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Zocken gegen die Insolvenz des HSV? In 18 Monaten einen Kursgewinn von 33% machen

Der HSV ist quasi schon abgestiegen, da sind sich alle einig. Nun geht der Resterampen-Ausverkauf los. So ziemlich alle Spieler müssen weg, und junge billige Spieler müssen her in der zweiten Liga. Die Frage lautet...

FMW-Redaktion

Der HSV ist quasi schon abgestiegen, da sind sich alle einig. Nun geht der Resterampen-Ausverkauf los. So ziemlich alle Spieler müssen weg, und junge billige Spieler müssen her in der zweiten Liga. Die Frage lautet: Erhält der HSV für die zweite Liga eigentlich eine Lizenz? Und wenn es wacklig wird, winkt die DFL den HSV zähneknirschend doch durch wie einst den BVB?

HSV-Lizenz für die zweite Liga?

Wenn man versucht aktuelle Aussagen zu deuten, dann sollte die Erteilung einer Zweitliga-Lizenz angeblich kein Problem sein. Spieler verkaufen, Cash generieren, Gehaltskosten senken. Das hilft, und wirkt den sinkenden Einnahmen aus Sponsoring und TV entgegen. Aber da ist noch mehr. Der HSV hatte im Jahr 2012 eine Anleihe über 12,5 Millionen Euro ausgegeben, die man den Fans mit 6% Zinsen pro Jahr fürstlich verzinst.

HSV-Anleihe

Das eingenommene Geld sollte eigentlich verwendet werden um den HSV-Campus zu bauen, die Nachwuchsschmiede des Vereins. Dieses Geld wurde aber zweckentfremdet, in dem man es zügig für laufende Kosten wie Spielergehälter verpulverte. So musste der HSV-Gönner und Milliardär Alexander Otto einspringen, der den Bau des Campus mit einer Spende finanzierte. Und so heißt der Campus heute auch ALEXANDER-OTTO-AKADEMIE. Das sei ihm gegönnt, ehrlich!

Aber damit ist die Sache ja nicht abgehakt. Der Campus wurde zwar gebaut, doch die Anleiheschulden hat man ja immer noch an der Backe. Ob der e.V (Verein) die Anleihe aus rechtlichen Gründen inzwischen in die ausgegliederte AG verschoben hat, ist nicht direkt ersichtlich. Es spielt aber eh keine Rolle. Es geht um die Frage, ob der HSV als Gesamtkonstrukt überhaupt 12,5 Millionen Euro auftreiben kann, um den Nennwert (also die 12,5 Millionen Euro) am 29. September 2019 zurückzuzahlen.

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Denn an diesem Tag wird die Anleihe fällig, und das Geld muss zurückgezahlt werden. Geschieht das nicht, ist der HSV per sofort insolvent. Also: Kann der HSV abgesehen von der Lizenz zum Stichtag 29. September 2019 diese Geldsumme auftreiben, und das zusätzlich zu den laufenden Kosten des Spielbetriebs, bei einbrechenden Einnahmen aufgrund des Abstiegs? Es ist eine bizarre Wette.

33% Gewinn in 18 Monaten möglich

Die Anleihe (Börse Hamburg, WKN: A1PGVN / ISIN: DE000A1PGVN0) notierte die ganze Zeit über ihrem Nennwert von 100% (Anleihekurse notieren in Prozentpunkten). Dann im Januar 2018 rutschte der Kurs im Zuge der Leistungen der HSV-Fussballmanschaft unter den Kurs von 100% ab. Noch Mitte Februar bei 95%, verlor die Anleihe in den letzten Tagen nach den Niederlagen gegen Bremen und dem Unentschieden gegen Mainz auf gestern 70%. Aktuell notiert sie bei 75% ihres Nennwerts. Kauft man jetzt diese Anleihe des HSV und behält sie bis zum Ablauf am 29. September 2019, macht man einen Gewinn von 33,33%.

Dieser Gewinn wird aber natürlich nur erzielt, wenn man zu diesem Zeitpunkt überhaupt das Geld hat um die Anleihe zurückzuzahlen. Genau aus dieser Angst heraus alles zu verlieren, haben wohl treue Anhänger des Vereins, die 2012 diese Anleihe in Verbundenheit zum Verein zeichneten, jetzt verkauft, wohl nach dem Motto „besser jetzt 80% oder 70% kassieren, also nächstes Jahr 0%“. Die Frage lautet: Hat der HSV nächstes Jahr dieses Geld übrig, um zurückzahlen zu können? Derzeit kann das niemand wissen. Dieser Kurs von 70% gestern und heute 75% ist letztlich nichts anderes als die Rückzahlungswahrscheinlichkeit in den Augen der Anleiheeigentümer.

Wer daran glaubt, dass ein Herr Kühne und besonders ein besonnener und ruhiger Herr Otto ihren Verein vor der Insolvenz dieses oder nächstes Jahr retten werden, für den könnte (könnte!) es eine Überlegung sein so ein Investment zu tätigen, als Spekulation auf einen Kursgewinn von 33% in 18 Monaten. Wie gesagt, das ist nur eine Möglichkeit für einen Spekulationsgewinn (+6% Zinsen p.a.). Es geht um den Glauben daran, dass entweder extern Geld zur Rettung eingeschossen wird, oder dass der HSV selbst genug Kosten reduziert. Wir halten uns da raus, wir haben ja schließlich keine Glaskugel. Entscheiden Sie selbst, ob Sie so ein Risiko eingehen wollen (oder ignorieren Sie diese HSV-Anleihe einfach).

HSV
Bessere Zeiten in der Europa League. Foto: Patrick Kiss – https://www.flickr.com/photos/patkiss/4544769813 (CC BY 2.0)



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