Europa

ZEW-Index: Erwartungen besser, aktuelle Lage noch mieser

ZEW Index April in Deutschland
Foto: anyaivanova - Freepik.com

Jeden Monat wird der ZEW-Index vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhoben – der Index gilt als ein Frühindikator für die deutsche Wirtschaft, ist aber eher ein Stimmungsbild der befragten Finanz-Analysten (beim ifo Index hingegen werden Firmen-Chefs befragt, die praktische Einblicke in die Firmen-Entwicklung haben).

Die soeben veröffentlichten Daten für April zeigen: Der ZEW-Index (Konjunkturerwartungen) ist mit +25,2 Punkten besser ausgefallen als im Vormonat und in der Erwartung (Prognose war +10,7; Vormonat war -14,0).

Die Einschätzung der aktuellen Lage aber ist mit -82,0 Punkten noch etwas schlechter ausgefallen als befürchtet (Prognose -77,0; Vormonat war -81,2).

Also immer wieder alte Muster: viel Erwartung – aber die aktuelle Lage bleibt doch ziemlich mies!

Grafik: investing.com



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3 Kommentare

  1. Für den einen ist das Glas halb voll und für den anderen halb leer.
    Wer sich die Wirtschaftslage schönredet, bemerkt aber wohl gar nicht mehr, dass das Glas doppelt so groß ist, als es benötigt würde, wenn alles optimal laufen würde.
    Nach den ganzen Jahren wirtschaftlichen Niedergang, Deindustrialisierung und Entdemokratisierung, wird sich schon darüber gefreut, das das Glas halb voll schöngeredet werden kann.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut
      Es gibt auch diejenigen, für die das deutsche Glas ständig komplett leer ist und die nicht müde werden, die deutsche Wirtschaftslage übermäßig schlechtzureden. Ein beliebtes Beispiel sind die ausländischen Direktinvestitionen, die angeblich nicht mehr vorhanden sind.

      Schaut man sich allerdings die Fakten an, ergibt sich ein völlig anderes Bild: Deutschland steht wesentlich besser da, als der Rest von Europa. Die Investitionen 2024 waren höher, als in den drei Jahren von 2019 bis 2021 zusammen. Und sie waren in 2022 und 2023 nur aufgrund von Nachholeffekten nach der Pandemie höher.
      Was sagt man dazu? 😂

      „Deutschland bleibt ein gefragter und geschätzter Standort“, sagte GTAI-Geschäftsführer Robert Hermann. Die ausländischen Direktinvestitionen seien im vergangenen Jahr in Europa mit 4,6 Prozent wesentlich stärker gesunken, in Westeuropa sogar um fast 6 Prozent.
      Die ausländischen Unternehmen haben Investitionen in Höhe von 23,2 Milliarden Euro angekündigt. Das ist mehr als in den Jahren 2019 bis 2021 zusammen. „Wir sehen viele sehr, sehr große Investitionen“, sagte Hermann.

      Der Wert ist vergleichbar mit den Zahlen der vergangenen fünf Jahre. Das Volumen der internationalen Wirtschaftsprojekte belief sich auf 23,2 Milliarden Euro. Das ist der dritthöchste jemals für Deutschland verzeichnete Wert und er liegt deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
      Deutschland hat sich als sehr stabil und widerstandsfähig gegenüber globalen Krisen erwiesen. Unternehmen aus aller Welt sehen Deutschland als einen hervorragenden Standort und expandieren deshalb hier.
      Diese Zahlen relativieren einige der jüngsten Negativschlagzeilen über das deutsche Wachstum und setzen sie in den entsprechenden Kontext“, sagt Hermann. „Deutschland bleibt das wirtschaftliche Herz und Kraftwerk Europas. Es ist also nach wie vor ein Top-Standort für internationale Unternehmen, die ihr Geschäft ausbauen wollen.“

      https://www.gtai.de/de/meta/presse/deutschland-bleibt-krisenresistentes-top-direktinvestitionsziel-1896730
      https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/AMAZON-COM-INC-12864605/news/Weniger-auslandische-Investitionen-in-Deutschland-USA-bleiben-Nr-1-49910020/
      http://german.china.org.cn/txt/2025-05/13/content_117872654.htm

      1. @Helix52

        Das ist ein sehr gutes Beispiel, unter anderem auch dafür, welch unwahren Müll und wie zwanghaft negativ konnotiert die Medien auf der Jagd nach Klicks und Katastrophen berichten.
        So schreibt etwa NTV in der Headline, das Ausland investiere angeblich das dritte Jahr in Folge weniger in Deutschland.

        Im Text wird dann sehr schnell klar, dass sich der Autor nur auf die Anzahl der Investitionen, und nicht auf die Investitionssummen bezieht.
        Und es wird noch skurriler, wenn man bedenkt, dass die letzten drei Jahre bei ausländischen Investitionen in DE die höchsten Rekordwerte jemals waren.
        https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ausland-investiert-drittes-Jahr-in-Folge-weniger-in-Deutschland-article25761193.html

        Andere Miesmacher folgen diesem Fake News-Trend kritiklos und ungeprüft:
        https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/ausl%C3%A4ndische-investitionen-in-deutschland-sinken-2024-das-dritte-jahr-in-folge/ar-AA1ED0EG
        https://ch.marketscreener.com/kurs/aktie/AMAZON-COM-INC-12864605/news/Weniger-auslandische-Investitionen-in-Deutschland-USA-bleiben-Nr-1-49910020/

        Andererseits findet sich auch der eine oder andere Artikel, der die gerne verbreitete Mär widerlegt, dass deutsche Unternehmen nicht mehr im Inland investieren wollen:
        https://www.manager-magazin.de/politik/deutsche-unternehmen-investieren-mehr-in-deutschland-und-weniger-in-usa-a-15be07ca-b167-48ce-a47f-c118d9b14fad

        Die Zeiten für Deutschlandbasher scheinen rauer zu werden… 😮

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