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Zinsen: Fed-Protokoll zeigt kontroverse Debatte über Lockerung

Zinsen: Fed-Protokoll zeigt kontroverse Debatte über Lockerung
Federal Reserve Gebäude in Washington. Foto: Bloomberg

Nach den zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten ist an den Märkten eine neue Diskussion über den Zinskurs der Fed entbrannt. Die Marktteilnehmer diskutierten, ob die Fed die Zinsen nun deutlich langsamer senken wird. Die US-Notenbank hatte auf ihrer letzten Sitzung den Lockerungszyklus mit einem Paukenschlag eingeläutet und etwas überraschend eine kräftige Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte angekündigt. Das gestern veröffentlichte Protokoll zeigte jedoch, dass nicht alle Mitglieder den großen Zinsschritt unterstützten.

Fed-Protokoll

Bei der Leitzinssenkung um einen halben Prozentpunkt Mitte September hätten einige Notenbanker eine weniger starke Lockerung der Geldpolitik bevorzugt, heißt es in dem gestern veröffentlichten Protokoll.

“Einige Mitglieder merkten an, dass sie bei dieser Sitzung eine Senkung der Zinsen um 25 Basispunkte bevorzugt hätten, und einige andere deuteten an, dass sie eine solche Entscheidung hätten unterstützen können”, hieß es im Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom 17. bis 18. September, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Wie Bloomberg berichtet, wurde der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, bei einer Zinssenkung um einen halben Punkt im September etwas zurückgestoßen, da einige seiner Kollegen eine kleinere Senkung der Zinsen um einen Viertelpunkt bevorzugten.

Eine “erhebliche Mehrheit” indessen unterstützte den großen Zinsschnitt. Die Federal Reserve hatte die Zinsen im vergangenen Monat um einen halben Prozentpunkt gesenkt, um angesichts nachlassender Inflation und zunehmender Risiken für den Arbeitsmarkt das Wirtschaftswachstum zu stützen. Heute erscheinen die Inflationsdaten für September, die Märkte erhoffen sich davon neue Hinweise auf den Zinskurs der Fed.

Zinsen: Meinungsverschiedenheiten

Laut Protokoll hatten mehrere Ausschussmitglieder indessen “angemerkt, dass eine Senkung der Zinsen um 25 Basispunkte im Einklang mit einer allmählichen Normalisierung der Geldpolitik stünde, die den Notenbankern Zeit geben würde, mit Blick auf die weitere Konjunkturentwicklung den Grad der geldpolitischen Restriktion zu bewerten.”

Während Gouverneurin Michelle Bowman bezogen auf die Zinssenkung um 50 Basispunkte die einzige Gegenstimme abgab, zeigt das Protokoll tiefergehende Meinungsverschiedenheiten als es die fast einstimmige Entscheidung vermuten ließ. Es deutet darauf hin, dass Fed-Chef Jerome Powell die Entscheidung für eine deutliche Lockerung vorantrieb.

Zinsen: Fed-Protokoll zeigt Uneinigkeit über die höhe der Zinssenkung im September
Fed-Chef Jerome Powell bei der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung im September

In der Debatte der Notenbanker ging es auch um die Fed-Bilanz.

“Mehrere Teilnehmer betonten, wie wichtig es sei, zu kommunizieren, dass die laufende Reduzierung der Bilanz der Federal Reserve noch einige Zeit weitergehen könnte, auch wenn der Ausschuss das Zielband für den Leitzins senkt”, hieß es im Protokoll.

FMW/Bloomberg



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