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US-Hypothekenzinsen steigen auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise

US-Hypothekenzinsen steigen auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise. Ebenfalls werden Kredite mit flexiblem Zins immer beliebter - auf lange Sicht kann das sehr teuer werden.

Luftaufnahme von Häusern in den USA

Die US-Hypothekenzinsen haben inzwischen mit 5,30 Prozent für eine 30-jährige Laufzeit das höchste Niveau seit Sommer 2009 erreicht, also seit der großen Finanzkrise in den USA – dies zeigen jüngst veröffentlichte Daten von Freddie Mac. Mit 6,80 Prozent im Jahr 2006 hatte dieser Zins seinen Höhepunkt erreicht, und war dann in der Krise 2008-2009 gefallen. In den Folgejahren aufgrund der geldpolitischen Maßnahmen sanken die US-Hypothekenzinsen dann weiter auf 3,35 Prozent im Jahr 2013. Dank der Geldpolitik während der Coronakrise sah man Anfang 2021 ein Tief bei 2,65 Prozent. Aber seitdem hat sich dieser essenziell wichtige Zins für den US-Häusermarkt bereits wieder verdoppelt auf wie gesagt 5,30 Prozent.

Steigende US-Hypothekenzinsen verteuern den Hauskauf deutlich

Die Zinswende der Fed ist also deutlich erkennbar. Der Trend dreht sich, und die US-Hypothekenzinsen ziehen schnell an. Damit werden Hauskredite für Amerikaner also deutlich teurer. Nun könnten kurzfristig viele Käufer noch eher geneigt sein schnell einen Kredit abzuschließen –  bevor die Zinsen noch teurer werden. Mittelfristig aber dürften die höheren Kreditkosten viele Hauskäufer mit geringem Einkommen eher vom Markt fern halten. Rechenbeispiel: Bei 300.000 Hypothek auf eine 30-jährige Laufzeit würde ein Hauskäufer 1.666 Dollar pro Monat zahlen, was 384 Dollar mehr ist als noch Ende Dezember 2021.

Gefährliche flexible Zinsen werden beliebter

Laut Mitteilung der Vereinigung der Hypothekenbanker in den USA (MBA) werden Hypotheken mit variablem Zinssatz als günstigere Option zu den Festzinssätzen immer beliebter. Im letzten Wochenvergleich machten diese Hauskredite mit variablen Zinssätzen, die sich zu vorher festgelegten Zeiten an den Markt anpassen – den größten Anteil der Anträge auf ein Hausdarlehen seit 2008 aus. Die Kaufaktivität hat nun schon zwei Wochen in Folge zugenommen. Immer mehr Kreditnehmer in den USA nutzen laut MBA inzwischen die Darlehen mit flexiblen Zinssätzen, um gegen höhere Zinsen anzukämpfen. Der Anteil der Darlehen mit flexiblen Zinsen stieg auf 11 Prozent der Gesamtkredite und auf 19 Prozent des Dollar-Volumens. Das Problem: Jetzt sind die flexiblen Zinsen vielleicht günstiger. Aber wenn man eine jahrelange Phase von steigenden Zinsen sieht, hat sich der Käufer mit Festzins jetzt auf lange Zeit seinen Festzins gesichert. Der Käufer mit jetzt etwas günstigeren flexiblen Zinsen sieht aber über Jahrzehnte, wie seine Kreditrate immer teurer wird, weil der flexible Zins sich regelmäßig dem steigenden Zinsniveau anpasst.

Grafik zeigt Verlauf der US-Hypothekenzinsen seit dem Jahr 2005

Oben sieht man seit dem Jahr 2005 die US-Hypothekenzinsen mit 30 Jahren Laufzeit. Unten sieht man im TradingView Chart in guter Korrelation den Verlauf der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen seit dem Jahr 2005. Erst vor wenigen Tagen überschritt die Rendite die Marke von 3 Prozent.

Grafik zeigt Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen seit dem Jahr 2005



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