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Berlin +22 % in nur 3 Monaten!!! Wohnungsmieten steigen kräftig an – aktuelle Daten

Wohnungsmieten steigen bundesweit weiter an. In Berlin als Extremfall steigen sie in nur 3 Monaten um 22 %. Hier die möglichen Gründe.

Wohnungen mit Balkons

Wohnungsmieten in Deutschland steigen weiter kräftig an. Von zwei großen Portalen sind heute Daten für das erste Quartal 2023 veröffentlicht worden. Man sieht: Bei schnell steigenden Leitzinsen und Bauzinsen, bei kräftig rückläufigen neuen Immobilienkrediten und schrumpfender Bautätigkeit, sehen wir auf der anderen Seite eine schnell steigende Nachfrage nach Wohnraum durch Flüchtlinge – aber auch durch Menschen, die eigentlich bauen wollten, aber wegen zu hoher Zinskosten nun erstmal auf dem Markt für Mietwohnungen als Nachfrager „verbleiben“. Das Resultat: Die Wohnungsmieten ziehen weiter kräftig an.

Wohnungsmieten in 10 Städten steigen – Berlin explodiert regelrecht

Der Immobilienmarkt kannte zwar bis Februar sieben Monate lang nur fallende Preise für Kaufimmobilien. Das hat aber nichts mit den Wohnungsmieten zu tun, wo der Mechanismus ein völlig anderer ist. Das Portal Immowelt zeigt aktuell, dass der Aufwärtstrend bei den Wohnungsmieten in Deutschland anhält. In 10 von 14 untersuchten Großstädten steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen demnach im Vergleich zum Vorquartal. Alleine in Berlin steigen die Mieten in nur 3 Monaten um unglaubliche 22 % ! ! ! In München sind es +3 %, Frankfurt +2 %, Hamburg und Stuttgart jeweils -1 %, Leipzig +1 %, Dresden +4 %.

Warum gerade Berlin diese Explosion bei Wohnungsmieten erlebt

Nicht im Jahresvergleich, sondern wie gesagt im kurzfristigen Quartalsvergleich von Dezember 2022 auf März 2023 sind die Wohnungsmieten in Berlin um unglaubliche 22 % gestiegen. Sind es noch Nachholeffekte der Vermieter nach dem Ende der Mietpreisbremse? Oder ist es wohl eher die jahrelange feindselige Politik der Stadt Berlin gegenüber privaten Vermietern, die Wohnungen bauen wollten? Dazu nun noch die gigantische Nachfrage von Flüchtlingen gerade aus der Ukraine? Da war es wohl unvermeidlich, dass die Wohnungsmieten kräftig ansteigen würden. Aber derart massiv in so kurzer Zeit? Unglaublich! Immowelt schreibt dazu, im Wortlaut: „Den mit Abstand stärksten Anstieg aller untersuchten Städte bei den Wohnungsmieten verzeichnet Berlin. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich Bestandswohnungen im 1. Quartal 2023 um 22 Prozent verteuert. Wohnungssuchende zahlen in der Hauptstadt für den Quadratmeter derzeit 12,41 Euro – vor drei Monaten waren es noch 10,17 Euro. Ein möglicher Grund für den dramatischen Anstieg ist der starke Zuzug nach Berlin, der durch Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt wird. Gleichzeitig stockt der Wohnungsbau – vor allem im staatlich geförderten Segment. Zudem könnten weiterhin Nachholeffekte wegen des gescheiterten Mietendeckels eine Rolle spielen. Wohnungen, die in den letzten Jahren zu günstigeren Preisen vermietet waren, werden bei Neuvermietungen nun wieder zu deutlich höheren Preisen angeboten. Durch den sprunghaften Anstieg im vergangenen Quartal ist Berlin von Platz 7 auf Rang 3 im Preisranking der 14 größten Städte aufgestiegen.“

ImmoScout24 blickt auf Preisauftrieb in gesamtdeutschen Durchschnitt

Hat Immowelt auf die 14 größten Städte geschaut, so blickt ImmoScout24 in seiner heutigen Veröffentlichung auf alle Mietwohnungen in Deutschland. Demnach sollen die Wohnungsmieten von Ende 2022 auf März 2022 im Schnitt um 0,6 % weiter gestiegen sein. Im Neubau stiegen die Angebotsmieten im Jahresvergleich um bis zu 19,9 Prozent. Auch im Bestand gibt es Steigerungen bis zu 12,3 Prozent bei Wohnungsmieten innerhalb eines Jahres. Die Teuerungsrate für Neubau-Mietwohnungen liegt laut ImmoScout24 im ersten Quartal 2023 in Metropolen wie Berlin bei bis zu 8,8 Prozent.

