Heute gemeldete Daten vom World Gold Council (WGC) zeigen: Der Drang der Zentralbanken, immer mehr Gold zu horten, hält an. Dies könnte weiterhin eine Stütze für den Goldpreis sein. Ein Blick auf aktuell gemeldete Details.
Zentralbanken kaufen Gold – China erstmals seit April wieder mit an Bord
„Zentralbanken setzen im November ihren großen Goldrausch fort“, so die sinngemäße Übersetzung der heutigen Headline vom World Gold Council für Daten aus dem Monat November 2024. Demnach kauften Zentralbanken weltweit im November netto 53 Tonnen Gold auf. Die polnische Nationalbank war mit 21 Tonnen der größte Käufer, während die People’s Bank of China mit +5 Tonnen ihren ersten Anstieg seit April meldete. Singapur war im November der größte Verkäufer, während die Bank of Finland ebenfalls eine Reduzierung ihrer Goldreserven ankündigte.
Bei der Bewertung des Jahresendes 2024 spielten die Zentralbanken weltweit weiterhin eine führende Rolle bei der Nachfrage nach Gold, so drückt es das WGC aus. Dies dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, warum sich der Goldpreis weiterhin auf so hohen Niveaus halten kann. Der November war laut dem WGC ein weiterer solider Monat für Goldkäufe, da die Zentralbanken auf der Grundlage der verfügbaren gemeldeten Daten zusammengenommen netto 53 t Gold zu den globalen offiziellen Beständen hinzufügten. Dies setzt den breiteren Trend fort, der in 2024 zu beobachten war, in dem die Zentralbanken – vor allem die aus Schwellenländern – weiterhin eifrige Goldkäufer waren, angetrieben von der Notwendigkeit eines stabilen und sicheren Vermögenswerts angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, so die Ausführung des WGC.
Dazu sei erwähnt: Zahlreiche Länder und ihre Zentralbanken dürften geschockt gewesen sein, dass der Westen Vermögenswerte der russischen Zentralbank nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs beschlagnahmt hatte. Ein bis dahin beispielloser Vorgang! Deswegen dürften sich zahlreiche Länder zunehmend mit Gold eindecken, das einen ganz real unabhängig von westlichen Zentralbanken oder Dollar-Anlagen machen kann.
Der Goldpreis-Verfall im November nach der US-Wahl könnte einigen Zentralbanken laut WGC einen zusätzlichen Anreiz zum Ankauf von Gold gegeben haben. Auf Länderebene beschränkten sich die Käufe größtenteils auf diejenigen, die in den letzten Monaten aktiv waren: Polen erhöhte über seine Zentralbank die Goldreserven im November um 21 t auf 448 t. Die Zentralbank von Usbekistan hat ihre Goldreserven im November um 9 t aufgestockt – der erste monatliche Zuwachs seit Juli. Damit belaufen sich die Nettokäufe der Bank seit Jahresbeginn nun auf insgesamt 11 t und der Gesamtgoldbestand auf 382 t
Die Reserve Bank of India setzte ihre Kaufserie im Jahr 2024 fort und stockte ihre Goldreserven im November um weitere 8 t auf. Damit steigen die bisherigen Käufe auf 73 t und der Gesamtbestand an Gold auf 876 t, womit sie ihre Position als zweitgrößter Käufer im Jahr 2024 nach Polen behaupte. Die Nationalbank von Kasachstan erhöhte ihre Goldreserven um 5 t, den zweiten Monat in Folge, in dem sie Gold kaufte. Damit ist die Bank seit Jahresbeginn zum Nettokäufer (1 t) geworden, und der Gesamtgoldbestand liegt nun bei 295 t.
Wichtig ist der Blick nach China, wo man nun wieder Gold kauft. Die People’s Bank of China hat ihre Goldkäufe wieder aufgenommen. Nach einer sechsmonatigen Pause stockte die PBoC ihre Reserven um 5 t Gold auf, wodurch sich ihre Nettokäufe auf 34 t und ihr gemeldeter Gesamtgoldbestand auf 2.264 t erhöhten. Die türkische Zentralbank erhöhte ihre Goldreserven im Laufe des Monats um 3 t. Die Zentralbank schloss auch Reverse-Swap-Vereinbarungen (Gold gegen Lira) mit inländischen Geschäftsbanken ab, um die Liquidität zu verwalten.
Obwohl das WGC noch auf die restlichen Daten für 2024 wartet, habe das breite, anhaltende Interesse der Zentralbanken an Gold in diesem Jahr die anhaltende Attraktivität des Metalls deutlich gemacht. Da nur noch die Daten für Dezember bekannt gegeben werden müssen, würden die Zentralbanken zweifellos das 15. Jahr in Folge erhebliche Nettokäufer sein.
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Naja, die Zentralbanken haben ja gesehen, wie der Dollar gegen Staaten als Waffe eingesetzt wird, wenn die USA ihre Interessen durchsetzen wollen.
Mit Gold als Devisenreserve, haben sich ihre Devisenreserven in den letzten Jahren, gegenüber dem Dollar, sogar verdoppelt.
Alleine im letzten Jahr um 27 %.
Außerdem hat Gold kein Drittparteienrisiko.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut