Gas

Nicht zu früh freuen Plötzlich zu viel Gas – überraschende Wende in Europas Energiekrise

Auf einmal hat Europa zu viel Gas, der Gaspreis fällt deutlich. Viel LNG kommt aus Übersee, das Wetter ist mild. Aber nicht zu früh freuen - Vorsicht ist geboten!

Gas-Flamme

Plötzlich hat Europa zu viel Gas. Was ist hier los? Schauen wir auf die Gesamtlage und aktuelle Nachrichten. Seit Ende August kam kein Gas mehr über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 aus Russland. Und dann folgten die Explosionen bei Nord Stream 1 und 2. Die Panik griff um sich, Gas-Knappheit in Europa war auf einmal das Thema. Denn es wurde klar, dass diese Pipelines auf Jahre hinaus oder überhaupt nie wieder in Betrieb genommen werden können. Und gleichzeitig stand die Heizperiode in Europa bevor.

Viel Gas aus Übersee – die Lage entspannte sich in den letzten Wochen

Aber schau an, was erleben wir? Maximal mögliche Lieferungen von Flüssiggas (LNG) aus Übersee, und dazu noch seit Tagen sehr warmes Wetter für Mitte/Ende Oktober. Privathaushalte müssen dieser Tage deutlich weniger heizen, das sieht man auch in den offiziellen Zahlen der Bundesnetzagentur. Dank den hohen Lieferungen von LNG aus Übersee und derzeit mildem Wetter in Europa füllen sich die Gasspeicher europaweit immer noch, und das zu Ende Oktober. Deutschland hat laut Daten von Gas Infrastructure Europe jetzt einen Füllstand von 97,53 Prozent bei den Speichern erreicht, und im EU-Schnitt sind es 93,61 Prozent. Diese fast randvollen Lager machen Hoffnung, und helfen seit Wochen dabei den Gaspreis spürbar fallen zu lassen. Im Chart sehen wir den Kursverlauf europäischen TTF-Terminmarktpreis für Gas seit Oktober 2021. Von 342 Euro pro MWh im August ist der Preis bis heute auf knapp unter 100 Euro gefallen. Aber man beachte: Diesem Preis von aktuell 99 Euro im November-Kontrakt steht bereits ein Dezember-Preis von 134,20 Euro gegenüber!

TTF-Terminmarktpreis für Gas seit Oktober 2021

Mehr LNG-Lieferungen als Abnahmekapazitäten

Die Lieferungen von LNG nach Europa haben ein derartiges Ausmaß angenommen, dass sich in den letzten Tagen die LNG-Tanker vor der spanischen Küste gestaut haben. Hohe ankommende LNG-Mengen standen geringeren Abfertigungskapazitäten gegenüber. Bei solchen Signalen entspannt sich die Lage natürlich in Form fallender Börsenpreise für Gas. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks sieht man die Gas-Flut. Es wird derzeit so viel Gas in den USA aus dem Boden geholt, das bei nicht erweiterten Pipeline-Kapazitäten der Markt überflutet wird – und der Preis in Texas rauscht fast gen Null (hier dazu unser heutiger Bericht).

Nächstes Jahr wird es wirklich schwierig

Aktuell sieht es nach einer Überflutung Europas mit Gas aus, und das ganz ohne Lieferungen aus Russland. Unglaublich! Aber das ist womöglich nur eine Momentaufnahme. Vor allem im nächsten Sommer, wenn das erneute Auffüllen der Gasspeicher für die Heizperiode 2023/2024 beginnt, muss man (anders als in diesem Sommer) ganz ohne russisches Gas auskommen. Und dann wird sich zeigen, ob wirklich genug LNG-Kapazitäten da sind um die europäischen Volkswirtschaften am Laufen zu halten. Und da kann man seine Zweifel haben! Der Experte Andreas Steno Larsen hatte erst letzte Woche auf die mögliche Gasknappheit im nächsten Jahr hingewiesen.

