Von Claudio Kummerfeld
Wer den Begriff noch nie gehört hat: In den USA wird monatlich die „Labor Force Participation Rate“ veröffentlicht. Sinkt diese prozentual dargestellte Zahl, stehen dem US-Arbeitsmarkt offiziell weniger Arbeitskräfte zur Verfügung, von daher machen die Menschen, die Arbeit haben, einen immer größeren Teil der „Labor Force“ (der Gesamtmasse der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Menschen über 16 Jahre) aus.
Die Participation Rate ist in den letzten 10 Jahren von 66% auf aktuell 62,6% gesunken. Wie das geht? Nun ja, in den USA lassen sich viele Menschen einfach gar nicht als arbeitslos registrieren, weil sie keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz sehen und auch keinen Anspruch auf staatliche Gelder haben. Diejenigen, von denen man glaubt ,sie suchten nicht mehr aktiv nach Arbeit, zählt man einfach auch nicht mehr dazu. Da kann man als Statistiker so einiges an „Menschenmaterial“ rausrechnen.
Grafik: US Bureau of Labor Statistics
Das ist NUR eine der Erklärungen, wie es die USA auf eine aktuell sensationelle Arbeitslosenquote von 5,3% schaffen. Hier noch ein paar weitere…
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Die Labor Force Participation Rate sinkt auch deshalb weil Menschen keine Aussicht mehr auf Arbeit haben und daher in Rente gehen und „Social Security“ beziehen. Derzeit gehen halt mehr Menschen in Rente als neue auf den Arbeitsmarkt drängen. Dies passiert natürlich auch zwangsweise, nicht gesetzlicher Zwang sondern wirtschaftlicher Zwang. Irgendwo muss ja das Geld herkommen zum monatlichen Auskommen. Rentner zählen aber auch nicht als arbeitslos und daher sinkt die Arbeitslosenrate bei gleichzeitig sinkender LFPR.
Die Arbeitslosenrate gibt Auskunft über die finanziellen Verpflichtungen des Staates.
Die LFPR ist ein Indikator über den Wohlstand der Gesellschaft bzw. wie leicht es ist Arbeit zu bekommen und natürlich zeigt es wie die zukünftige Entwicklung der Steuereinnahmen sein wird. Weniger Menschen in Arbeit zahlen weniger Steuern. Damit geht sich dann die nächste Invasion eines missliebigen Landes finanziell nicht mehr aus.