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Wie der Sozialismus aus dem Nichts den Menschen die Glückseligkeit bringt

In Brasilien wirkt der Sozialismus - aber nur auf den ersten Blick

Dass der Sozialismus für alle Menschen Gerechtigkeit und Glückseligkeit bringt, das ist ja allgemein bekannt. Aber wie das ganz konkret funktioniert? In Ländern wie Venezuela oder der DDR war die Idee wohl richtig, nur die Umsetzung war falsch? Schauen wir nach Brasilien. Dort regiert auf Bundesebene zwar ein rechter und ziemlich unsympathischer Mensch, der es auch mit dem Umweltschutz nicht so genau nimmt. Aber auf regionaler Ebene, da zeigt der Sozialismus offenbar, dass es doch funktioniert, wenn die Umsetzung mit der Idee harmoniert (Satire).

Der Sozialismus scheint in einer kleinen Stadt in Brasilien zu funktionieren

Davon berichtete nämlich vorgestern die NDR-Sendung „Weltbilder“. Sehen Sie beim Klick an dieser Stelle das sechsminütige Video. Es handelt über die brasilianische Stadt Maricá. Hier scheint man ohne große Probleme durch die Coronakrise zu kommen. Der linke Bürgermeister setzte eine Sozialpolitik wie auf Kuba um. In der Krise investiert man sogar in Infrastruktur, und den Einwohnern geht es einigermaßen gut. Sie alle schwören auf die regional eingeführte Währung Mumbuca, mit der man über eine eigene Karte zahlen kann.

Das Geld scheint wie aus dem Nichts zu kommen. Pandemie-Sorgen gebe es kaum, so der Bericht. Neue Schulden scheint die lokale Regierung nicht zu machen für die Sozialhilfe, die über diese eigene Währung ausgezahlt wird. In der Pandemie wurden die Zahlungen sogar erhöht. Also wie geht das? Scheint der Sozialismus hier wirklich zu funktionieren? Da müssen wir Sie leider enttäuschen. Nur kurz wird in dem Bericht, der eher wie eine Lobeshymne für dieses „tolle regionale Projekt“ daher kommt, darauf hingewiesen, wie dieses Wunder funktioniert. Denn die Gemeinde Maricá erhält von der brasilianischen Bundesregierung eine jährliche Zahlung in Höhe von 150 Millionen Euro als Entschädigung für die Förderung von Öl vor der Küste. Aus dieser Zahlung der Bundesregierung werden die sozialistischen Wohltaten beglichen.

Alles kostenlos, alles bestens – nur eine Illusion

Der NDR-Reporter vor Ort ist begeistert. Kostenlose Busse, neue Bürgersteige, kostenlose Leihfahrräder, und in der Krise neu geschaffene Jobs. Das Kino ist umsonst. Im neuen Krankenhaus stehen sogar so viele Intensivbetten bereit, dass man den Nachbargemeinden helfen kann. Das habe er noch nirgendwo in Brasilien in den letzten Jahren erlebt, so der begeisterte Reporter. Aber dass das Geld quasi ein Zuschuss von der Zentralregierung ist, und dass dieser paradiesische Zustand eben nicht auf das tolle Management des sozialistischen Bürgermeisters vor Ort zurückzuführen ist – das wird nicht thematisiert.

Wenn man darüber nachdenkt: Das Modell ähnelt etwas dem von Saudi-Arabien. Erlöse aus dem Öl werden an die Bevölkerung weitergereicht. Nur das Problem ist: Diese Einnahmen reichen eben nicht für alle Menschen in Brasilien. Und was, wenn die Zentralregierung eines Tages entscheidet, keine 150 Millionen Euro pro Jahr mehr an diese Gemeinde zu überweisen? Dann ist der sozialistische Traum sofort zu Ende. Denn es ist nur ein Traum, eine Illusion. Geld wird ausgegeben, das in der Gemeinde selbst vorher nicht erwirtschaftet wurde. Nachhaltig ist das nicht.

Fazit: Brasilien, ja die ganze Welt könnte diesen paradiesischen Zustand schaffen. Die Regierungen und Notenbanken müssten einfach dauerhaft und unbegrenzt Geld drucken (wir sind ja derzeit schon auf einem „guten“ Weg), es per Helikoptergeld über die Menschen ausschütten, und wir alle würden im Paradies leben. Der Sozialismus würde funktionieren. Aber halt, dann gäbe es Hyperinflation, und man hätte Chaos und Niedergang total? Nein, schauen wir lieber nochmal auf die schönen sonnigen Bilder aus Brasilien. Das sieht doch alles so wunderbar aus mit all diesen glücklichen Menschen!



