HGQ%3A1759982780673&ei=vDTnaPDwKMqkkdUPp-OWgA8&ved=0ahUKEwjwvs_jnpaQAxVKUqQEHaexBfAQ4dUDCBA&uact=5&oq=v%C3%B6lkerrechtswidrige+Angriffskriege+derusa&gs_lp=Egxnd3Mtd2l6LXNlcnAiKnbDtmxrZXJyZWNodHN3aWRyaWdlIEFuZ3JpZmZza3JpZWdlIGRlcnVzYTIHEAAYgAQYDTIIEAAYogQYiQUyCBAAGIAEGKIESNIhUKQIWJwccAF4AZABAJgBuwGgAYIIqgEDMC43uAEDyAEA-AEBmAIIoAKuCMICChAAGLADGNYEGEfCAgUQABiABMICBhAAGBYYHpgDAIgGAZAGCJIHAzEuN6AHjhGyBwMwLje4B6cIwgcFMC4zLjXIBxs&sclient=gws-wiz-serp
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
@Helmut, Vergangenheit ist Vergangenheit die du nicht ändern kannst. Damit solltest du dich nicht so stark beschäftigen und ständig deine Nerven strapazieren, sondern vielmehr mit der Gegenwart, zum Beispiel mit dem vökerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins in der Ukraine, der inzwischen schon ein jahrelanges Blutbad verursacht hat und immer noch aufrecht erhält.
@Helmut
jaja, immer dieselbe Platte spielen, die dir Moskau liefert. Wo ist eigentlich dein Aufschrei gegen Russland. Habe ich nicht gehört. Stattdessen hast du hiet zwanzsdeprtierte Ukrainer zu freiwilligen Flüchtlingen umdeklatiert. 1:1 die russische Propaganda. Früher nannten man solche Leute die 5. Kolonne.
Aber wie sagtest du noch mal: irgendwann wird Putin den Preis zahlen. Ja, ein Wendehals bist du auch.
Helmut,
die emotionalen Reaktionen einiger Foristen hier („immer dieselbe Platte spielen, die dir Moskau liefert“), beweist natürlich, dass Ihre Fakten nicht widerlegt werden können.
Als Ergänzung Ihrer Beispiele hier einige weitere Angriffskriege der USA seit 1945:
Guatemala, Domenikanische Republik, Vietnam, Grenada, Nicaragua, Panama, Sudan, Irak, Syrien. Dazu Stellvertreterkriege wie jetzt in der Ukraine.
Und hier nur drei (von dutzenden) von den USA finanzierten und organisierten illegalen Regime Changes: Persien 1953, Chile 1973, Ukraine 2014.
In keinem dieser Angriffskriege oder Regime Changes haben sich die USA vor Angreifern verteidigt, sondern sie haben selbst ohne Mandat der UN völkerrechtswidrig angegriffen.
@Franz O.
„In keinem dieser Angriffskriege oder Regime Changes haben sich die USA vor Angreifern verteidigt,“
War 9/11 kein Angriff auf die USA?
Gegen welchen Angriff verteidigt sich eigentlich Russland im laufenden Ukrainekrieg?
X,
kein Krieg fällt einfach so vom Himmel. Informieren Sie sich bitte über die Vorgeschichte des Krieges und besonders über die Aktivitäten der USA in der Ukraine seit 2005, Stichworte: „V. NuIand, 2o14, CIA, füenef MiIIiarden Dollar“.
Die USA waren bereits kurz nach dem Zusammenbruch der UdSSR in der Ukraine aktiv. Weit weg vom nordamerikanischen Kontinent. Und direkt am Grenzzaun Russlands. Warum? Wegen der reichlich vorhandenen Rohstoffe, welche die Ukraine besitzt.
US Senator Lindsay Graham sagte am 9.6.2024 bei einem Interview der CBS Sendung „Face the Nation“, die Ukraine hätte Rohstoffe im Wert von „10-12 Trillion Dollars“ (Imperiale Zählweise), die man nicht den Russen und Chinesen überlassen dürfe.
@Franz O.
Also, amerikanische Firmen haben in der Ukraine Rohstoffe exploriert und das gibt Russland das Recht, dort einzumarschieren?
