Artikel-Serie Währungshandel

Wie wird man reich durch Währungshandel? Fünfter Teil einer Serie: 23 Tradingfehler, der Turbo zum Gewinn!

20. Fehler: Zu schneller Wechsel auf Vollzeittrader

Man sollte erst zum Vollzeittrader wechseln, wenn man seine monatlichen Ausgaben mindestens in drei aufeinanderfolgenden Monaten erwirtschaftet hat und sich strikt an seinen Tradingplan gehalten hat. Außerdem sollte man gegenrechnen, ob den Job zu behalten nicht die deutlich bessere Wahl ist. Denn wenn man durch den Job das Tradingkapital schneller aufbauen kann also mit dem Handel (und das noch risikolos), dann sollte die Wahl recht einfach sein. Hierzu wird auch ein Artikel erscheinen, denn da gibt es einige Dinge zu beachten und zu berechnen.

21. Fehler: Unrealistische Erwartungen

Handeln ist keine Sache, wo man ohne einen guten Realitätssinn weit kommt.
Das man reich werden kann ist natürlich klar, aber der prozentuale Anteil der Menschen, die es schaffen, ist nicht sehr hoch. Dies liegt an der Marktsituation (in vorhergehenden Artikeln habe ich schon oft darauf hingewiesen, dass sehr viele verlieren, weil alleine der Umverteilungsmarkt mit Kosten das nun mal auch erzwingt, siehe ( Wie wird man reich durch Währungshandel? Dritter Teil der Serie – warum im Währungshandel viele verlieren müssen), dem fehlenden Wissen, der fehlenden Erfahrung, fehlenden Tradingplan, … . Durch Blauäugigkeit und unrealistische Erwartungen, zusammen mit mangelndem Grundlagenwissen, wird sehr schnell viel Geld verloren und dann aufgegeben. Der typische Anfänger erwartet seine 10-100% im Monat an Gewinn, er hat wenig Startkapital und will so schnell wie möglich alles erreichen. Er hat keinen Plan und wird durch all diese Fehler auf einen sehr umständlichen Weg Geld zum Fenster rauswerfen. Geben Sie das Geld Ihrer Frau, wenn sie sich darin wiedererkennen, und sie haben im Vergleich alles richtiggemacht und die Geschwindigkeit des Verlustes sollte etwa gleich sein. Seien sie anders: Seien Sie realistisch, planen Sie ihren Erfolg, gehen Sie Schritt für Schritt vor …

Der realistischste Ausgang (bzw. ein gutes Ziel) als Anfänger wird oft sein (und das nur wenn man die Grundlagen erlernt hat!):

– Man lernt am Anfang wie man kein Geld verliert! Rahmt euch diesen Satz ein! Wenn man es schafft als Anfänger auf seinen Breakeven zu kommen nach einigen Wochen/Monaten, dann ist man schon besser als 90% der anderen Händler.
– Danach geht es darum kleine Gewinne zu machen mit niedrigem Drawdown und Leverage. Wenn man nach vielen Trades (1000 und mehr) einige Prozente im Positiven ist, dann ist das eine gute Leistung.
– Nun sollte man versuchen dauerhaft das zu erreichen und kann die Handelswerte (Leverage) langsam (in sehr kleinen Schritten, am besten fließend Woche für Woche im kleineren Prozentbereich) erhöhen.

22. Fehler: Zu hohes Risiko pro einzelnen Trade oder insgesamt

Das Gesamtrisiko sollten sie eigentlich nicht falsch machen können, wenn Sie den Risikoakzeptanzwert richtig für sich berechnen. Aber da es einfach oft falsch gemacht wird, wollte ich es nochmal mit erwähnt haben.

Das einzelne Risiko pro Trade sollte nicht mehr als 0,01%-1% vom gesamten Wertekapital einer Person sein (also nicht nur das eine Konto zählt). Das Risiko bis zum eingetragenen Stop Loss sollte also genau diesen Wert wiederspiegeln. Welche Prozentzahl man genau nimmt hängt stark davon ab, wie der gesamte Tradingplan aussieht (wie viele Positionen könnten gleichzeitig offen sein, wie stark korrelieren sie, …), von den einzelnen Handelsstrategien, vom Wissens- und Erfahrungsstand, wie hoch die gesamten Risiken in allen Wertgegenständen sind und wie hoch die Korrelation dabei ist, ….

