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Inflation und undemokratische Umverteilung Zentralbanken abschaffen: Die Trennung von Geld und Staat

Zentralbanken untergraben Demokratie

Zentralbanken abschaffen
Foto: mrchungg - Freepik.com

Das Zusammenspiel von Zentralbanken und Staat untergräbt fundamentale Mechanismen des demokratischen Systems. Die willkürliche Ausweitung der Geldmenge in Kombination mit der Zins-Manipulation durch die Festsetzung eines arbiträren Leitzinssatzes ermöglicht es der Politik, die Kaufkraft des Volkes für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der Staat ermächtigt sich somit durch eine Parallelstruktur, die nicht dem demokratischen Prozess unterworfen ist.

Politik, Zentralbanken und die Quelle der Macht

In vielen politischen Debatten geht es um eine zentrale Frage: Wer bekommt was? Die Wähler sind angehalten, ihre Interessensvertretung in diesen Streitfragen zu nominieren. Ein durchaus vernünftiges System, das im Konflikt seine Verankerung findet. Was der Bürger aber nicht definieren kann, ist die Größe des Kuchens, der zur Verteilung gelangt. Der Staat verteilt nämlich nicht nur das, was er durch Steuern einnimmt, sondern auch das, was er mittels Zentralbanken-Systems von seinen Bürgern an Kaufkraft absaugt. Daraus resultieren Verwerfungen, Ungerechtigkeiten und letztlich eine autoritäre Zentralisierung, die in ihrem Kollaps eine Periode unverhältnismäßigen Chaos bedingen könnte.

Durch die Mechanismen der Geldpolitik kann sich der Staat geschwürartig ausbreiten. Mittels Subventionen oder privaten Transferleistungen kann er nicht nur einen Apparat an Unterstützern und Abhängigen züchten, sondern auch erhalten. Dank seiner tiefen Taschen voll gestohlener Entscheidungsmacht kann er immer weiter in marktwirtschaftliche Abläufe eingreifen und sich zu einem Richter über Gewinner und Verlierer ernennen. Er kann mit diesem frischen Geld seine „Freunde“ bedienen, die es wiederum ausgeben oder in Wertanlagen umwandeln, bevor der Rest des Volkes bemerkt, dass ihr Geld verwässert wurde. All das kann er machen, ohne die Konsequenzen seines Handelns in politischen Debatten zu reflektieren – kaum eine Partei möchte sich bzw. ihren Unterstützern diesen Futtertrog der Macht verwehren.

Inflation und Zentralbanken-Marketing

Ein anderes Wort für den Kaufkraftverlust einer Währung ist Inflation. Sie lässt sich allerdings nicht an den momentanen Preisschwankungen einzelner Güter oder Dienstleistungen messen: Wenn etwa die Weizenernte miserabel war und das Brot deswegen teuer ist, heißt das nicht, dass das Geld verwässert wurde. Wenn aber eine Vielzahl von Waren, Dienstleistungen und insbesondere Vermögenswerte allesamt, fast gleichzeitig oder über einen fixen Zeitraum kontinuierlich teurer werden, dann liegt diesem Phänomen eine Geldentwertung durch das Fiat-Zentralbanken-System zugrunde: Der Staat und einige Nutznießer haben Ihre Kaufkraft ohne Ihre Einwilligung verprasst.

Die Zentralbanken sind demnach gefordert, die Legitimierung dieses ruchlosen Systems zu verteidigen. Die EZB ist in der Hinsicht eine Marketingbehörde, die versucht, den Glauben an den Euro zu erhalten und ihr Monopol auf die Geldwäsche zu verteidigen. Unterstützt wird sie dabei von der Politik und ihren Stakeholdern. Die resultierende, oft eigentumsfeindliche Gesetzgebung ist wohl gleichermaßen nicht im besten Interesse des Bürgers. Ob sie nun primär darauf abzielt, ihn zu kontrollieren oder tatsächlich allein die Position des Bankensystems zu verteidigen, kann ich nicht beurteilen. In der Regel ist jedoch anzunehmen, dass ein Gesetz, für das kein Bürger gekämpft hat, nicht zum Wohle der Allgemeinheit verabschiedet wurde. Das gilt, so glaube ich, für alle Bereiche der Politik und wird auch anhand der undemokratischen Einführung des Zentralbanken-Systems im 19. und 20. Jahrhundert selbst einmal mehr veranschaulicht.

Es ist an uns, diesem System Einhalt zu gebieten, den Staat aus unserem Leben ein wenig zurückzudrängen und die illegitimen Umverteilungsprozesse zu beenden. Umverteilungen sind nicht per se verächtlich, doch müssen sie innerhalb des demokratischen Systems stattfinden! Sie müssen erstritten, und nicht erschlichen werden!

