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„Zertifikate und Optionsscheine sind keine Termingeschäfte“ – Sieg für die Bankenlobby?

Natürlich kann man es auch so sehen: Gott sei Dank, wenigstens die „guten alten“ Optionsscheine und Knock Outs wurden verschont, besser als gar nichts. Und die CFDs? Nun ja, Pech gehabt? Aber mal ehrlich. CFDs werden von den begebenden Brokern als endlos laufendes Produkt ohne Ablaufdatum begeben. Von daher gibt es keinen Erfüllungstermin wie bei Termingeschäften. Aber es ist nun mal, wie es ist. Schreibt ein Ministerialbeamter etwas nieder, dann ist es die Wahrheit!?

Nachgehakt + hoffnungsfrohes Urteil

Uns verwundert dies dermaßen, dass wir jetzt nochmal beim Ministerium nachgehakt haben und um Erklärung gebeten haben. By the way… dieser ganze Horror mit der begrenzten Verlustverrechnung könnte bald eh überflüssig werden. Haben Sie unsere Berichterstattung vom letzten Freitag verfolgt? Da entschied nämlich das höchste deutsche Finanzgericht, der Bundesfinanzhof, dass eine Verlustverrechnungsbeschränkung für Aktienveräußerungsverluste verfassungswidrig sei.

Deswegen hat der Bundesfinanzhof dem höher gestellten Bundesverfassungsgericht jetzt die Frage vorgelegt, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, dass Verluste aus der Veräußerung von Aktien nur mit Gewinnen aus der Veräußerung von Aktien und nicht mit sonstigen positiven Einkünften aus Kapitalvermögen verrechnet werden dürfen. Im Klartext: Sollte Karlsruhe diese nicht erlaubte Verlustverrechnung zwischen verschiedenen Anlageklassen für ungültig erklären, könnte man zukünftig zum Beispiel Gewinne und Verluste aus Aktien, Fonds, CFDs, Optionsscheinen etc miteinander verrechnen. Dadurch könnte dieser Irrsinn der maximalen Verlustverrechnung von 20.000 Euro bei Termingeschäften quasi überflüssig werden, für den Fall dass man in anderen Anlageklassen Verluste macht. Wenn man nämlich in anderen Assets Verluste macht, könnte man sie dann mit Gewinnen aus Termingeschäften verrechnen. Aber mal abwarten, was Karlsruhe sagt.



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2 Kommentare

  1. Optionsscheine haben in der Regel immer ein Zeitfaktor, viele aber ebend nicht alle Zertifikate auch, Optionen sowieso aber die meisten CFDs nichts. Aber so ist die Welt nun mal, macht Kim Jong-un ja auch so, wenn der sagt die Blätter sind blau und der Himmel ist grün dann ist das ebend so :-/
    Derartige Vorgehensweisen sind schon selbstsprechend und haben in der Vergangenheit NIE zum Ziel geführt. Aber möglicherweise hat ein nach Zufriedenheit, Wohlstand und Wachstum strebendes Volk einfach nur ein falsches Ziel vor Augen – wer weiß das schon.

  2. Werner Schlangen

    Ein Schelm wer böses dabei denkt das der Staatssekretär von Olaf Scholz ein ehemaliger Mitarbeiter von Goldmann Sachs ist.

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