Diese Zahlen gelten nicht für Anfänger, das ist ganz wichtig zu verstehen! Als Anfänger ist es wichtig mit einem ganz kleinen Konto zu üben, und man berechnet auch alle Werte nur auf dieses kleine Konto (nicht auf seine gesamten Werte). Erst wenn man vollständig weiß was man tut, erhöht man auf diese „korrekte„ Berechnung der Risiken pro Trade. Natürlich kann man auch nur das einzelne Konto betrachten, dann wären Werte von 0,1-1% Risiko pro Trade sinnvoll, aber den ganzheitlichen puren mathematischen Ansatz kann man erst dann voll ausnutzen, wenn man sämtliche Vermögenswerte berechnet.

Man sollte das Risiko so geringhalten, damit man auch jederzeit die gute Chance hat, eventuelle Verluste wieder zurückzuverdienen, sollte doch mal über ein paar Trades was schiefgehen. Planen sie einfach vorsichtig. Denken sie immer an das große Endziel: Wir möchten eine möglichst geringe Amplitude in unserer aufwärtsverlaufenden Equitykurve (aller Wertgegenstände) haben.

Man sollte sich Verlustgrenzen setzen: Einmal pro Tag, pro Woche und pro Monat. Beim Erreichen dieser Grenzen sollte man den Handel stoppen und überprüfen, ob der Tradingplan richtig gehandelt wurde oder ob der Markt gerade etwas anders verläuft. Diese Phase könnte man einfach abwarten. Auch dazu wird es einen extra Artikel geben, wie man gute Strategien findet und wie man es vermeidet sie zur falschen Zeit zu nutzen. Eine optimale Variante ist es, den Gewinn des Vormonats als maximales Risiko für den aktuellen Monat zu benutzen und seine Tradingplan daran monatlich anzupassen. Allerdings geht das nur in Monaten, wo das Vormonatsergebnis ausreichend hoch war.

Sollte man ein zu hohes Risiko pro Trade ansetzen, kann es leicht passieren, dass man seine Chance, sich wieder in den Gewinn zu arbeiten, deutlich reduziert.

An dieser Grafik erkennt man, dass je höher das verlorene Kapital (in Prozent) ist, umso deutlich mehr Prozente muss ich wieder verdienen, um die Gewinnschwelle/Break-Even-Schwelle zu erreichen. Also Sorgen sie dafür, dass Sie nicht unter bestimmte Verlustgrenzen geraten, die die Gewinnchancen verschlechtern.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

20 Kommentare

  1. Dieser Artikel beschreibt die Realität. Jeder der mit dem Kurzfristhandel anfangen möchte, sollte diese 23 Punkte wie eine Checkliste beachten. Dabei darf man keinen Punkt beugen, oder auslassen. Zu diesem Artikel gibt es ein passendes Sprichwort „der intelligente lernt aus seinen Fehlern, der weise aus den Fehlern anderer“ Bitte mehr davon.

  2. Danke für deine Antwort.

    So lange Artikel sind recht zeitaufwendig. Und ich bin nicht ganz sicher, ob genug Nachfrage besteht nach tieferen Informationen. Den meisten wird das zuviel sein an Informationen und sie geben schon beim lesen von den 8 Seiten auf.
    Ich werde wohl wieder umsteigen, mehr auf die wesentlich inhaltsleereren kurzen Artikel, wo man dann nicht so in die Tiefe gehen kann.

    Es war eben ein Versuch herauszufinden, wie die Resonanz auf größere und tiefere Informationen ist im Vergleich zu kurzen Artikeln mit weniger tiefen Informationen. Und die kurzen scheinen besser anzukommen, zumindest lesen die Leute bis zum Ende und kommentieren dann öfters. Eine andere Resonanzmessung hat man ja nicht.

    1. Könnte man aber auch anders interpretieren.
      Die kurzen Artikel werfen viele Fragen auf oder geben bei Unklarheiten Anlass für ein Gegenargument. Also postet man Kommentare.
      Bei den Ausführlichen bleibt keine Frage offen und selbst eventuelle Ungereimtheiten werden im weiteren Verlauf des langen Artikels dann doch noch angesprochen. Fazit: Kommentare überflüssig. Außer vielleicht ein Danke.
      Aber wenn Sie jetzt Hundert Kurzkommentare mit dem Wort „Danke“ bekämen, wäre das für Sie zwar angenehm einerseits, aber evtl. dennoch langweilig.

      Gehen Sie davon aus, dass sehr viele Leser Ihnen gedanklich „Danke“ sagen und Ihnen Anerkennung zollen.

      P.S.:
      Ich danke Ihnen. Und persönlich habe schon noch eine Frage, die muss ich aber erst noch formulieren und verschiebe sie auf nächste Woche.