Was, eine ganz neue, wilden Theorie.
Sofern die Rohstoffe auf dem Boden der Ukraine lagen, darf diese und nur diese darüber bestimmen, wer sie ausbeutet. Russland könnte ja auch China angreifen, schließlich hat es einen großen Teil der Getreidefelder erworben…
Du solltest mal nachschlagen unter „Selbstbestimmungsrecht der Völker „
Ivan,
„Selbstbestimmungsrecht der Völker“? Wenn es um Rohstoffe geht, sollten Sie zuerst in Richtung Westen schauen. Hier erneut für Sie einige Angriffskriege der USA seit 1945:
Guatemala, Domenikanische Republik, Vietnam, Grenada, Nicaragua, Panama, Sudan, Irak, Syrien. Dazu Stellvertreterkriege wie jetzt in der Ukraine. Und hier nur drei (von dutzenden) von den USA finanzierten und organisierten illegalen Regime Changes: Persien 1953, Chile 1973, Ukraine 2014.
In keinem dieser Angriffskriege oder Regime Changes haben sich die USA vor Angreifern verteidigt, sondern sie haben selbst ohne Mandat der UN völkerrechtswidrig angegriffen.
@Franz O., das was Sie erwähnen, sind doch nur Befindlichkeiten, die keinen Angriff auf die Ukraine rechtfertigen. Leider konnten Sie meine Frage nicht beantworten, wer Russland angegriffen hat.
Ivan,
Ihnen ist die Vorgeschichte des Krieges nicht bekannt oder sie wollen die Fakten nicht wissen.
Erneut für Sie: Die USA sind direkt nach dem Zusammenbruch der UdSSR am Grenzzaun Russlands aktiv geworden. 5 Milliarden Dollar wurden bis 2014 in die Destabilisierung der Ukraine investiert (V. Nuland). Ergebnis: Maidan-Putsch, massive Übergriffe der neuen West-Regierung in Kiew auf die russischsprachige Bevölkerung im Osten.
Der Gipfel: Selenskyj und die USA wollten den NATO Beitritt und NATO Nuklearwaffen für die Ukraine. Direkt an der Grenze zu Russland.
Die roten Linien in Bezug auf die Ukraine hat Putin seit über 20 Jahren immer wieder deutlich gemacht. So wie es die USA im Fall Kuba 1962 getan haben. Der Westen war im Fall Ukraine aber nicht so intelligent wie damals Chruschtschow.
Nun sitzt Russland am längeren Hebel und Donald Trump bettelt um Friedensverhandlungen. Welche der Westen im Jahr 2022 verhindert hat (Istanbul).
@Franz O
Nun ja, erst einmal sind das die schönen Propagandalügen Russlands. Und zum anderen: Nichts von dem, was du schreibst, rechtfertigt einen Angriffskrieg. Russland hat das sogar vertraglich zugesichert. Also bitte: Verschone mich in Zukunft mit russischer Propaganda. Und realisiere: Nichts – aber auch gar nichts – rechtfertigt den russischen Angriffskrieg.
Und wenn Graham sagte, dass man die Rohstoffe nicht Russland und China überlassen dürfe: Was spricht dagegen, dass amerikanische Firmen die Ausbeutung der Rohstoffe vornehmen? Komischerweise hatte ja Russland auch nichts dagegen, dass amerikanische Unternehmen russische Öl- und Gasvorkommen in Russland selbst ausbeuten. Also, was soll der Blödsinn? Alles nur vorgeschobene Gründe.
Und nein: Ich beschäftige mich nicht zum hundertsten Mal mit diesen Scheinargumenten. Russland wollte aus vielerlei Gründen die Ukraine angreifen. Nichts – und auch kein Whataboutism – rechtfertigt das.
Also lass endlich diesen Unsinn. Ich bin es echt leid, seit drei Jahren immer und immer wieder russische Propaganda anhören zu müssen, die beim kleinsten Hinterfragen auseinanderfällt.