ImmoScout24 schreibt weiter: Die Nachfrage nach Mietwohnungen zieht im ersten Quartal deutschlandweit erneut an. In den Metropolen weichen Mietsuchende vermehrt auf das Umland aus. Die Lage auf Deutschlands Mietmarkt spitzt sich zu: Für das erste Quartal 2023 zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer, dass die Angebotspreise für Mietwohnungen deutschlandweit erneut ansteigen. Besonders stark ist die Erhöhung der Wohnungsmieten in den sieben größten Metropolen. Hier trifft es Mietsuchende doppelt: Neben den stark steigenden Angebotsmieten ist die Nachfrage und damit die Konkurrenz bei der Suche nach einer Mietwohnung besonders hoch.

Für Neubau-Mietwohnungen liegt die Preisentwicklung im ersten Quartal bei einem Plus von 1,2 Prozent. Dieser Wert liegt um 0,9 Prozentpunkte über der Entwicklung im vierten Quartal des Vorjahres. Im Bundesdurchschnitt liegen die Wohnungsmieten bei Bestandsobjekten in der Neuvermietung im ersten Quartal für 8,01 Euro pro Quadratmeter. Neubauwohnungen werden im Durchschnitt für einen Mietpreis von 11,01 Euro pro Quadratmeter bei ImmoScout24 inseriert.

Die Nachfrage nach Bestands-Mietwohnungen ist seit dem vierten Quartal 2019 deutschlandweit um 30 Prozent gestiegen. Für Neubau-Mietwohnungen hat sie sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Das heißt: Auf eine Anzeige für eine freie Mietwohnung melden sich deutlich mehr Menschen wie noch 2019. Grund dafür: Das Angebot an Mietwohnungen ist knapp und die Konkurrenz um eine freie Mietwohnung entsprechend hoch.

Hier der begleitende Kommentar von ImmoScout24 zu den stark steigenden Wohnungsmieten: “Mit Blick auf die Angebotsmieten in den Metropolen sehen wir teilweise historische Entwicklungen: Berlin und Stuttgart verzeichnen im Bereich der Neubau-Mietwohnungen innerhalb des ersten Quartals extreme Anstiege von rund 8 und 9 Prozent, die so nie dagewesen sind”, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. “Wie dramatisch die Entwicklung in den Metropolen tatsächlich ist, wird im Jahresvergleich deutlich: Innerhalb eines Jahres sind die Angebotsmieten im Bestand bis zu 12 Prozent und im Neubau sogar bis zu 20 Prozent gestiegen. Um aus der Wohnkrise einen Ausweg zu finden, ist Bauen ein Schlüsselelement.”

“Die Politik ist gefragt, realistische und effektive Rahmenbedingungen zu gestalten, damit Neubau trotz des schwierigen Marktumfelds wirtschaftlich bleibt und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann”, sagt Tobias Hartmann, CEO der Scout24 SE. “Deutschland braucht einen Masterplan für bezahlbares Wohnen, der neben Neubau auch den Erwerb von Wohneigentum einschließt.”



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1 Kommentar

  1. Den Masterplan für den Bau von Wohnungen kann jeder Betreiber einer Würstelbude erstellen: Ausweisung von Bauland für 1Million Wohnungen in den begehrten Wohngebieten – auch und gerade in den Außenbereichen (die Bodenpreise sinken dann wohl erheblich), geringe Modifizierung der der Bauordnung anno 1970, die Länder helfen bei der neuen Infrastruktur (und eben nicht Bauherrn und Grundstücksbesitzer), Abschreibung für Investoren der Gesamtkosten für Boden und Wohnungen innerhalb 15 Jahre —— und los gehts. Für Politiker ist ein solches Vorgehen intellektuell nicht fassbar, siehe als Vergleich die Energiepolitik.

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