      1. Ein kurzen Feedback hilft schon.
        Am meisten würde es helfen, wenn noch offene Fragen gestellt werden oder eventuelle Themenwünsche.

    2. Forex-Stratege,

      bleiben sie bitte bei ihren tieferen Artikeln, inhaltsleere kurze Artikeln gibts im Web zuhauf.
      Wenn 3 bis 5 Personen durch ihre Artikel wirklich und überprüfbar bessere Trader geworden sind, dann ist es doch besser als wenn 1000 Personen ihre Artikel lesen und keinen Mehrwert davon gezogen haben.
      ich persönlich habe vor ihren Artikel auszudrucken und mit einem Textmarker bewaffnet alles durchzustudieren, Betonung auf STUDIEREN.

      Danke für die Flut an Informationen, Forex-Stratege.

      1. Also einen Mehrwert versuch ich bei kurzen Artikeln auch immer zu bieten, aber durch die Kürze ist der natürlich wesentlich geringer. Man kann bei kleinen Artikeln nicht durch Querverweise so leicht ineinander übergreifen und ein Thema großflächlich abarbeiten zum leichteren Verständnis. Dies ist ein so wichtiges Thema „Tradingfehler“, ich habe es schon extrem gekürzt auf diese Version, da sind erstmal nur die großen erwähnt. Ähnlich große Themen sind die Grundlagen Schritt für Schritt lernen (da könnte man ein ganzes Buch schreiben), wie man Handelssysteme findet, Wie man Tradingrisiken kontrolliert, wie man SL richtig setzt, Handelsplatform benutzen (hier wollte ich Metatrader 4 nehmen, da es noch die meistbenutzte Platform ist), Tricks der Betrüger, …..

        Ich glaube mit den Grundlagen oder der Handelsstation fortzufahren wäre das sinnvollste.

  3. @Forex-Stratege, ich kann mich dem Kommentar von @Andreas nur anschließen. Ich fand den Artikel ebenfalls sehr gut und hilfreich und werde ihn mir auch ausdrucken.
    Bzw. werde ich mir alle Ihre Artikel kopieren, dann inhaltlich sortieren nach Basics, Fehler, Strategien und was da noch so kommen mag. Also quasi ein kleines Buch daraus erstellen, eine PDF-Datei erzeugen und diese dann ausdrucken, wenn Ihre Serie vollendet ist.

    1. Danke. Was oft sehr hilfreich ist:
      – wenn man mal einen Punkt nicht versteht oder ihn anders sieht, direkt einfach fragen: es gibt nie dumme Fragen. Eine geklärte Frage wird sofort zu Wissen und prägt sich ein.
      – alles was mathematischen Bezug hat, für sich selber einmal nachrechnen mit anderen Zahlen als im Beispiel, so bleiben Informationen länger gespeichert , man erkennt oft kleiner Zusammenhänge leichter und man kann daran auch leichter überprüfen ,ob jemand Recht hat.

      Wenn man z.B. Fragen zu eigenen Tradingfehlern hat und wie man sie vermeiden könnte, dann kann man jederzeit das auch in den Kommentaren fragen.

  4. Hallo Forex Stratege,

    super Artikel. Man merkt, daß hier ein echter Trader am schreiben war.
    Ich hoffe nur, es hilft einigen Leuten diese Fehler zu vermeiden oder wenigstens einige davon.
    Meine Erfahrung ist leider, daß nur die Schmerzen einiger vernichteter Depots die gedankliche Wende bringen. So wars bei mir am Anfang.

    1. Du hast Recht. Die Variante „es selber durchzumachen in real“ prägt sich viel mehr ein. aber sie ist auch die zeitaufwendigste und teuerste Variante, die einen oft Jahre zurückwirft (wegen Zeit und Geldverlust). Wenn man es real erfahren möchte um es sich dauerhaft einzuprägen, dann sollte man wenigstens mit so wenig Geld beginnen, das man sich das Problem mit den hohen Geldverlusten erspart, und nur die Zeit verliert.

      Es heißt ja immer, „wer nicht hören will, muss fühlen“. Das gilt beim Traden zu 100%.
      So verrückt wie es klingt, wenn jemand es schafft am Anfang die Finger vom Handel zu lassen (=keine Trades setzen mit dem Ziel Gewinne zu machen) und nur 2 Dinge lernt (Wie lernt man; Grundlagen Schritt für Schritt mit Demo zum Handelsplattform kennenlernen) wird er einfach oft Monate (oder Jahre) und viel Geld sparen. Gerade das „Lernen , wie man lernt“ ist oft das wichtigste, was man anfangs tun kann. man muss es sich ermöglichen, aus Primär (eigene Erfahrungen) und Sekundärerfahrungen (Erfahrungen Anderer) zu lernen, und man muss erlernen zwischen guten und schlechten Sekundärerfahrungen zu unterscheiden.

