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Zehn Tage Ferien vom Brexit – man hat ja Zeit! Pfund mit Abwärts-Durchbruch?

Jeder Mensch braucht mal eine Pause, so auch Parlamentarier. Und natürlich dürfen auch die Abgeordneten im House of Commons in London mal Urlaub machen. Und auch der Oster-Urlaub sei ihnen gegönnt, den sie aktuell vom 12. bis 23. April genommen haben. Aber wie oft in 100 Jahren steht schon ein Ereignis wie der Brexit an, die vielleicht wichtigste politische Grundsatzentscheidung seit dem 2. Weltkrieg für Großbritannien?

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Wäre es da nicht angebracht, dass die Politiker dieses eine Mal diese Pause ausfallen lassen, weil man dringend eine Lösung finden muss? Nein, man macht trotzdem Urlaub. Und warum? Weil man ja seit Kurzem „so richtig viel“ Zeit gewonnen hat. Die EU gewährt einen Brexit-Aufschub bis Oktober. Aber eigentlich, das dürfte allen klar sein, läuft der Aufschub nur bis zum 22. Mai. Denn es ist kaum vorstellbar, dass die Briten tatsächlich an der Wahl zum EU-Parlament teilnehmen wollen.

Also bleiben nur noch etwas mehr als vier Wochen. Aber wie so oft schieben die Briten die Dose die Straße runter. Einfach hinauszögern, abwarten. Irgendwas wird schon passieren, irgendwas wird sich schon ändern? Die Parteispitzen von Konservativen und Labour reden zwar weiter, aber ohne Parlament geht eh nichts. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte vor Kurzem nach der Fristverlängerung bis Oktober, die Briten sollten doch bitte keine Zeit verschwenden. Aber genau das tun sie gerade.

Theresa May verabschiedete die Parlamentarier übrigens in ihre Oster-Pause mit dem Kommentar, dass man vor klaren Entscheidungen stünde, und dass der Zeitplan eindeutig sei. Welchen Abgeordneten im House of Commons sollen diese Worte noch beeindrucken, nach mehreren gescheiterten Abstimmungen über May´s Brexit-Deal, und nach dutzenden verschiedenen eigenen Ideen der Parlamentarier, die sie allesamt selbst ablehnten?

Am letzten Freitag berichteten wir darüber, dass das britische Pfund kurz vor einem charttechnischen Ausbruch nach oben stand gegenüber dem US-Dollar. Dem war auch so. Seit dem 4. April gab es vier Hochpunkte bei ca 1,3120. Genau dort machte er halt und fiel bis heute runter auf 1,3010. Jetzt kämpft er gerade mit dieser wichtigen runden Marke (erster Chart seit 4. April).

Auf etwas längere Sicht gesehen (zweiter Chart seit August 2018) stellt sich die Frage, ob endlich mal wieder „richtig“ Bewegung in den Pfund-Kurs kommt. Bricht er unter die 1,30, dann ist Luft nach unten vorhanden. Bei dem Brexit-Chaos wäre dies gut nachvollziehbar. Aber die wochenlange Ruhe im Kurs war schon diverse Male ein Desaster für die Shorties, die gegen das Pfund gewettet hatten.

Pfund Brexit



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