FMW-Redaktion
Ja, wir möchten drei kleine Schönheitsfehler erwähnen, aber es mögen vielleicht wirklich nicht mehr als Schönheitsfehler sein. Aber erst mal zu den tollen Headline-Zahlen. Im Verarbeitenden Gewerbe waren in Deutschland im Mai so viele Menschen beschäftigt wie seit 12 Jahren nicht mehr. Es waren genau 5,5 Millionen Beschäftigte, oder ein Plus von 78.000 Stellen (+1,4%) gegenüber Mai 2016. Zitat Statistisches Bundesamt:
Am stärksten stieg die Beschäftigtenzahl im Mai 2017 gegenüber Mai 2016 in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln mit + 3,4 %. Deutlich überdurchschnittlich erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten auch in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit + 3,0 % sowie in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit + 2,2 %. Die Beschäftigtenzahl in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren sowie in der Herstellung von Metallerzeugnissen stieg mit jeweils + 1,8 % leicht überdurchschnittlich. Die Zahl der im Mai 2017 geleisteten Arbeitsstunden nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,7% auf 721 Millionen Stunden zu.
Wo soll da der Haken an der Sache sein? Ob es wirklich ein Haken ist, lässt sich nicht so genau sagen.
Denn für seine Datenerhebung hat das Statistische Bundesamt ausschließlich Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern berücksichtigt. Wenn nun Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern unterm Strich Personal entlassen haben, könnte die Beschäftigung in der Branche insgesamt gesehen sogar rückläufig sein. Aber das erfahren wir nicht – man müsste also raten.
Dann ist da noch die Steigerung der Arbeitsstunden um 10,7%. So kräftig mehr gearbeitet haben die Angestellten im Verarbeitenden Gewerbe aber nicht. Das Amt verweist darauf, dass im Mai 2017 zwei Werktage mehr vorhanden waren als im Mai 2016 – daher das deutliche Plus an Arbeitsstunden.
Also einziger Sektor liegt die Metallerzeugung im Minus bei -0,3% im Jahresvergleich. Das ist ein kleiner Ausreißer nach unten.
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