Aktuelle Berichte

Ohne die russischen Importe, auf die man lange Zeit angewiesen war, hat sich Europa beeilt LNG aus der ganzen Welt zu importieren, um die Speicher aufzufüllen, so schreibt es aktuell Bloomberg. Jetzt bedeutet eine Kombination aus ungewöhnlich warmem Wetter und erfolgreichen Ausschreibungen für Ladungen, dass die Anlagen fast voll sind, bevor die Europäer überhaupt die Thermostate aufgedreht haben. Auch die Gaspreise sind stark zurückgegangen und liegen bei weniger als einem Drittel ihres Höchststandes im Sommer.

Doch es gibt noch Risiken: Vieles hängt vom Wetter ab, und ein Kälteeinbruch würde Europa schnell dazu bringen, seine Vorräte anzuzapfen. Die Regierungen sind auch besorgt über die Gefahr weiterer Sabotageakte gegen Energieanlagen, die den Markt ins Wanken bringen könnten. Doch Ende Oktober ist  Europa beim Thema Gas in einer besseren Verfassung, als die Politiker zu hoffen wagten.

Die Gaslieferungen aus Russland sind seit letztem Jahr rückläufig. Der Durchfluss durch die wichtige Nord Stream-Pipeline wurde in diesem Sommer gestoppt, bevor die Verbindung im letzten Monat durch mehrere Explosionen beschädigt wurde. Das milde Wetter trägt dazu bei die Nachfrage vorerst zu begrenzen, aber die europäischen Politiker befürchten, dass die im Vergleich zum Sommer niedrigeren Gaspreise den Verbrauch ankurbeln werden, wenn die Temperaturen fallen.

„Es wird erwartet, dass die europäische Gasschwemme mindestens bis Dezember anhält“, sagte Giacomo Masato, leitender Analyst und Meteorologe beim italienischen Energieunternehmen Illumia. „Es ist unwahrscheinlich, dass Europa im November einen längeren Kälteeinbruch erleben wird.

Der Gaspreis ist so niedrig wie seit Juni nicht mehr, obwohl die Gefahren immer noch in der Preisgestaltung des Marktes liegen. Die Februar-Futures werden mit einem Aufschlag von 44 % gegenüber November gehandelt, und auch die Kosten für den nächsten Winter sind höher, was zeigt, dass die Versorgungsprobleme voraussichtlich anhalten werden.

Contango im Gaspreis

All dies bedeutet laut Bloomberg, dass eine Verringerung des Verbrauchs trotz der Verlockung niedrigerer Preise weiterhin unerlässlich ist. Nach Angaben von Timera Energy wird der Rückgang der Gasnachfrage im Jahr 2022 auf etwa 7-9 % geschätzt, „hauptsächlich durch die Abschaltung großer industrieller Verbraucher“. „Dies ist jedoch weniger als die von der EU angestrebten 15 %.

„Die Fähigkeit Europas, eine parallele Strom- und Gaskrise in den nächsten zwei Jahren zu bewältigen, hängt stark von seiner Fähigkeit ab, die Nachfrage nach Gas zu senken“, so die Analysten von Timera in einem Blog. „Wir glauben, dass die Krise noch lange nicht vorbei ist.“

Die vollen Gasspeicher in Europa beruhigen zwar den Markt, reichen aber in Deutschland nur aus, um die Nachfrage für zwei Monate mit kälterem Wetter zu decken, so dass Europa weiterhin LNG-Ladungen anziehen muss. Dem Bloomberg-Wettermodell zufolge wird das Wetter jedoch bis weit in den November hinein milder als gewöhnlich bleiben.

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Vorerst kommen weiterhin Schiffe an. Nordwesteuropa wird in diesem Monat voraussichtlich 82 LNG-Tanker erhalten, 19 % mehr als im September. Nach Angaben des Schiffsmaklers Fearnleys A/S bleiben mehr Schiffe in Erwartung höherer Preise und angesichts begrenzter Aufnahmekapazitäten für den Brennstoff länger in sogenannten schwimmenden Lagern. Laut Oystein Kalleklev, Geschäftsführer des LNG-Reeders Flex LNG Ltd. in Oslo, könnte diese Situation bis Mitte Januar andauern.

