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Zentralbank der Zentralbanken läutet offiziellen Krieg gegen Kryptowährungen ein, die „Parasiten des Finanzsystems“

Das ist keine Übertreibung! Es ist eine richtige Kriegserklärung, wenn man dieses Wort denn in der Finanzbranche gebrauchen möchte. Die "Bank für Internationalen Zahlungsausgleich" (BIS), die als Zentralbank der Zentralbanken agiert, hat heute offiziell...

FMW-Redaktion

Das ist keine Übertreibung! Es ist eine richtige Kriegserklärung, wenn man dieses Wort denn in der Finanzbranche gebrauchen möchte. Die „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIS), die als Zentralbank der Zentralbanken agiert, hat heute offiziell verkündet, dass Behörden weltweit bereit sein müssten gegen die „invasive Verbreitung von Kryptowährungen“ tätig zu werden, um Verbraucher und Anleger zu schützen.

Die Invasion

Was ist mit „invasiv“ gemeint? Damit meint die BIS also die Invasion oder das Infiltration des „normalen“ Geldsystems durch nicht staatlich regulierte Recheneinheiten, die Kryptowährungen. Diese bedrohen daher offenkundig die Standfestigkeit von Geld, das von Zentralbanken (also letztlich den Staaten) begeben wird. Die BIS sagt es ganz am Anfang ihrer Veröffentlichung: Es geht um den Schutz von Verbrauchern und Anlegern. Frage: Warum werden dann Kasinos nicht komplett verboten, wo die Bürger fast ausnahmslos nur verlieren? Richtig: Für den Staat ist das eine fette Steuereinnahme!

Und Kryptowährungen untergraben das staatliche Monopol auf Geld, und somit den Austausch von Waren über die Recheneinheit Geld. Etwas Schlimmeres könnte einem Staat aus finanzieller Sicht wohl kaum passieren, als die Kontrolle hierüber zu verlieren! Offiziell geht es um das Vertrauen staatlich garantierter Währungen. Und die Bürger hätten Vertrauen in dieses Geld, und man muss sich quasi abgrenzen von solchen unseriösen Dingen wie Kryptowährungen, wie man es auch bei tödlichen Krankheiten tut, richtig? Zitat BIS:

In einem Vortrag zum Thema „Money in the digital age: what role for central banks?“ sagte Agustín Carstens (BIS-Chef), dass Geld, um seinen Wert zu halten, von Institutionen garantiert werden müsse, die rechenschaftspflichtig sind und das Vertrauen der Öffentlichkeit genießen. Dabei seien die Zentralbanken von entscheidender Bedeutung. „Der meteorhafte Aufstieg von Kryptowährungen sollte nicht vergessen machen, dass die Zentralbanken als Hüter des öffentlichen Vertrauens eine wichtige Rolle spielen. Private digitale Tokens, die unter dem Deckmantel von Währungen zirkulieren, dürfen dieses Vertrauen nicht untergraben.“

Kampf dem Parasiten namens Kryptowährungen

Ist es Angst bei der BIS und den Zenralbanken, weshalb man hier und heute so massiv gegen Kryptowährungen vorgeht mit diesen klaren Aussagen? BIS-Chef Carstens spuckt, spottet und schimpft aber so richtig gegen Bitcoin und Co. Da ist vom möglichen Parasiten des Finanzsystems die Rede, den man verhindern müsse. Wir tippen mal darauf: Es ist die Angst, dass der „einfache Bürger“ auf die Idee kommen könnte Währungen (Recheneinheiten) zu etablieren, die basierend auf Blockchain-Technologie zwischen den Bürgern funktionieren, vorbei am Staat, vorbei an Banken, vorbei an Zentralbanken. Damit würden sich Bürger staatlicher Kontrolle, Negativzinsen, Überwachung etc entziehen. Aber da hat Carstens schon das entscheidende Wort (Totschlagargument) ausgesprochen. Es geht ja auch um Geldwäsche-Bekämpfung. Und so geht es weiter. Lesen Sie selbst, hier im Wortlaut:

Neue Technologien seien durchaus vielversprechend, beispielsweise was die Erhöhung der Effizienz von Zahlungssystemen anbelangt. Doch es brauche keine neuen Währungen, um dieses Versprechen einzulösen. Die Behörden hätten die Pflicht zu verhindern, dass technische Fortschritte dazu genutzt werden, Gewinne aus illegalen Tätigkeiten reinzuwaschen. Sie seien auch verpflichtet, für den Schutz und die Bildung von Verbrauchern und Anlegern zu sorgen, so Agustín Carstens. Sie müssten zudem gewährleisten, dass Kryptowährungen sich nicht so weit etablieren, dass sie die Finanzstabilität gefährden.

„Neue Technologie ist nicht gleichzusetzen mit besserer Technologie oder wirtschaftlichem Fortschritt“, meinte Agustín Carstens.

„Dies gilt eindeutig für Bitcoin: Was vielleicht ursprünglich als alternatives Zahlungssystem ohne staatliche Beteiligung gedacht war, ist inzwischen zu einer Mischung aus Finanzblase, Ponzi-System und Umweltkatastrophe geworden.“

Große Kursschwankungen, hohe Transaktionskosten und mangelnder Verbraucher- und Anlegerschutz machten Kryptowährungen unsicher und ungeeignet, die Funktion von Geld als gemeinsames Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit zu erfüllen.

Zentralbanken und Finanzbehörden sollten ihr Augenmerk insbesondere auf die Verknüpfungen von Kryptowährungen und realen Währungen richten und dafür sorgen, dass Kryptowährungen nicht zu Parasiten der institutionellen Infrastruktur des gesamten Finanzsystems werden. Um einheitliche Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer an den Finanzmärkten sicherzustellen, sollte der Zugang zu rechtmäßigen Bank- und Zahlungsverkehrsdienstleistungen auf jene Börsen und Produkte beschränkt werden, welche die anerkannten hohen Standards erfüllen, sagte Agustín Carstens.

„Das bedeutet ,gleiche Risiken, gleiche Regeln‘. Und zwar ohne Ausnahme“, sagte er.


BIS-Generaldirektor Agustín Carstens, vormals tätig für den IWF. Foto: International Monetary Fund – Protraits of the IMF 2008 Spring Meetings, International Monetary Fund / Gemeinfrei



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5 Kommentare

  1. Was ein dummes u hässlich Gesicht! Wird Zeit diese leute zu entlasten durch neue Technologie!

    1. @Walter, das ist der ehemalige Chef der mexikanischen Zentralbank..bißchen gut genährt der Mann..

    2. So sehen Zecken aus kurz bevor sie ihren Wirt verlassen. Aber die anderen sind immer die Parasiten, nicht die Zentralbanken. Schön dass die FED in privaten Händen ist und niemand weiß wem sie gehört. Und wer gibt der BIS ihre Daseinsberechtigung?

  2. Hört sich für mich wie eine Kaufempfehlung an!

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