Welche Form die Trennung von Geld und Staat annehmen sollte, wage ich nicht zu skizzieren, doch an ihrer Notwendigkeit habe ich keinen Zweifel. Also: Schafft die Zentralbanken ab!



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29 Kommentare

  1. bravo. auf den punkt gebracht!

    die frage ist aber tatsächlich – wie kann man sich wehren? im derzeitigen politischen spektrum gibt es nicht allzu viele denen ich erstens die intellektuelle fähigkeit zu dieser erkenntnis, und zweitens eine lösungskompetenz zur bekämpfung zutraue.

    und in tatsächlich systemkritischen bewegungen an den politischen rändern wie einer afd (oder anderen linksaussen) sind viele echte nazis sowie andere psychopathen unterwegs, bei denen ich auch nicht weiß wie sie allenfalls macht mißbrauchen würden. das kann man nicht leicht ausblenden.

    1. @ost,

      was macht die afd konkret so gefährlich/gefährdend und was sind genau „echte nazi’s“ ?

  2. Im Prinzip ist das Abschaffen der Zentralbanken eine gute Idee. Es bedingt nur eine Währung, die knapp ist, wie z.B. Gold oder Silber oder vielleicht auch eine Kryptowährung. Dann währe der Notenbanksozialismus zu Ende. Und die Herrschaft der Auserwählten auch.

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Wenn Sie die Zentralbanken abschaffen wollen, ist die Hälfte der Bankenlandschaft pleite…

    Und die Finanzwelt gleich mit….

    Das Zocken gehört für viele zum Geschäft und die Hälfte der Wallstreet zockt extrem über Optionen und vertraut zudem auf den sogenannten“ FED Put…“…

    Wobei der „FED Put“ heute für alle – der weltweit führenden Notenbanken steht…

    Begründung: Was wäre die Wallstreet heute ,ohne die ständigen Einmischungen der FED, in die abstürzenden Märkte…?( QE Programme, Niedrigzinspolitik)…

    Wo stände der Dax heute, wenn es den 26.Juli 2012 ( Whatever it takes von Draghi ) nicht gegeben hätte…

    Was wäre aus dem Nikkei 225 geworden, ohne die Abenomics ab 2012/13…?

    Wo stände der chinesische Markt, wenn sich die dortigen Verantwortlichen nicht ständig einmischen würden…?

    Was wäre die Schweiz ohne die ständigen Markteingriffe der SNB….?

    Wo stände der englische Immobilien und Aktienmarkt ohne die ständigen Markteingriffe der Bank of England…?

    Oder ganz simpel, wo stände Rheinmetall heute ,ohne Subventionierung durch den Ukraine- Krieg…?

    1. Man kann das konkret auch in der Geschichte der FED sehen, die durch genau solche Krisen zu dem wurde was sie heute ist. Ohne eine Zentralbank, die unbegrenzt Geld drucken kann, kommt es alle paar Jahre zu heftigen Krisen – einfach weil die Menschen von Gier und Angst beherrscht sind. Das ändert sich nicht mit einer Zentralbank, es führt dann nur zu anderen Problemen – wie im Artikel beschrieben. Allerdings sieht man die Probleme kommen, wie zB Überschuldung und theoretisch könnte man gegensteuern. Oder die Bürger können rechtzeitig ihr Geld in andere Währungen umschichten.

      1. Robert?

        Die Zentralbanken erschaffen diese Krisen erst. Schaut man sich die Zeit vor den Zentralbanken an, so waren Krisen begrenzte Einzelereignisse, die auf konkretes Fehlverhalten einer Bank oder eines Königs zurückzuführen waren. Sie waren allerdings nicht systemgefährdend.
        Diesen Zustand erreichen wir erst durch die Möglichkeit, dass die Zentralbanken durch Fiat Geld jeden Unfug der Wenigen auf Kosten der Vielen ermöglichen, besonders große Kriege.

  4. Genau das läuft gerade in Argentinien – mit offenem Ausgang.

    persönlich wäre ich eher dafür, dass man einen Staat nicht erst soweit verkommen lässt, dass man in der Abschaffung der Zentralbank die letzte Hoffnung sieht.

    1. Dafür wäre wohl jeder. Doch Macht korrumpiert eben. Und es gibt ja auch menschlich absolut nachvollziehbare Motive. Die Zentralbank ist wie der eine Ring der Macht. Alles was damit gemacht wird, verkehrt sich ins Böse.