  5. Ziehen sie ihr Projekt durch. Mein Dank im voraus. Die Ausführlichkeit sprengt zwar ein wenig den Rahmen der FMW, aber Sie können es ja als Vorarbeit zu einem Booklet oder E-Book sehen. Vieles was bislang (treffend) beschrieben wurde gilt ja allgemein für das Trading. Den forexspezifischen Teil erwarte ich mit Vorfreude.

    1. Danke.

      Es ist eben noch viel Grundlagenwissen integriert.
      Forex und z.B. Aktienhandel Handel sind ja auch nicht total verschieden, sehr viele Punkte gelten sogar gleich und kann man in beiden gleich verwenden.
      es gibt aber auch einige Unterschiede :
      – Marktspezifische Gegebenheiten zb.beim Aktienmarkt könnte theoretisch sogar jeder gewinnen (wenn Kurse ansteigen auf lange Sicht), beim Forexmarkt ist das einfach nichtmal theoretisch denkbar
      – Der Währungshandel ist viel volatiler (von NewsZeiten mal abgesehen in Einzel-Aktien)
      – es gibt Volumenunterschiede
      – Manipulationsunterschiede
      – Insider Unterschiede
      – Unterschiede bei der Sicherheit der Anlage (strukturierte Produkte vs. OTC)
      – Unterschiede bei den Handelssystemen
      – Handelszeitenunterschiede
      ……

      So direkt auf die Unterschiede wollte ich garnicht so eingehen, da ich mich direkt auf den Währungshandel nur beziehen wollte. Aber wenn es gewünscht wird, kann man es sich später auch mal machen.

      1. „kann man es sich später auch mal machen“ sollte heissen “ kann man es sicher später auch mal machen“. Nicht das es hier zu leichten Verwechslungen kommt :-)

  6. Unter „Kommentare“ im Munü kann man die „Serie Währungshandel“ übrigens auch seid dieser Woche aufrufen, falls man nochmal einen Artikel davon lesen will und nicht erst alle Artikel durchsuchen möchte.

  7. Wieviele von Euch verwenden denn den Metatrader 4 als Handelsplattform? Lohnt sich da ein extra Artikel dazu?

    1. Ich verwende den MT4

      1. ok danke, irgendwelche Wünsche auf was ich genau eingehen soll?

        1. Also, was ich immer noch nicht ganz verstanden habe, ist die Programmierung von Algos über den MetaQuotes Language Editor. Bzw. die Einbindung von brauchbaren vorhandenen Algos, denn für die Programmierung habe ich den A…. zu weit unten ;)
          Kennen Sie empfehlenswerte Quellen für solche Algos, und wenn ja, wie binde ich sie ein?
          Steht die Schaltfläche „AutoTrading“ damit im Zusammenhang?
          Und zuletzt: Es gab einmal die Möglichkeit, beim Schließen eines Trades (z. B. EURUSD) auszuwählen, dass alle entprechenden Trades dieses Währungspaares geschlossen werden.. Ist das nun komplett entfallen oder nur besser versteckt?

          1. Ich komme im Artikel dann genauer darauf, aber vorab:
            – ja , „Autotrading“ Button ist nur ein Zusatz Sicherheitsschalter (oder übers Optionsmenü aktivierbar) , das du schnell siehst, ob Programmen das setzen von Orders erlaubt ist oder nicht
            – die Möglichkeit alle zu schließen kenne ich nicht (über „closeby“ maximal alle offenen miteinander verrechnet): ich würde empfehlen hierfür ein gutes Script zu verwenden, das alle Orders schliessen kann einer Währung (oder Aller), aber besten getrennt, nach Market Orders und Pending Orders oder alle Orders. Solltest du keine Scripte dazu finden im mq5 Market, dann kann man dazu auch was fertiges programmieren
            – über die Optionen kannst du den 1-Klickhandel aktivieren, und dann über das Kreuz am Zeilen ende der order kannst du sie schnell schließen. Aber achte auf Fehlklicke dann, auch bei den Ordereingaben gilt dann 1 Click Trading.

  8. wem das zu viel Stoff ist und mit dem lesen aufhört, der macht den 24. Fehler;-)

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage