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Zuckerberg: „Probleme schon 2014 behoben, wir wurden betrogen“ – Probleme und Lösungen

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich nun offiziell zum Datenskandal geäußert. Alles sei eigentlich schon seit dem Jahr 2014 erledigt gewesen. Das Problem liege bei der Firma "Cambridge Analytica", die gelogen habe. Man sei quasi selbst ein Opfer. Aber zurück zum...

FMW-Redaktion

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich nun offiziell zum Datenskandal geäußert. Alles sei eigentlich schon seit dem Jahr 2014 erledigt gewesen. Das Problem liege bei der Firma „Cambridge Analytica“, die gelogen habe. Man sei quasi selbst ein Opfer. Aber zurück zum Anfang. Zuckerberg erzählt die Story in Form einer Timeline.

2007 habe er Facebook gegründet, damit sich alle Menschen wunderbar vernetzen können usw. Dann habe im Jahr 2013 der Cambridge University-Wissenschaftler Aleksandr Kogan eine Quizz-App gebaut, die von 300.000 Menschen runtergeladen worden sei. Diese User hätten der App mit dem Download auch genehmigt, dass die App auch auf die Daten ihrer Freunde zugreifen konnte.

Zuckerberg greift durch

Im Jahr 2014 habe Facebook seine Politik geändert. Man habe die Zugriffsmöglichkeiten von Apps deutlich beschränkt. Das wichtigste sei gewesen, dass Apps wie die Quizz-App von Kogan ab 2014 nicht mehr in der Lage gewesen seien auf Daten von Freunden der User zuzugreifen. Im Jahr 2015 habe Facebook erfahren, dass Kogan diese gewonnen User-Daten (von 50 Millionen Facebook-Usern) an die Firma „Cambridge Analytica“ verkauft habe.

Dies verstoße gegen die Facebook-Regeln. Also habe man Kogan´s App gesperrt. Auch forderte man Kogan und die Firma auf zu bestätigen, dass man all die gewonnen Daten gelöscht habe. Diese Bestätigung gaben die beiden gegenüber Facebook ab, so Zuckerberg. Und, so darf man Zuckberg´s Äußerungen verstehen: Facebook sei ein Betrugsopfer der beiden. Denn man habe jetzt durch Medien-Recherchen sehen müssen, dass die beiden die Daten eben nicht gelöscht haben.

Dies sei ein Vertrauensbruch. Aber, so beruhigt Zuckerberg: Schon seit 2014 sei es keiner App mehr möglich solche Daten abzugreifen. Man sei ab sofort dabei andere alte Fälle bis 2014 nachzuprüfen, ob es hier Auffälligkeiten gab. Auch ergreife man nun zusätzliche Datenschutzmaßnahmen. So werde man den Datenzugang von App-Entwicklern auf Userdaten blockieren, wenn die User eine App mindestens drei Monate nicht mehr genutzt haben (das dürfte verdammt viele Apps hart treffen).

Auch werde man bei neuen App-Anmeldungen von Facebook-Usern in Zukunft den Datenzugriff limitieren auf nur noch den Namen, das Profilfoto, und die Email-Adresse. Auch wolle man den Facebook-Usern einen besseren Überblick geben, welchen Apps sie bislang welchen Datenzugriff gewährt haben. Ab nächstem Monat sollen die User über ihrem News-Feed einen Bereich sehen, wo man ganz leicht Datenzugriffe durch Apps einschränken könne.

Zwei Fragen

Da bleiben zwei Fragen: Wenn Facebook all das schon 2015 wusste, warum wurde die Öffentlichkeit nicht schon damals informiert? Und warum werden diese Datenschutz-Verbesserungen erst jetzt nach diesem Skandal eingeführt? Schließlich warnten schon Horden von Datenschützern und Web-Experten vor Datenschutzmängeln, ohne gehört zu werden. Vor allem, dass es jetzt in den USA auch so große Aufregung gibt, dürfte Zuckerberg wohl unter Zugzwang setzen. Schade, dass immer erst Skandale etwas bewegen! Zuckberg schrieb in seinem Text übrigens auch diesen Satz:

We have a responsibility to protect your data, and if we can’t then we don’t deserve to serve you.

Probleme für die Aktie

Auf jeden Fall dürfte der Skandal von mehreren Seiten negativ sein. Facebook verliert gerade durch die Kampagne „#deletefacebook“ wertvolle Nutzer. Und auf der anderen Seite werden App-Entwickler und Datenauswerter den Zugang zu vielen Userdaten verlieren, womit Facebook als Tool für sie uninteressanter wird. Das wird Innovationen für die Facebook-Community einschränken. Es ist daher verständlich, dass der Aktienkurs leidet. Denn auch die Werbekundschaft dürfte über all das wenig begeistert sein, denn letztlich wird sie darunter zu leiden haben. Weniger hochwertige User, weniger Klicks, weniger gute Werbemöglichkeiten.

Hier zum Original-Text von Mark Zuckerberg.

https://www.facebook.com/zuck/posts/10104712037900071

Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg. Foto: Presidência do México – Flickr / Wikipedia (CC BY 2.0)



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5 Kommentare

  1. Der vielbeachtete Ifo-Index fällt zum zweiten Mal in Folge auf den Stand von 114,7. Begründung für die wachsende Skepsis der Firmenchefs: der zu erwartende Handelskrieg. Das ist aus meiner Sicht der Grund für die Marktprobleme und nicht die Zinssituation, die selbst in den USA die Zinsen in einem Jahr auf gerade 2,5% heben sollte.

  2. Humbug .

    Facebook und DATENskandal
    Dafür hat FB 3753 seiten AGB und datenschutzEINWILLIGUNGSerkklärung

    Es geht einzig und allein um die letzte und vorletzte Wahl in USA

  3. ich habe mich bei fb abgemeldet – keine Lust mehr, dass die Leute besser über mich Bescheid wissen als ich selbst……die Zensur stört mich auch – ungewollte Kommentare verschwinden regelmäßig auf einigen Nachrichten-Seiten

  4. Früher nannte man das ganze klar und deutlich beim Namen: Überwachungssoftware.
    Heute heisst es: Social Media – hahahahah
    Alle regen sich jetzt über FB auf: was ist mit dem Bundestrojaner, wo der BND auch auf jedes Handy u. Computer zugreifen kann?
    Genauso wie es einst ein Kriegsministerium gab und umgewandelt wurde in Verteidigungsministerium.
    Alles verarsche!!!!

    1. Das Gesichts(faschings)buch ist doch deutlich ausgereifter, als jeder Bundestrojaner: die deutsche Bundesregierung brauchen G(F)B doch dringend.

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