Ivan,
wer nicht mehr drauf hat, als auf allseits bekannte Fakten mit „Propagandalügen Russlands“, „russischer Propaganda“, „Blödsinn“, „Scheinargumenten“ und noch einmal mit „russische Propaganda“ zu reagieren, der hat seine Emotionen nicht in Griff und wurde wohl auch schlecht von Selenskyjs Geheimdienst ausgebildet. Bitte melden Sie sich bei Ihrem Führungsoffizier.
BTW: Die „Bundeszentrale für politische Bildung“, eine Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministerium des Innern, schreibt über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj:
Wolodymyr Selenskyj und seine engsten Mitarbeiter haben ein Netzwerk aus Offshore Briefkasten-Firmen gegründet. Selenskyjs TV-Produktionsfirma habe so 41 Millionen Dollar steuerfrei vom Oligarchen Ihor Kolomojskyj erhalten. Vor seiner Wahl zum Präsidenten habe Selenskyj seine Firmenanteile umschreiben lassen, er erhalte aber weiterhin Zahlungen. Mit den Tarnfirmen seien Luxuswohnungen für mehrere Millionen gekauft worden
(bpb, „Offshore-Geschäfte: Selenskyj und Kolomojskyj in den Pandora-Papers“, 19.10.2021)
@Franz O
Und noch immer warten gespannt darauf zu erfahren, wie wann und wo die Ukraine oder die USA Russland angegriffen haben oder sonst wie zu einem Angriff genötigt hätten.
Selbst wenn Selinsky eine Trillion USD vom Heinzelmännchen bekommen hat: was geht das Russland an? Was du hier machst, ist ein klassischer Strohmann: Niemand hat je behauptet, die Ukraine wäre nicht korrupt. Nur, das ist kein Grund, ein Land anzugreifen. Ansonsten hätten wir Russland schon in die Steinzeit zurückkommen müssen, so korrupt wie der ist
Also, schreib endlich mal was substanzielles
@ Realist, ganz logisch und realistisch gedacht.Das ganze muss man im Kontext mit den immer stärker werdenden Brics sehen. Die Amis sind nur 4% der Weltbevölkerung und die 96% Restwelt wird sich nicht ewig von dieser Minderheit vorführen lassen, nur wird der Wechsel eine Weile dauern weil die Schinesen langfristig denken.
Man sollte das alles etwas unaufgeregter sehen, als den ganz normalen Wandel von aufstrebenden und niedergehenden Mächten, schaut man in die Geschichte der Hegemonialmächte:
Akkadisches Reich – ca. 2334–2154 v. Chr.
Assyrisches Reich – ca. 1300–609 v. Chr.
Persisches Reich (Achämeniden) – 550–330 v. Chr.
Alexanderreich (Makedonien) – 334–323 v. Chr.
Römisches Reich – 27 v. Chr.–476 n. Chr. (Westen) / 1453 (Osten)
Chinesisches Reich (Han) – 202 v. Chr.–220 n. Chr.
Chinesisches Reich (Tang) – 618–907
Islamisches Kalifat (Umayyaden/Abbasiden) – 661–1258
Mongolisches Reich – 1206–1368
Chinesisches Reich (Ming) – 1368–1644
Portugiesisches Kolonialreich – ca. 1415–1999
Spanisches Kolonialreich – ca. 1492–1898
Französisches Kolonialreich – 1534–1980er
Britisches Empire – 1583–1997
Russisches / Sowjetisches Reich – 1721–1991
Vereinigte Staaten (USA) – ab 1945 bis heute
Eigentlich waren das alles Regionalmächte und die USA waren bisher eine Macht, von der auch andere profitieren konnten. Für letzteres sind gerade China ein gutes Beispiel. Ob das so auch für die anderen Länder auf der Liste galt? Eher nicht, würde ich sagen. Übrigens, China scheint mir eine Großmacht im alten Stil zu sein, die wenn du es zu lässt dir alles wegnimmst. Und die USA scheint seit kurzem auch in diese Richtung unterwegs zu sein.
PS: Der Hinweis darauf, dass die Abkehr vom Dollar nur Show sein könnte, kann ich nachvollziehen. So fließen Dank des Handelsüberschusses weiterhin reichlich Dollar nach China. Doch wohin damit? Wenn man Taiwan angreifen will, welches die USA beschützt, sollte man keine Vermögensbestände in der USA haben.