Der Bloomberg-Index für beladene Tanker, die 20 Tage oder länger auf dem Wasser sind, ist auf den höchsten Stand seit mindestens 2017 gestiegen. Letzte Woche warnte das spanische Unternehmen Enagas SA, dass es möglicherweise die Anzahl der Tanker begrenzen müsse, da es kaum Platz habe, um überschüssige Importe aufzunehmen.

LNG-Tanker unterwegs auf hoher See

Während die Preise für Gas derzeit sinken, könnte die Nachfrage aus Asien anziehen, und Russland könnte immer noch die Gasflüsse durch die Ukraine unterbrechen, entweder absichtlich oder aufgrund von Schäden an der Infrastruktur, wenn die Kämpfe anhalten. Beides würde die Preise weiter in die Höhe treiben und auch die Befüllung der Speicher im nächsten Jahr erschweren.

Unterdessen diskutieren die europäischen Energieminister auch über eine vorübergehende Begrenzung der Benchmark-Gaspreise. Eines der Hauptargumente gegen diese Maßnahme ist, dass sie es Europa erschweren könnte, weiterhin das in diesem Winter benötigte Flüssiggas zu beziehen.

„Wenn die Temperaturen sinken und die Speicher geleert werden, wird die Marktrealität des Missverhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage zu höheren Preisen führen, was sich in weiterem Inflationsdruck niederschlägt“, so Katja Yafimava, Senior Research Fellow am Oxford Institute for Energy Studies. „Dieses Problem wird sich im nächsten Winter wahrscheinlich noch verschärfen.

FMW/Bloomberg



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11 Kommentare

  1. Jetzt plötzlich zu viel ? Was rechnen die, was recherchieren die ? Welche Daten stellen die zusammen ? Vor allem daß man dies dann so plötzlich merkt. Gestern noch gefährlich wenig und heute : alles in Butter, so hört sich das an.
    Auch unsere Medien sind betroffen, die recherchierenden Journalisten. Haben anscheinend auch nichts auf dem Schirm gehabt. Nichts gemerkt, daß zu viel Gas kommt. Haben ebenfalls keine Daten, tun aber so. Berichten nur das was aus der Regierung kommt.
    Nur Helmut hat´s berichtet, daß sich vor Spanien die LNG Schiffe stauen. Und jetzt ist das Zeugs plötzlich bei uns ? Welch Wunder.
    Jetzt kann sich unsere Regierung aber sonnen.

    1. @ottonorma, wann hören Sie endlich auf zu lügen und mit Unwahrheiten gegen die deutschen Medien zu hetzen?
      Nachfolgend nur ein paar wenige Beispiele aus einer ganzen Medien-Flut, die beweisen, dass neben dem heiligen Helmut auch noch andere von dem Thema berichtet haben.

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/dutzende-schiffe-mit-lng-stauen-sich-vor-spaniens-kueste-a-0be20e61-12e2-4963-8169-dd398cd2da32
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/lng-schiffe-mit-fluessiggas-stauen-sich-an-der-kueste-spaniens-18395281.html
      https://www.n-tv.de/wirtschaft/Fluessiggas-Tanker-stauen-sich-vor-Spaniens-Haefen-article23657667.html
      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/lng-fluessiges-erdgas-spanien-wilhelmshaven-midcat-101.html
      https://www.dw.com/de/lng-tankerstau-vor-spanien/a-63470439
      https://www.welt.de/wirtschaft/article241649959/Fluessiggas-Dutzende-Schiffe-mit-LNG-stecken-vor-Spaniens-Kuesten-im-Stau.html
      https://www.focus.de/finanzen/news/vor-spaniens-kueste-stauen-sich-etliche-tanker-wegen-voller-gasspeicher_id_167387312.html
      https://www.handelsblatt.com/politik/international/energie-die-speicher-sind-voll-vor-spanien-stauen-sich-zahlreiche-lng-tanker/28753198.html