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15 Kommentare

  1. Gemäss EZB und nun neuerdings auch der Grünen, ist Geld ausgeben das vorher nicht erwirtschaftet wurde sehr nachhaltig und eine Erfolgsgeschichte, ansonsten könnten die Billionen nicht einfach so fliessen.
    Schon klar es brauchte dazu eine neue Methodik der Ökonomen, die sog. Modern Money Theorie, die besagt, dass dieses gedruckte Geld für den Staat ein Steuervorschuss sei. Also vorausbezahlte Steuern der Bürgen eines Landes, die eigentlich erst in der Zukunft durch den Steuerzahler noch erwirtschaftet werden. Ob der das auch weiss? Vermutlich nicht, aber was soll’s, hauptsache das Geld fliesst und erstaunlicher weise kann man dafür wirklich noch echte Ware einkaufen gehen.

  2. Wirtschafts- Azubi

    Braucht ein Reporter auch minimale Wirtschaftskenntnisse ? Man kann ihm nichts vorwerfen, gibt es doch heute viele Orkonomen die an MMT glauben.Nach 10Jahren Gelddrucken und Coins schürfen glauben schon sehr Viele an leistungslose Einkommen und Vermögen.
    Es braucht noch viel grössere Krisen wo nicht sekundäre Branchen wie Tech sogar profitieren, es braucht eine Krise wo die Leute um die echten Werte wie Ernährung streiten um zu merken, dass ohne Leistung und Arbeit nichts geschaffen werden kann.

  3. Ölsozialismus und NDR-Flugmeilen sind nicht ökologisch korrekt.

    Andererseits braucht der Sozialismus positive Bilder, eine tolle Geschichte und Urlaubsstimmung, schließlich sind wir nicht einmal mehr 6 Monate von der Bundestagswahl entfernt. Seht her, geht doch.

    1. @Dreamtimer, Ölsozialismus, Ökosozialismus, ökologisch korrekt, politisch korrekt. 6 Monate vor der Bundestagswahl sollten Sie sich neue Floskeln und griffigere Schlagworte einfallen lassen. Dieser alte und verbrauchte Schrott lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.

      Präsentieren Sie uns aktiv positive Bilder, die Ölkapitalismus und Waldvernichtung, Rindsleder für tolle Autos und wirtschaftliche Freiheit soziologisch korrekt kommunizieren. Sie klingen so überzeugt, das gibt es doch sicher etwas im Fundus, was künftige Generationen mitnimmt.

      In spannender Erwartung, ein FFF-Sozialist…

      1. Kriegen Sie sich wieder ein, leftutti, das ist bloß socialismo del XXI secolo und wir haben auch schon früher gesehen, als Chavez noch lebte, wo der romantischen Linken im alten Europa das Herz überfließt. Die pushen einfach immer die gleiche Agenda.

        150 Mio € ist übrigens keine große Hausnummer. Allein der Stadthaushalt von München beträgt 7Mrd € und auch der ist nicht gut finanziert, allerdings ist der auch wegen COVID-19 und dem Einbruch der Gewerbesteuer belastet. Dessen ungeachtet steht dahinter eine Wirtschaftsleistung, eine Gesamtwirkung sozioökonomischer Kräfte, wie man im 19-ten Jahrhundert gesagt hätte. Solange das respektiert wird und die vielen SPD Regierungen hier hatten das in der Vergangenheit auch getan, kann man auch mit der Linken oder der Grün-Linken, die jetzt die Stadt regiert, auskommen. Allerdings zahlen die Leute eben auch ihre Tickets und ihre Kinokarten, jeder einzelne und nicht das große Wir.

        @Oldtimer, mit FFF-Abschaum diskutiere ich nicht.

        1. Nun beruhigen Sie sich mal wieder, Dreamtimer.
          München ist 10 Mal so groß und 50 Mal so teuer wie Maricá. Und dennoch kann man mit den grün-linken Sozialisten in München ebenfalls auskommen? Einen Milliardenhaushalt verwalten? Siehe da, solange jeder seine Tickets bezahlt und auf der individuellen Power bayerischer Selbstverwirklichung besteht, alles gut.

  4. @Mario Kummerfeld, populistische und abgehobene Kommentare zu Sozialisten in Brasilien, nun ja, wer das für Klicks und zum Stimmenfang braucht… Ein rechtsradikaler Extremist zerstört dort unwiderruflich die Sauerstoff-Lungen der Erde, pusht die Pandemie, verhält sich wie Arschloch Trump auf Steroiden.