  5. Endlich mal die Wurzeln vieler Probleme im Geldsytem beschrieben 😜
    Danke guter Beitrag

  6. Macht korrumpiert.
    Wenn einer von „uns“ diesen EZB oder andere Zentralbank-Hebel in den Händen kriegt, werden wir den nicht abschaffen. Wir würden morgens in den Spiegel gucken und ernsthaft meinen, „ich mache das gerecht für alle“.
    Dann auf dem Weg zu Arbeit überlegen, dass dann doch einige mehr gerecht behandelt werden als anderen und so steuern dass man eben selber dabei gut weg kommt. Zu Feierabend sind die Gedanken schon weg und es hat sich nichts geändert, bis auf ich statt die oder der.
    Ihr Romantiker!

    1. @Jan, warum nicht die Märkte die (Leit-)Zinsen ermitteln lassen?

      1. Alles gute Ideen.
        Aber:
        Wer geht vor und dient ein Gesetz-Vorschlag ein?
        Wer kämpft sich durch zu einer Position das machen zu können?
        Wer kriegt ausreichend politische Unterstützung das erfolgreich machen zu können?
        Bis dahin sind schon ein Paar heilige Häuschen drauf gegangen und da werden sich einige wehren!

        1. Wahrscheinlich war das der Grund für den Tod Kennedys. Sehr schön nachzulesen bei dem Freigeld-Vertreter Benjes (der mit den Hecken).

  7. Frage: was verstehen wir in Deutschland unter „Demokratie“. Wir wählen Parteien, die Entscheidungen werden in einer Partei von bestenfalls einer Handvoll von Leuten bestimmt und nicht von den Parlamenten, die Abnickvereine sind. Diese wenigen Politiker haben Durchgriffsrechte auf die Justiz, die Polizei, auf alle Behörden. Die Zentralbanker, die der Politik nicht dienlich sind, kommen erst garnicht in die Führungsetagen. Es gibt bis vielleicht auf den Immobiliensektor keinen Bereich, der von Politik und Zentralbanken nicht hingebogen und manipuliert wird. Wie das Abschalten der AKWs dargestellt wurde, darf gelogen werden ohne Konsequenzen . Unter Demokratie – der Herrschaft des Volkes – verstehe ich andere Strukturen des Staates.

  8. Bravo Finanzmarktwelt! Bravo.
    Einen kleinen Teil mit dem geopolitischen Machtkampf habt ihr noch ausgelassen. Z.B. dass die Fed die Zinsen genau jetzt anhebt, wo die Chinesische Wirtschaft Probleme hat – da mit den US-Renditen höhere Profite möglich sind als mit dem chinesischen Wachstumsmarkt – werden derzeit massiv Gelder aus China abgezogen und gehen zurück in die USA.

    Aber auch das…nicht wirklich demokratisch oder gerecht.

    1. Das ist ja auch die Theorie von Dirk Müller. Er geht davon aus, dass die USA die Zinsen erst senken, wenn sie China in die Knie gezwungen haben, wie zuvor Japan.
      Ich glaube, sie verheben sich da. China ist viel größer und eine Diktatur die mit SOC und BRICS eine Parallelstruktur aufgebaut hat. Die USA hat dagegen keine Armee mehr wie zu Zeiten den Kalten Kriegs – und auch damals war das alles extrem sparsam gehalten.

  9. Moin, moin,

    Zentralbanken funktionieren nicht, vor allem für künstliche Währungsräume wie die EU. Wenn etwas nicht funktioniert und mehr Schaden, als Nutzen anrichtet, dann muss es weg. Lieber heute als morgen.

    Europa braucht einen Neustart ohne Zentralbank, ein loses Staatengebilde, ggf. mit gemeinsamer Sicherheitspolitik. Wer die alte BRD noch kennt, der war mit der Bundesbank zufrieden. So würde es m.E. Sinn machen

    … und ja, Politiker dürfen nie den Zugriff auf Geld der Bürger haben.

  10. Warum organisiert Ihr hier eigentlich nicht mal eine Demo zur Abschaffung der Zentralbanken? Und am besten gleich auch gegen die Wall Street, denn von den Großkopfeten dort wird das System gesteuert. Die machen sich die Politik im Westen auf eine einfache Art und Weise gefügig: kein uns genehmes Verhalten = keine Kredite! In dem Zusammenhang auch interessant das Buch „Die große Täuschung“ vom Silberjungen (ehemals übrigens im Finanzapparat der Deutschen Bank tätig).