      Was Sie und @Helmut hier Tag für Tag verbreiten, ist ein derartiger Sumpf von Halb- und Unwahrheiten, dass es einem eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Aber im Lügen sind Sie beide offensichtlich schon komplett abgebrüht und mit allen Wassern gewaschen.
      Oder Sie glauben Ihren verzapften Unsinn tatsächlich selber?! Wobei ich nicht weiß, was von beidem schlimmer und bedenklicher ist…

  2. Bald werden wir auch wohl zu viel Öl haben.
    Diese Verschwörungstheorie von mit ist nur 14 Tage alt geworden.

    Geisterverkäufe: Russische Schiffe tauschen Öl mit anderen Schiffen vor der Küste von Ceuta aus – Nachrichten.es
    https://nachrichten.es/geisterverkaeufe-russische-schiffe-tauschen-oel-mit-anderen-schiffen-vor-der-kueste-von-ceuta-aus/

    1. Hallo Helmut
      Kennst du diese Seite ?
      Hier kannst du alle Schiffe, inkl. Gastanker verfolgen. Eine Zeichenerklärung gibt es auch links, unter Vessel filters.
      Vor Malaga tut sich aber fast nichts.
      https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/centerx:-2.9/centery:36.3/zoom:7

  3. Hallo Ottonorma,

    vor Malaga, bzw. im Hafen, ist auch nicht viel los.
    Die LNG-Terminals sind in Barcelona, Cartagena in Murcia, Huelva, Valencia, Bilbao und Gijón. Also ziemlich verteilt.
    Wenn ich richtig informiert bin, dann ist Frankreich dagegen, dass eine neue Pipeline von Spanien bis nach Deutschland gebaut wird, damit LNG-Gas direkt vom Mittelmeer aus nach Deutschland gelangen kann.
    Es schließen nun immer mehr Betriebe in Deutschland ihre Produktionsstätten, die Tochtergesellschaften im Ausland haben, und verlagern ihre Produktion dort hin. Und das steht Spanien, nach den USA, ganz oben auf der Liste.
    Mal sehen, vielleicht kann dann Spanien doch mal seine Target 2 Schulden „abliefern“.
    Dieser Link mit den Standorten der Schiffe ist sehr interessant. Nur, wenn das Öl von russischen Schiffen auf andere Schiffe auf See umgepumpt wird, dann schalten sie die Transponder aus.
    Das ist wie mit Schwarzgeld in weißes Geld umdeklarieren. Hinterher ist alles legal, sogar russisches Öl.

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. Wenn die Schiffe auf See sind kann man sie sowieso nur per Satellit verfolgen und das kostet extra Gebühr pro Monat oder Jahr.
      Leftutti ist lustig bringt hier ne Menge links – stellt das als Gegenargument dar – mit immer der gleichen Nachricht die schon veraltet sind. Und benutzt die als Grundlage zu beschimpfen. Frag mich wo dem der Schuh drückt. In welcher Strasse ist der groß geworden ?

