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Powell bremst Zins-Euphorie Zinsen: Fed hat es laut Powell nicht eilig, wird allmählich lockern

Fed-Chef Powell bei der National Association of Business Economics (NABE). Foto: Bloomberg

Knapp zwei Wochen nachdem die Federal Reserve die Zinsen etwas überraschend mit einem großen Zinsschritt gesenkt hat, äußerte sich der Fed-Vorsitzende Jereome Powell erneut zur Geldpolitik der US-Notenbank. Seine Aussagen waren diesmal nicht so dovish, wie zuletzt. Damit versuchte er wohl die hohen Markerwartungen an eine weitere Jumbo-Zinssenkung im November zu drücken, was ihm auch gelang. Nach seinem Auftritt sank die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte von über 60 % auf unter 40 %.

Powell bremst Zins-Euphorie

Fed-Chef Jerome Powell äußerte sich am 30. September 2024 bei der Veranstaltung der National Association of Business Economics (NABE) in Nashville zur künftigen Geldpolitik. Powell sieht die amerikanische Wirtschaft noch immer auf einem soliden Fundament und hat erklärt, die Fed werde die Zinsen “im Laufe der Zeit” weiter herabsetzen. Die Zentralbank habe aber keinen festen Zinspfad, sondern entscheidet datenabhängig von Sitzung zu Sitzung, sagte er.

Er bekräftigte am Montag seine Zuversicht, dass sich die Inflation weiter auf das 2%-Ziel der Fed zubewegen wird. Das Konjunkturumfeld werde einer weiteren Abnahme des Preisdrucks den Weg bereiten.

Zinsen: Fed-Chef Powell bremst Zins-Euphorie - "allmählich lockern"
Fed-Vorsitzender Jerome Powell

Powell: Keine Eile, die Zinsen zu senken

„Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wird sich die Geldpolitik im Laufe der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen”, sagte Powell in einer Rede in Nashville auf der Jahrestagung der National Association for Business Economics.

“Wir haben indessen keinen festgelegten Kurs”, fügte er an. Die Währungshüter träfen ihre Entscheidungen weiterhin von Sitzung zu Sitzung, auf der Grundlage der eingehenden Wirtschaftsdaten.

In einer Fragerunde im Anschluss an seine Rede räumte Powell ein, dass die jüngsten Projektionen der US-Notenbanker bei den nächsten beiden geldpolitischen Entscheidungen im November und Dezember Zinssenkungen um jeweils einen Viertel-Prozentpunkt signalisierten. Basis seien jedoch die Daten.

“Dies ist kein Ausschuss, der es eilig hat, die Zinsen schnell zu senken”, sagte Powell. “Letztendlich werden wir uns von den eingehenden Daten leiten lassen. Und wenn sich die Konjunktur stärker verlangsamt als wir erwarten, dann können wir die Zinsen schneller senken. Wenn sie sich weniger verlangsamt als wir erwarten, können wir die Zinsen langsamer senken.”

Der US-Arbeitsmarkt sei solide. Das diesbezügliche Umfeld habe sich jedoch “im vergangenen Jahr deutlich abgekühlt”, so Powell. “Wir glauben nicht, dass wir eine weitere Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt brauchen, um eine Inflation von 2% zu erreichen.” Damit unterstrich der Fed-Chef erneut, dass der Fokus derzeit etwas mehr auf dem Mandat der Vollbeschäftigung liegt, da man an Zuversicht gewonnen hat, dass die Inflation auf das 2%-Ziel der Fed zurückgeht.

FMW/Bloomberg



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