    1. Das ist ganz einfach Jörg: Schon die Rothschilds wußten, dass die, die das System durchschauen davon profitieren könnten und deswegen die Füße stillhalten würden. Demgegenüber erlebt man, wie heute mittels Massenmedien Kritiker kaputt gemacht werden. Da wird kaum einer den Kopf zu weit vorstrecken.
      Erst wenn die Bevölkerung anfängt logisch zu denken und sich zu wehren, kann sich etwas ändern. Das wiederum kann erst passieren, wenn es sehr vielen sehr schlecht geht. Und auch dann wird es eher chaotisch werden und die falschen werden aufgehangen.

  11. Hallo zusammen,

    Der Artikel trifft es auf den Punkt in seiner Analyse, jedoch bin ich mit den avisierten Konsequenzen nicht einverstanden.

    Zentralbanken haben eigentlich nur eine einzige Aufgabe, nämlich für Geldwertstabilität zu sorgen. Das bedeutet ganz konkret, eine Inflation von 0,00%, nicht 1 oder 2 oder 4 %, sondern 0%. Andere Zeile und andere Aufgaben sollte eine Zentralbank nicht haben. Der Geldschöpfungsprozess hat sich ausschließlich anhand realwirtschaftlich fest-definierter Kennzahlen zu orientieren und natürlich sollte die Währung an Gold oder Krypto gebunden sein. Somit wird Haushaltsdisziplin erzwungen und ist ein politisch „sinnvolles“ Umgehen mit unseren Steuergeldern bei öffentlichen Ausgaben systemimmanent angelegt.

    In so einem Gefüge wären Zentralbanken sinnvolle Geldverwaltungseinheiten, die einen sinnvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen….

    Wie wir da hinkommen…. keine Ahnung…Die Bundesbank hat ja im Grunde nichts mehr zu melden.

    Viele Grüße an alle…

    1. Das finde ich richtig. Nur braucht man dafür keine Zentralbank, sondern nur ein stabiles Geld. Vorzugsweise goldgedeckt. Und es sollten auch Gold- und Silbermünzen im Umlauf sein, um dass mental zu verankern.

  12. Literaturhinweis: The Creature from Jekyll Island, auf deutsch: Die Kreatur von Jekyll Island. Achtung:Verschwörungstheorie! sollte man mal gelesen haben

  13. Tja ,was soll da sagen . Ich schreibe es hier seit Jahren . Genau das .
    Ob die Zentralbank himself tatsächlich das Problem ist, müsste man noch genauer beleuchten. Was aber ganz sicher nicht sauber ist,da ß ist das System der Primary Dealer.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Primary_dealer

    Das Gegenteil sollte passieren,eine dezentrale Verteilung und am Besten mit quantitativen Höchstwerten und keine Ablademöglichkeit bei der Zentralbank . ( Anleihenkäufe,oder Bilanzvereisung ,halten bis zur Fälligkeit)

    Dann würden die Zinsen auch wieder etwas bedeuten und bepreisen . Die Banken können sowieso weiter zocken ,die haben ja schließlich das Recht zum Geldschöpfen. Nur dann haben dafür auch die dann fälligen Risiken im Buch,wie jeder andere auch.

    Alle sind gleich,nur manche sind eben gleicher. So siehts doch aus.
    Und die Politiker haben wegen diesem Gehabe einen Persilschein.

    1. Hallo Klempner,

      Prof. Richard Werner hat sich mit diesen Fragen ausführlich beschäftigt. Es gibt einige sehr ausführliche Videos mit ihm auf YT.
      Im Ergebnis vertritt er eine pragmatische Linie: eine Zentralbank mit möglichst geringen Befugnissen und eine ausgeprägt vielfältige Bankenlandschaft mit vielen Banken. Im Grunde das, was wir in der alten Bundesrepublik hatten, und was China als Modell übernommen hat, als es unter Deng begann seine Wirtschaft wachsen zu lassen.

  14. Im Eurodollar-System dreht sich alles um die komplizierte Tanzroutine zwischen Banken, die ständig US-Dollar hin und her jonglieren. Hier werden nicht nur Dollars verschoben, sondern auch die Grundlagen der Weltwirtschaft geformt. Warum? Weil Banken Forderungen und Verbindlichkeiten auf Dollar zwischen sich hin und her schieben, was letztlich die Menge an verfügbarem Geld beeinflusst.

    Das Spannende dabei ist, dass diese Dollars außerhalb der USA geschaffen werden können. Wie? Indem eine Bank eine Forderung auf US-Dollar als Sicherheit verwendet, um US-Dollar von einer anderen Bank zu leihen. Diese Dollar können dann wieder verliehen werden, und so entsteht ein Dominoeffekt, der die Geldmenge multipliziert. Das Ergebnis? Eine ganze Menge US-Dollar, die außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten zirkulieren.

