Der Opportunismus der US-Konzerne in Richtung Donald Trump rollt in voller Fahrt. Aber so richtig! Vermutlich sehen viele Konzernlenker wie Mark Zuckerberg oder reihenweise Bankchefs, dass die Trump-Wahl kein kurzfristiges Phänomen ist, sondern dass auch nach ihm weitere eindeutig konservativ eingestellte Präsidenten folgenden könnten. Das Heuchlerische daran: Zu großen Teilen hatten sich Konzernlenker in den USA jahrelang grün-woke-progressiv gegeben. Man konnte gar nicht Divers genug sein, sich für die gute Sache engagieren wie Klimaschutz uvm. Aber im Großen und Ganzen war es eine opportunistische Anbiederung von Konzernen an einen medialen Zeitgeist, der nicht der Realität in der breiten Masse der US-Bevölkerung entsprach.
Opportunismus-Welle Richtung Trump – Zuckerberg prescht vor
Jetzt erkennen Konzernlenker offenbar: Die Wiederwahl von Donald Trump mit 5 Millionen Stimmen Vorsprung vor Kamala Harris ist ein klares Zeichen, man muss umschwenken – damit man auch unter der neuen konservativen Doktrin weiterhin ein angenehmes Leben führen kann. Aktuell preschen der größte Social Media-Konzern und so ziemlich alle großen US-Banken vor! Man weiß es aus seiner ersten Amtszeit: Trump poltert, haut auf den Tisch, droht. Er will Resultate sehen, man soll sich ihm anbiedern, ihm etwas anbieten, damit er Erfolge präsentieren kann. Also sehen wir nun den vorauseilenden Gehorsam.
Es ist in der Social Media-Welt die Nachricht des Tages, der Woche, des Monats: Mark Zuckerberg, der große Lenker hinter Meta Platforms (Facebook, Instagram, Whatsapp), hat offiziell per Text und Video-Message verkündet (hier einsehbar), dass Facebook und Instagram die Praxis der sogenannten Faktenchecker abstellt, erst einmal in den USA. Man werde das erfolgreiche Modell der Community Notes des Konkurrenten X (des medial verhassten Elon Musk) nutzen. Die Social Media Community soll sich nun auch auf Instagram und Facebook quasi selbst regulieren, in dem unter zweifelhaften Postings Einordnungen der Nutzergemeinde erscheinen.
Und in der Tat: Auf X funktioniert dieses Mittel der Community Notes sehr gut. Oft werden Fakes, Falschdarstellungen und verdrehte Fakten dort sehr gut und klar eingeordnet, direkt unter den Postings, ohne den Tweet zu löschen. Zurück zu Mark Zuckerberg: Er verkündet heute, dass man auf die Community Notes umstellt, mit dem klaren Vorbild X von Elon Musk. Dabei hatte Zuckerberg jahrelang auf sogenannte Faktenchecker gesetzt. Das sind externe Organisationen mit einer vermeintlich links-grünen Grundhaltung, die nicht wirklich als neutrales Organ agieren. Seit Jahren gibt es weltweit Widerstand gegen die Meta-Praxis der Inhalte-Löschung, die sich vor allem gegen konservative Postings zu richten schien. Und jetzt lesen wir: Der politische Druck, Inhalte zu moderieren, sei zu weit gegangen, so Zuckerberg heute in seinem Statement. Auch schreibt er, mit der Zeit habe man bei Meta zu viele Inhalte auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen müssen, die von den Menschen als legitime politische Rede und Debatte verstanden wurden. Ein klares Einknicken gegenüber Trump und seinen Anhängern!
Was auffällt: Zu dieser Erkenntnis kommt Mark Zuckerberg zwei Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump. Und es geht noch weiter. Heute wird bekannt, dass Zuckerbergs Dachfirma Meta Platforms (die Mutter von Facebook, Instagram und Whatsapp) den Kampfsportveranstalter Dana White, der in der Wahlnacht neben Trump auf der Bühne stand, in den Verwaltungsrat beruft. Klarer kann man es nicht ausdrücken: Mark Zuckerberg dient sich opportunistisch mit voller Wucht bei Donald Trump an. Er hat wohl Angst vor massiven Problemen unter der neuen Trump-Administration, wenn er nicht die grün-woke Agenda abstreift. Und so schwenkt man nun zügig um.
Banken fliehen aus Klimaschutz-Verband
Auch bei den Großbanken in den USA scheint das Motto kurz vor Trumps Amtsantritt zu sein: „Vom Klimaschutz wollen wir nichts mehr wissen, ganz schnell raus aus dem Themenbereich“. Auch hier Opportunismus vom Feinsten. Die größte US-Bank JPMorgan ist jetzt die letzte der großen Banken an der Wall Street, die die größte Klimaschutz-Finanzierungsallianz der Branche verlassen hat.
