Die Immobilienpreise in Deutschland sind bereits seit einem halben Jahr deutlich am Fallen. Zuletzt sahen wir diese Woche eine Analyse des Portals Immowelt, wonach die Preise in großen Städten um bis zu 8 % gesunken sind. Der ganze Markt geht derzeit Monat für Monat spürbar zurück (hier die Daten des Europace Hauspreisindex von letzter Woche). Heute nun sehen wir für das Jahr 2023 eine Prognose für einen weiteren spürbaren Preisrutsch bei Wohnimmobilien.
In 2023 mindestens 10 % fallende Preise bei Wohnimmobilien
Die westfälische Sparkassen-Präsidentin Liane Buchholz sieht für dieses Jahr weiter fallende Immobilienpreise, und das nicht zu knapp. “Ich rechne damit, dass die Preise für Wohnimmobilien in diesem Jahr in unserem Verbandsgebiet um mindestens 10 % sinken werden”, sagte die Präsidentin des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL) in einem Interview mit Bloomberg News. Wachstumsregionen wie Münster seien weniger betroffen.
Erst Anfang der Woche hatte das Online-Portal Immoscout24 berichtet, dass die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser schon im 4. Quartal deutschlandweit nachgegeben haben. Die Preiskorrektur betrage dabei bis zu 10 %. Experten zufolge drücken die gestiegenen Hypothekenzinsen die Kaufnachfrage, was im Umkehrschluss zu geringeren Bewertungen führe.
Nachfrage nach Baufinanzierungen implodiert
Laut Sparkassen-Präsidentin Buchholz ist die Nachfrage nach privaten Wohnimmobilien-Neufinanzierungen im zweiten Halbjahr 2022 “implodiert”. Im November lag der Rückgang in ihrem Gebiet bei 42 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Dezember war das Minus mit rund 45 % noch deutlicher.
Auch andere Regionen innerhalb des öffentlich-rechtlichen Bankensektors hatten von deutlich weniger Finanzierungsnachfragen für Wohnimmobilien im zweiten Halbjahr berichtet, darunter der bayerische Sparkassenpräsident Ulrich Reuter und sein baden-württembergischer Amtskollege Peter Schneider.
Buchholz sieht nicht nur bei Wohnimmobilien sinkende Preise. „Auch bei den Preisen für Büroimmobilien erwarte ich einen Rückgang”, erklärte sie. “Viele Flächen werden auf Grund des Trends zum Homeoffice freigeräumt.“
FMW: Also sagen die Sparkassen voraus, dass in der Region Westfalen-Lippe in diesem Jahr ein Preisrutsch von noch mindestens 10 % ansteht. Man darf vermuten: Was in dieser Region gilt, ist auch auf viele andere Teile Deutschlands übertragbar.
FMW/Bloomberg
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