Indizes

Wirklich keine Rezession? Der ifo Index und andere Indikatoren deuten genau darauf hin!

Von Wolfgang Müller

Der Fall des Ifo-Index – eine kleine Nachbetrachtung

Nachdem ich im letzten Jahr einige Kommentare mit dem Thema Ifo-Index verfasst habe (Artikel vom 17. November: „Die deutsche Wirtschaft schrumpft, woher wussten die Investoren dies?“), einem Sammelindex der Wirtschaftsausblicke von immerhin 9000 Unternehmenschefs, möchte ich eine kleine Kurzbewertung dieses heutigen Indexstandes vornehmen. Nach herrschender Übereinkunft liefert dieser Index ein recht zuverlässiges Signal, wenn er sich mindestens 3 Monate in eine Richtung bewegt.

Zur Erinnerung: Der Index hatte im November 2017 mit 105,4 Punkten seinen höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht, der Dax im Januar 2018 mit 13559 Punkten, anschließend fiel das Barometer bis in den Juli mehrere Monate in Folge. Jetzt ist er schon wieder seit 6 Monaten rückläufig – von 104 auf 94,1 Punkte, auch in seiner Erwartungskomponente.

In Zeiten den Finanzkrise fiel er von 99,1 Punkten (Sommer 2007) auf ein Mehrjahrestief von 85,2 im Frühjahr 2009.

Wie gesagt, ein recht zuverlässiger Wirtschafts-Indikator. Da könnte die gestrige Abstufung des deutschen Wirtschaftswachstums von 1,8 auf 1,0% durch die Bundesregierung sogar noch etwas optimistisch ausgefallen sein.

 

Wirklich keine Rezession?

Von Markus Fugmann

 

Ist das nur ein Abschwung, aber keine Rezession? Bislang heißt es unisono: nein, eine Rezession drohe nicht – der US-Regierungsberater Hassett meinte sogar, die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA im Jahr 2020 liege praktisch bei 0%. Wirklich? Sehen wir uns einmal den vielleicht besten Frühindikator an – den Dow Jones Transports, der Transportwerte wie Fluglinien und Eisenbahnunternehmen enthält:

 

(Chart: https://kimblechartingsolutions.com; durch anklicken vergrößern)

 

Seit dem Allzeithoch der verschiedenen US-Indizes im  September 2018 fiel der Dow Jones Transports deutlich stärker als der breite Markt. Nun stößt der Index aktuell an seinen Abwärtstrendkanal an – und könnte so die Abwärtsbewegung fortsetzen.

Ein weiteres Beispiel für die Gefahr einer Rezession in den USA ist auch der Philadelphia Fed Index:

 

a) Auftragseingänge

 

b) Geschäftserwartungen:

 

Ein besonders guter Frühindikator  für die globale Lage sind die Exporte Südkoreas nach China:

 

All das deutet darauf hin, dass der Abschwung von China ausging, dann vor allem Exportländer wie Deutschland erfasst, während die USA vermutlich erst später von der „Infektion“ erfaßt werden. Je mehr der Steuer-Stimulus der Trump-Admnistration nachläßt. umso mehr dürfte auch der Abschwung in den USA greifbar werden. Vermutlich haben wir im Oktober 2018 den Hochpunkt gesehen der US-Konjunktur – nun geht der Weg Richtung Süden, wie der RIA Economic Output Index anzeigt – ein Index, er amerikanische Einakufamanagerindizes zusammenfaßt (Chicago Einkaufsmanagerindex, Philadelphia Fed Index, ISM Index etc.):

 

Chart: https://realinvestmentadvice.com; durch anklicken vergrößern; mehr aufschlußreiche Statistiken dazu unter https://realinvestmentadvice.com/the-economy-is-slowing/)

 

Von dieter f – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1412166

 

 

 

 



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