Aktien

Wirklich „nicht eingepreist“?

Man liest dieser Tage immer wieder von schlauen Analysten, dass Staatsanleihekäufe durch die EZB noch nicht wirklich eingpreist seien – und wundert sich. Was bitte schön ist da noch nicht eingpreist?

Einmal ganz abgesehen vom Euro-Dollar, der heute Vormittag zwischenzeitlich unter die 1,23er-Marke und damit auf den tiefsten Stand seit 27 Monaten gefallen ist. Nein, die eigentliche Einpreisung geschieht vor allem am Markt für Staatsanleihen. Würde die EZB Staatsanleihen kaufen, fällt aufgrund der Nachfrage durch die europäische Notenbank die Rendite. Und genau das passiert seit Monaten in einem extremen Ausmaß.

So emittierte heute Spanien eine 10-jährige Staatsanleihe zu 1,84% – Allzeittief. Bei der letzten Auktion waren es noch 2,12%. Oder die deutsche 10-jährige Anleihe, die als Benchmark für die gesamte Eurozone gilt: zu Jahresbeginn gabe es noch Renditen um 2%, jetzt sind wir bei 0,7%. Das gleiche gilt für praktisch alle Staatsanleihen der Eurozone (mit zwischenzeitlicher Ausnahme Griechenlands). Was ist da noch nicht eingepreist?

Interessant ist daher die Frage, was passieren würde, wenn die völlig einseitige Positionierung des Marktes in Richtung baldigem QE der EZB nicht eintreten würde. Und die Konsequenzen scheinen klar: eine massive Euro-Rally aufgrund der extremen Dollar-bullischen Positionierung des Marktes, und noch wichtiger: ein sell-off bei Staatsanleihen der Eurozone.

Wie auch immer: es sollte nachdenlich stimmen, wenn alle im gleichen Boot sitzen. Wenn das nämlich kentert, wird es viele ganz böse erwischen..



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