    Aber hier kommt der Knackpunkt: Viele dieser Transaktionen entziehen sich der direkten Kontrolle der Federal Reserve und der US-Regierung. Sie können wie ein undurchsichtiges „Schwarzes Loch“ wirken, schwer zu überwachen und zu verstehen.

    Stell dir vor, die Federal Reserve ist wie ein Kind, das versucht, Aufmerksamkeit zu erlangen, während die Banken wie erfahrene Ältere alles im Blick behalten müssen. Oder anders ausgedrückt: Die Federal Reserve ist nicht die Sonne, um die alle Planeten kreisen. Sie ist eher wie die Erde, und die Banken sind die wahren Zentralgestirne. Was auch immer die Fed tut, es hängt immer davon ab, ob die Geschäftsbanken bereit sind zu leihen und welche Risiken sie dabei eingehen. Das ist der Kern des Eurodollar-Systems.

    Im Eurodollar-System können die Banken den Zins beeinflussen und somit die Rolle der Zentralbank in Frage stellen. Die Zentralbank kontrolliert traditionell den Zins, aber im Schattenbankensystem wie dem Eurodollar-Markt könnte der Markt selbst den Zins bestimmen. Dadurch könnten die Banken im Grunde die Zentralbank umgehen und ihre eigenen Regeln aufstellen. Es ist ein komplexes System, in dem der Markt selbst eine bedeutende Rolle spielt und in dem die Zentralbank möglicherweise nicht mehr die zentrale Kontrollinstanz ist.

    Mehr Infos zu finden unter: [Jeff Snider und George Gammon]

    1. Seit Wirecard sollte hinreichend bekannt sein wie der Hase läuft. So komplex ist es demnach auch wieder nicht. Einäugige Buchprüfer lassen sich mal kurz eine Bürgschaft oder ein anderes nomadisierendes Vermögen vorzeigen, damit die Konten temporär ausgeglichen erscheinen, und sobald sie zur Tür hinaus sind, wandert die Kohle zum nächsten Prüfungstermin. Um Zinsen geht es dabei doch überhaupt nicht, lediglich um die Bonität der Strohmänner, derer sich die Lieferanten zur Eroberung von Marktanteilen bedienen. Man muss nur reichlich solvent auftreten, dann liegen einen die Banker zu Füßen und betteln darum, doch schnell noch ein Milliönchen mehr verleihen zu dürfen, damit sich die Sache rentiert.

    2. @bekir,so isses. Das ist eine Basis ,die hab ich auch schon vor Jahren hier gepostet. Dumm ist nur ,wenn die FED dann die Zinsen hochschraubt. Dann kehrt der eiserne Besen im Eurodollar Raum .

      Das alles lässt sich gar nicht ändern. Wenn eine Bank in Jamaika mit einer Bank im Kongo einen auf Dollar/US- Anleihen dotierten Vertrag ausarbeitet ,dann ist das so .

      Jeder hat ein Risiko zu tragen und ende Gelände. Das was aber geändert werden kann ist ,die Risikoumverteilung. Jede Zentralbank muss auf ihre ursprünglichen Kernaufgaben zurückgestutzt werden.
      Da gibt es genau eine ,last Lender im Worst Case. Und das bitte schön , auf sechs Monate begrenzt. Sonst macht die ZB garnix, weder QE, noch QT noch Zinsfestellung ,keine Swap -Geschäfte ,keine alten Damenfahrräder als Pfand gegen Cash (kleiner Scherz am Rande)annehmen etc.

      Und ein neues Bankbilanzrecht mit zeitlimitiertes Bankenbilanzpflicht (schon gar keine Bilanzierungsausnahmen)
      und Erhöhung der Reserve auf 50%. Plus Abschaffung von Risikoklassifizierung innerhalb der Bilanz bezüglich der Vermögenswerte.
      Plus Anpassung der Definition Sondervermögen bzw.die Reduktion der Schuldigkeit der Bank gegenüber den Giro/Bareinlagen ,eine verschiebung von Kundeneinlage in Richtung „Sondervermögen“.

      Um nur mal ein paar Punkte zu nennen.

      1. P.S. Die „ZWEITE CHANCE “ Regel bei Missachtung. Bei Zuwiderhandlung sofortiger Entzug der Bankzulassung und mit Richtigstellung die Wiedereröfnnung zum zweiten mal ,danach wird geschlossen.

        1. Dann ist es aber schon zu spät!

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