      Maßgeblich Schuld an dem Stau, an dem Desaster ist die deutsche Trading Hub Europe (THE) die die Anweisung erhalten hat alles was an Gas greifbar ist zu kaufen und blindlings jeglichen Preis dafür zu bezahlen um die Speicher voll zu kriegen. Die THE kaufte ca. 0,3% des Speichervolumens pro Tag. Der Gaspreis stieg von 150 auf 180 €. Dann verringerte sie den Einkauf für 10 Tage auf 0,1%. Der Preis sank auf 155 €. Dann wieder kaufte sie massiv ein 0,5% (Daten der Bundesnetzagentur) und der Preis explodierte auf 300 €. Das war das Riesengeschäft für die Händler. Sie deckten sich mit Gas ein. Die THE wütete auf dem Spotmarkt. Die THE waren so ziemlich die einzigen die an der Börse eingekaufthatten. Der Markt wusste die müssen jeden Tag 0,5% (504.000 Mwh) kaufen und zwar zu jedem Preis der aufgerufen wird. Also wurden die Preise angepasst – steil nach oben.
      Termingeschäfte wären ruhiger verlaufen und hätten den Preis in Waage gehalten. Vor allem im Sommer wo weniger Gas verbraucht wird. Das viel zu teuer eingekaufte Gas bezahlen im Endeffekt die Industriekunden in Deutschland und auch der Gas- und Strompreis wird für Privatverbraucher steigen wenn sie das teure Gas aus den Speichern beziehen. Das war marktwirtschaftlich ein riesen Unsinn was die gemacht haben. Das Bundeswirtschaftsministerium ist die verantwortliche Behörde – als Robert Habeck.
      So und jetzt haben die Händler teuer eingekauft, aber der Preis ist massiv gesunken bis auf 66 ja 20 €. Jetzt verkaufen die nicht weil sie sonst Verlust hätten. Somit stehen die Tanker rum und warten bis es wiederteurer wird.
      Das kommt davon wenn man Dilettanten an solche speziellen Geschäfte lässt. „Manche Branchenkenner zeigen sich fassungslos über den Trading Hub. Denn wirklich Sinn ergibt dessen Einkaufsstrategie nicht“, so ein Insider.

      1. Hallo Ottonorma,
        das Problem ist, dass die Anhänger der grünen Sekte durch nichts überzeugt 6 können. Nur sie sind die Schlauen. Wir sehen ja, wo uns das hinfürt. Die Leute lernen auch nicht aus Erfahrung.
        Als Rot/Grün wieder einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien geführt hat, bin ich vor 22 Jahren weg aus Deutschland.
        Wären damals noch die Gesetze angewendet worden, nach denen die Kriegsverbrecher nach dem 3. Reich verurteilt worden sind, wären Schröder, Fischer und Scharping gehängt worden.
        Aber die grünen Sektenanhänger interessiert das nicht. Und wie bei jeder Sekte, dürfen die Führer natürlich alles, und wenn sie kritisiert werden, dann können sie sich nur mit Diffamierung und Beleidigungen wehren.
        Es hilft auch nichts, wenn Deutschland in Trümmer fallen sollte, denn diese Sekte hat auch nach dem tiefen Tal noch 15 bis 20 % an Wähler. Und wie alle Sekten, haben sie dann auch gute Erklärungen dafür, und erwarten, dass alle Anderen auch daran glauben.
        Wie bei allen Sekten sind sie ja auch die einzig wahren.
        Die Braunkohlebagger sind nun schon so weit vorgedrungen, dass bestehende Windräder abgebaut werden müssen.
        Aber, da müsst Ihr in Deutschland nun durch.
        Es wird ein langes und tiefes Tal geben.
        Aber, das war ja auch so geplant, und das haben die Sektenmitglieder ja auch gut hinbekommen; bzw. der Anfang ist schon bemerkenswert.
        Bemerkenswert, in wie wenigen Monaten die deutsche Wirtschaft schon an die Wand gefahren wurde. Das muss man ersteinmal hinbekommen, ohne das es Aufstände gibt.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. Ja, es ist wirklich ein Jammer was hier in Deutschland abgeht. Und die Leitmedien unterstützen das.
          Immerhin fordert jetzt die CSU, Habeck zu entlassen, weil er gelogen hat in Sachen KKW Verlängerung, nur um die grünen Betonköpfe bei den Landtagswahlen in Niedersachesen bei Laune zu halten.
          Das zitiert und schreibt sogar die BILD.
          Habeck sei ein „Sicherheitsrisiko“ für das Land und habe „monatelang die Öffentlichkeit bewusst belogen“. „Aus Angst vor den Anti-AKW-Hardlinern der Grünen stellt er seine Ideologie über alle Fakten und Warnungen der Fachleute seines Ministeriums.“ Dies sei „völlig unverantwortlich“, kritisierte der CSU-Generalsekretär. CDU-Generalsekretär Mario Czaja sieht nach der Enthüllung weiteren Klärungsbedarf:
          Und so etwas steuert unsere Umwelt und Wirtschaftspolitik.

