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Wohnungsbau in Deutschland steht vor einem Riesenproblem!

Das Statistische Bundesamt hat heute mit einer Sonderveröffentlichung den Wohnungsbau im Verlauf der letzten zehn Jahre näher beleuchtet. Die größte Herausforderung des Wohnungsmarktes besteht bei Betrachtung des Berichts aus unserer Sicht, dass sich die Genehmigungen für neue Wohnungen binnen zehn Jahren zwar verdoppelt haben. Aber die Bauwirtschaft hat einfach nicht die Kapazitäten um so viel mehr zu bauen. Der Bauüberhang, also Aufträge die nicht abgearbeitet werden können, ist explodiert. Also selbst wenn Bund und Länder nun zum Beispiel eine riesige Investitionsoffensive ausrufen sollten – wenn der Bausektor schon beim Wohnungsbau nicht mehr leisten kann, wird es in anderen Bereichen wohl kaum besser aussehen! In der Bauwirtschaft stieg die Anzahl der Beschäftigten für den Wohnungsbau von 2008 bis 2018 um 25% – aber die Aufträge haben sich verdreifacht! Alleine dieser Vergleich zeigt, dass es ein kaum lösbares hammerhartes Problem gibt! Hier einige Worte der Statistiker im Wortlaut:

Immobilienunternehmen, Politik und Bauverwaltungen versuchen der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum Rechnung zu tragen. Das lässt sich an den jährlich erteilten Baugenehmigungen ablesen. Diese haben sich seit 2009 von etwa 178 000 auf fast 347 000 im Jahr 2018 nahezu verdoppelt. Der Höchstwert von mehr als 375 000 erteilten Baugenehmigungen wurde bereits im Jahr 2015 erreicht. Seitdem ist diese Zahl leicht rückläufig.

Für den bestehenden Wohnungsmangel entscheidender ist jedoch die Situation des Bauüberhangs – also der Wohnungen, deren Bau zwar genehmigt ist, deren Fertigstellung aber noch auf sich warten lässt. Zwischen 2008 und 2018 hat sich der Bauüberhang bundesweit von rund 320 000 auf 693 000 genehmigte und noch nicht fertiggestellte Wohnungen mehr als verdoppelt.

Die beschriebenen Tendenzen beim Bauüberhang spiegeln sich auch in der Entwicklung des Auftragsbestands der Betriebe im Bauhauptgewerbe wider. Der Auftragsbestand umfasst die eingegangenen, aber noch nicht vollständig ausgeführten Aufträge. Der Auftragsbestand im Wohnungsbau stieg seit 2015 kontinuierlich und erreichte 2018 den höchsten Stand seit 1997: So warten aktuell Aufträge im Wert von rund 9,1 Milliarden Euro auf ihre Ausführung.

Grafik zum Wohnungsbau in Deutschland

Boom bei Immobilienpreisen hat auch mit Baupreisen zu tun

Der Immobilienpreisboom liegt auch an den gestiegenen Baupreisen. Laut den Statistikern haben sich von 2008 bis 2018 die Preise für Leistungen von Bauunternehmen für den Neubau von Wohngebäuden um 24,3 % erhöht. Weiter sagen die Statistiker Zitat:

Dabei stiegen die Preise für den Rohbau von Wohngebäuden mit 22,8 % etwas moderater als die Preise für die Ausbauarbeiten (+25,7 %). Beim Ausbau erhöhten sich die Preise im Sanitärbereich (+36,6 %), im Heizungsbau (+33,6 %) und für die Elektroinstallation in Wohngebäuden (+34,4 %) besonders kräftig. Aus Sicht der Privathaushalte verteuerte sich von allen Ausgabebereichen rund um das Wohnen die Instandhaltung und Reparatur der Wohnung oder des Wohnhauses besonders stark. Für Erzeugnisse und Dienstleistungen zur Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen und Wohngebäuden zahlten sie im Jahr 2018 rund 26 % mehr als im Jahr 2008. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex insgesamt stieg von 2008 bis 2018 nur um knapp 13 %.



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1 Kommentar

  1. Ist halt so wenn dummlabern gegen sein Land sich mehr lohnt als Arbeit.

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