    Ihre zwei, drei träumenden und nachplappernden Follower und Liker sind Ihnen sicher dankbar. Dreamy Mike und Anti-Grün-Lohfrau kopieren Textbausteine, sobald sie nur den Begriff sozialistisch oder die Farbe Grün erwittern. Aber worauf wollen Sie eigentlich hinaus? Dass regionale Regierungen in einem riesigen Land einem rechten und ziemlich unsympathischer Menschen, der es auch mit dem Umweltschutz nicht so genau nimmt, langsam das Vertrauen entziehen? Dass die dann per se links, sozialistisch und böse grün sind? Dass regionale Konzepte funktionieren? Dass privilegierte Regionen wegen ihrer Ölvorkommen etwas für ihre Bürger tun?

    Wie so oft, ein schwacher und einseitiger Beitrag mit viel politischer Meinung und wenig Fakten.

  5. Hass säen/ Toleranz predigen

    Es ist immer wieder schön wie der tolerante @ Leftutti andere Meinungen akzeptiert und vor allem nie persönlich wird.Die von andern immer wieder verlangte Diskussionskultur praktiziert er wie aus dem Lehrbuch.Nach monatelangem Krall- Bashing ist jetzt anscheinend Herr Kummerfeld sein Opfer.
    Ich schätze die Kommentare von Herr Kummerfeld ausserordentlich während der Toleranzprediger immer grässlicher wird.

  6. @Hass Säher, ist das Ihre Einstellung zu Toleranz und (nicht) persönlich werden? Mit anderen Mensch in der dritten Person zu sprechen, sagt einiges über Sie aus. Jubeln Sie zum Thema Brasilien und Bolsonaro, nur weil Mario Kummerfeld hier ein provokatives und reißerisches Thema aufmacht, um die Klickzahlen zu pushen?

    Habe ich wirklich monatelang den armen Krall gebasht? Soweit ich weiß, vielleicht sachlich kritisiert, in Frage gestellt, hinterfragt, ohne Antworten zu erhalten. Vielleicht sind wir Wissenschaftler dahingehend etwas politisch unkorrekt, zu direkt und ehrlich, zu wenig diplomatisch.
    Gebasht?! Kritisiert? Hinterfragt? Den armen Millionär, der sich so gar nicht wehren kann? Obwohl er über Degussa freie Artikel auf FMW zensieren kann, während er selbst regelmäßig eher Altvertrautes veröffentlichen darf und muss, weil ihm seit Jahrzehnten nichts Neues in den Sinn kommt und ihm die Basis wegbricht.

    Gestehen Sie mir keine eigene Meinung zu, bin ich so wirklich so grässlich? Sind Sie vielleicht nicht ein Toleranz-Totengräber, der täglich langweiliger wird? Und grässlicher, wie Sie es mir vorwerfen? Haben Sie eigentlich eine eigene Meinung, oder klammern Sie sich verzweifelt an Krall und Kummerfeld?

  7. Ich verstehe jetzt nicht, was an der Sache so schlimm sein soll. Diese Regionalregierung reinvestiert ihre Einnahmen für die Konzession zur Ausbeutung der Ölvorkommen in ihren Gewässern wenigstens in Infrastruktur, Sozialprojekte und in die Bevölkerung. Anderenorts würde das Geld vermutlich in Korruption und Seilschaften versickern, gerade in Südamerika. Dieser Beitrag ist für mich alles andere als ein Grund, gleich ein derartiges Feuerwerk an triefendem Sarkasmus abzubrennen. Und außerdem wird in dem Filmbeitrag klipp und klar und in angemessener Länge darüber berichtet, woher das Geld stammt. Auch wenn es manchem besser gefallen würde, wenn 6 Minuten lang über die Herkunft des Geldes und 20 Sekunden über dessen Verwendung referiert würde. Wäre aber vermutlich etwas langweilig.

  8. Nach so viel üblem Kommunismus ist es an der Zeit, den Segensreichtum freier (Land- und Forst-)Wirtschaft in Brasilien zu beleuchten:
    https://www.n-tv.de/wissen/Amazonas-Wald-kippt-in-die-Negativ-Bilanz-article22526325.html

  9. Ich halte es mit den Hopi-Indianern. Die wussten schon vor über 100 Jahren wo das mit der Raffgier und dem Kapitalismus alles enden wird…

    1. Was ist, Lausi, schon die Lust an BTC verloren?

      1. Nö, wieso? Haben die Hopi-Indianer da irgendwas gesagt? ;-)

        1. Erst wenn der letzte Coin ein eigenes AKW zum Schürfen braucht, der letzte Krypto-Jünger pleite ist, werdet ihr sehen, dass der Schmarrn Kryptonit für den Planeten ist 😲

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