      2. @ottonorma, mündliche Aussagen lassen sich ja einigermaßen gut bestreiten, weil es ohne Aufnahme keinen Beweis dafür gibt. Aber wenn etwas schwarz auf weiß geschrieben steht, wird es mit dem Leugnen und Bestreiten eher peinlich. Die übliche Ausrede ist dann meist, das sei aus dem Zusammenhang gerissen, unglücklich formuliert oder war eigentlich ganz anders gemeint.
        Aber die Aussage „Nur Helmut hat´s berichtet, daß sich vor Spanien die LNG Schiffe stauen“ ist eindeutig. Ich habe mit meinen Links ganz klar aufgezeigt, dass Sie einmal mehr Fake-News verbreiten, um Ihrem lächerlichen Narrativ von den Staatsmedien gerecht zu werden. Leider ist das bei Ihnen sehr oft der Fall. Daran ändert auch nachträgliches persönliches Diskreditieren und Beleidigen nichts.

        Ganz Europa füllt seit Frühjahr mit Hochdruck seine Gasspeicher. Und Sie wollen hier ernsthaft behaupten, nur die deutsche Trading Hub Europe hätte an den Spotmärkten eingekauft? Woher haben all die anderen Länder ihr Gas bezogen?
        Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie diese Fragen mit seriösen und nachvollziehbaren Quellen beantworten könnten.
        Nebenbei bemerkt, sind die Jahreskontrakte für 2023 an den Terminbörsen schon das ganze Jahr über auch kaum günstiger als die Day-Ahead-Preise an den Spotmärkten:
        https://first-energy.net/energieeinkauf/report-gaspreisentwicklung

        Die Versorger deckten sich für ihren Energiebedarf in der Regel ohnehin größtenteils mit langfristigen Termingeschäften ein und nur zum kleinen Teil mit Einkäufen am kurzfristigen Spotmarkt. Der Tarif industrieller Großverbraucher ist teilweise an die aktuelle Marktpreisentwicklung gekoppelt. Diese profitieren also bereits von den gesunkenen Preisen.
        Terminkontrakte für garantierte Lieferungen in den ersten Monaten des Jahres 2023 kosten derzeit etwa 140 Euro pro MWh, auf dem Spotmarkt liegt der Gaspreis bei etwa 30 Euro. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

        Und was wäre die Alternative zu vollen Speichern gewesen? Auf günstige Preise über den Winter zu spekulieren? Dumme Idee. Die Preise an den Spotmärkten sind nur deshalb vorübergehend so drastisch gefallen, weil aktuell nur wenig geheizt werden muss und weil eben die Speicher voll sind. Ursache und Wirkung, ganz einfach. Auf beides hätte man nicht spekulieren dürfen und können, weil das eine nicht absehbar, und das andere bei schlecht gefüllten Speichern nicht eingetreten wäre.

        Warum tun Sie sich so schwer, die wahre Hauptursache zu benennen? Ab 13. Juni reduzierte Gazprom mit fingierten Ausreden drastisch ihre Liefermengen, von 11. bis 21. Juli folgte die Wartung von NS 1, bei der die Lieferungen komplett eingestellt wurden. Danach gab es noch bis Ende August geringe Pseudolieferungen, um diese dann ab September wegen neuer Ausreden (angebliches Ölleck) immer weiter zu reduzieren und letztendlich ganz einzustellen. Wie praktisch, hätte man sich doch sonst an langfristige Lieferverträge zu sehr günstigen Preisen halten müssen.
        Und exakt mit diesen Zeitpunkten fallen auch die von Ihnen genannten Preisbewegungen zusammen.
        Vermutlich haben Sie Ihre Infos von nachdenkseiten.de oder einem ähnlich russlandfreundlichen und deutschlandskeptischen Portal:
        https://www.nachdenkseiten.de/?p=89353&pdf=89353

        Dort wird fälschlicherweise die Zunahme der Speicherfüllstände mit dem Einkaufsvolumen der THE gleichgesetzt.
        Ab dem 13. Juni (NS 1 liefert nur noch mit 40%) stieg der Gaspreis von 75 auf 180 Euro.
        Besonders lustig finde ich die Aussage: „Ab dem 11. Juli fuhr THE seine Aktivitäten merklich zurück. Die Gründe dafür sind
        unbekannt.“
        Bei genauerer Betrachtung ist der grün markierte Bereich exakt tagesgenau der Zeitpunkt der Wartung von NS 1 durch Gazprom. Die Speicher hatten sich also kaum mehr gefüllt, weil über NS 1 nicht geliefert wurde.
        Ähnlich dubios klingen die Aussagen auch in der folgenden rot eingefärbten Periode. Die Preisexplosion fällt exakt mit der Drosselung durch Gazprom wegen des angeblichen Öllecks zusammen. Wäre der Anstieg der Speichermengen um 0,5% pro Tag dafür verantwortlich, stellt sich die Frage, warum sich das nur ab der 2. Hälfte dieser Phase ausgewirkt haben soll.
        https://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/221018_Gaspreise.jpg

        Als Lösung wird angeführt: „THE hätte den Einkauf und den Verkauf der eingespeicherten Gasmenge – wie in der Branche üblich – über Termingeschäfte abwickeln können.“ Da die Vorgabe zu dem Zeitpunkt aber war, die Gasspeicher bis spätestens 1. November zu mindestens 95% voll zu haben, hätte ein Quartalskontrakt nur begrenzt Sinn gemacht. Dieser wäre erst ab 1. Oktober in Kraft getreten, womit die zeitlichen Vorgaben nicht hätten eingehalten werden können.
        Es sei denn, man hätte sofort Mitte Juni noch für die Quartale 3 und 4 zugeschlagen. Aber da spielte Gazprom ja noch sein perfides Spielchen mit der Gasturbine, und man hatte allenthalben geglaubt, nach Reparatur und Lieferung würden weiterhin die Verträge erfüllt. Der Fehler war also wieder einmal, den Russen auch nur im Ansatz zu vertrauen und auch nur ein Wort zu glauben. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Fehler die nächsten mindestens 50 Jahre nie wieder jemandem unterläuft.

        Was letztendlich noch blieb, nachdem Gegen Ende Juli klar wurde, dass Gazprom entgegen der Verträge nicht mehr liefern will und wird, waren noch die Monatsfutures, die parallel zum und teils sogar über dem Spotmarkt verlaufen. Im Idealfall hätte man davon also im August profitiert, wäre aber im September und vor allem Oktober deutlich schlechter gefahren. Ob das in der Summe einen so großen Unterschied macht, sei einmal dahingestellt.

        Dass man im Nachhinein dann schlaue Artikel veröffentlicht, wenn alle schlauer sind, weil jeder dann die Fakten der Vergangenheit kennt, ist wieder einmal typisch für die „kritischen“ Medien. Vielleicht schaffen die es ja nächstes Mal, bereits im Vorfeld zu warnen und ihre „Expertisen“ zu veröffentlichen. Es soll ja in den Volks- und Marktwirtschaften den einen oder anderen Spezialisten mit prophetischen Fähigkeiten geben.

        1. Naja wie üblich. Erst mal ne Einleitung mit Unterstellungen ich hätte Ausreden : „unglücklich formuliert, ganz anders gemeint“. Und dann die persönlichen Wertungen wie : Dubios, lustig, lächerlich, fingiert etc. Sie wissen ja „Man denkt von anderen genauso schlecht wie man selber ist“ und demzufolg beurteile ich Sie so.
          Nein, ich meine es so wie ich schreibe.
          Ihr Geschreibe erinnert mich so an den Stil unserer Leitmedien.

          Also im Sommer wird immer wenig Gas geordert, aber diesmal sind die Preise gestiegen ?? Seltsam was ?
          Die Höchstände waren im August, ab September ging es seitwärts wie first energy berichtet und auf den `nachdenkseiten´ wird dies schon korrekt berichtet. Außerdem haben die über diese Entwicklung schon 2 Monate zuvor berichtet und die Entwicklung damit vorausgesagt. Haben das Ihre sogenannten „seriösen“ Medien auch ?
          Hier der milde ausgefallene Ärger eines „seriösen“ Blattes, dem Spiegel (das vergaßen Sie wohl zu erwähnen) :

          Zitat:
          „Nur leider hat die zuständige Firma beim Einkauf offenbar unnütz die Preise nach oben getrieben. Händler und Experten sind fassungslos. […] Im August, als die Einspeicherung auf Hochtouren lief, kaufte THE allein für Deutschlands größten Gasspeicher in Rehden an vielen Tagen ein Viertel der Gasmenge ein, die zur selben Zeit in ganz Deutschland verbraucht wurde. »Das hat auf jeden Fall zu einer weiteren Verknappung geführt«, sagt Andreas Schroeder vom Energieanalysehaus ICIS. Ende August kletterten die Preise auf einen Rekordstand von mehr als 300 Euro pro Megawattstunde. Versorger gerieten in Finanznöte, beim Energieriesen Uniper war die Lage so schlimm, dass er ein paar Wochen später verstaatlicht wurde. […] Manche Branchenkenner zeigen sich fassungslos über den Trading Hub. Denn wirklich Sinn ergibt dessen Einkaufsstrategie nicht.“

          Tja, und Nachdenkseiten zeigen sich auch fassungslos, was gibt es daran auszusetzen ?
          Interessant ist, dass die Großhandelspreise nach der am 30. August von Russland verkündeten vollständigen Einstellung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 und den Anschlägen auf die beiden Nord-Stream-Pipelines am 26. September sogar sanken.

          Es war Sinn meines Kommentars den Grund für das anscheinende Überangebot an LNG aufzuzeigen und warum plötzlich so viele Schiffe warten. Sie warten auf bessere Preise, schrieb ich (bzw. Nachdenkseiten). Nix capito ? Und ähnliches schreibt auch die Finanzmarktwelt heute.
          Interessant ist, dass die Großhandelspreise nach der am 30. August von Russland verkündeten vollständigen Einstellung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 und den Anschlägen auf die beiden Nord-Stream-Pipelines am 26. September sogar sanken

          Ein Zitat :
          „Heute werden die Winter-Benchmark-Verträge für weniger als die Hälfte gehandelt, nämlich für etwa 140 Euro. „Das ist ein echtes Problem“, sagte Henning Gloystein, Direktor für Energie, Klima und Ressourcen bei der Eurasia Group in London. „Es kann wahrscheinlich nur gelöst werden, wenn einige der kürzlich verstaatlichten Akteure das teuer eingekaufte Gas mit Verlust weiterverkaufen.“
          Oder Bloomberg :
          „Einige Versorger wollen die hohen Reserven der vollen Gasspeicher nun möglicherweise zurückhalten, bis sie ihr gespeichertes Gas zu attraktiveren Preisen verkaufen können.“

          Ich hab mir die Mühe gemacht ihren ganzen Salm zu lesen. Aber es bewahrheitet sich der Spruch : „Wer viel redet hat was zu verbergen“ :
          Mit den Russen hat der jetzige hohe Preis recht wenig zu tun.
          Und : Russland war die ganzen 50 Jahre über ein sehr zuverlässiger Handelspartner Hier fehlen mir bessere Vergleiche

  4. Die Braunkohlebagger laufen auch wieder auf Hochtouren.
    Warum kleben sich die grünen Spinner denn nun nicht an die Windräder?
    Das wäre doch mal was.
    Aber lieber den Straßenverkehr einschließlich Rettungswagen behindern.

    Weiterbaggern im Kohletagebau Garzweiler: RWE kauft Windräder vom Markt – taz.de

    „Weiterbaggern im Kohletagebau Garzweiler: RWE kauft Windräder vom Markt – taz.de“ https://taz.de/Weiterbaggern-im-Kohletagebau-Garzweiler/!5888623/

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