Bloomberg berichtet hierzu: Die größte US-Bank gab heute in einer E-Mail bekannt, dass sie nicht länger Mitglied der Net-Zero Banking Alliance sein wird.
Der Ausstieg von JPMorgan ist der jüngste Schlag für die NZBA. Allein im Dezember schieden Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs und Wells Fargo aus der Gruppe aus. Im Januar gab bisher auch Morgan Stanley bekannt, dass man die Gruppe verlässt. Die Austritte konzentrierten sich auf die USA, vor dem Hintergrund verstärkter Angriffe der Republikanischen Partei. Ein Sprecher der NZBA lehnte eine Stellungnahme ab.
JPMorgan gab bekannt, dass man „weiterhin unabhängig arbeiten wird, um die Interessen“ der Bank, ihrer Aktionäre und Kunden zu vertreten. Das Ziel sei es, sich auf „pragmatische Lösungen zu konzentrieren, um kohlenstoffarme Technologien weiter voranzutreiben und gleichzeitig die Energiesicherheit zu verbessern“, hieß es in der Erklärung.
Die Austritte aus der Allianz spiegeln die Bemühungen der US-Banken wider, sich vor dem zunehmenden politischen Druck zu schützen, da Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt, wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Gleichzeitig sind die konkreten Folgen der NZBA-Austritte unklar. Laut den von Bloomberg zusammengestellten Daten haben die Banken seit der Gründung der Allianz im Jahr 2021 ihre Finanzierung der fossilen Brennstoffindustrie insgesamt verstärkt.
Die Abgänge, die die NZBA getroffen haben, folgen Austritten aus ähnlichen Allianzen in anderen Bereichen der Finanzindustrie. Im Jahr 2023 kam es zu einem Massenexodus aus einer Netto-Null-Gruppe für Versicherer, nachdem die Republikaner mit Rechtsstreitigkeiten gedroht hatten. Und im Jahr 2022 schied der zweitgrößteVermögensverwalter der Welt Vanguard aus einem Verband aus.
Die Zersplitterung der globalen Klimaallianzen hat die Verantwortlichen dazu veranlasst, sich neu zu formieren. Die Glasgow Financial Alliance for Net Zero, die als Dachorganisation für die Netto-Null-Gruppen der Finanzindustrie gedient hatte, beendete das Jahr 2024 mit der Ankündigung, sich von diesen Einheiten zu distanzieren. In Zukunft wird die GFANZ ihre Leitlinien Finanzunternehmen zur Verfügung stellen, unabhängig davon, ob sie sich einer Netto-Null-Allianz angeschlossen haben oder nicht, wie aus ihrem jüngsten Update hervorgeht.
In seiner Erklärung vom Dienstag teilte JPMorgan mit, dass es plant, „weiterhin mit GFANZ zusammenzuarbeiten, um pragmatische Lösungen und Marktbedingungen voranzutreiben, die eine kohlenstoffarme und energiesichere Zukunft fördern können“. Und wie andere Banken, die die NZBA verlassen haben, erklärte JPMorgan, dass es weiterhin die Bank- und Investitionsbedürfnisse von Kunden unterstützen werde, die sich für die Energiewende und die Dekarbonisierung verschiedener Wirtschaftssektoren einsetzen.
Laut der Website der Allianz gibt es in der NZBA nur noch drei US-Kreditgeber – Amalgamated Bank, Areti Bank und Climate First Bank – im Vergleich zu etwa 80 Banken in Europa. Im Jahr 2024 war JPMorgan der führende Bankier für Öl-, Gas- und Kohlegeschäfte und gehörte laut Daten von Bloomberg zu den fünf führenden Anbietern von grünen Anleihen und Krediten. In seinem Klimabericht, der kurz nach der US-Wahl veröffentlicht wurde, sagte der Vorstandsvorsitzende Jamie Dimon, JPMorgan strebe „ein integratives, nachhaltiges Wirtschaftswachstum an, weil es gut für das Geschäft ist“.
Aber während die Welt versucht, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, „braucht sie auch erschwingliche und sichere Energie, um zu gedeihen“, sagte Dimon. „Die Skalierung von kohlenstofffreier Energie ist ein entscheidender Weg nach vorne, aber es wird Zeit brauchen.“ Entscheidend für das gesamte Unterfangen sei die Einbeziehung technologischer Innovationen und einer wirksamen öffentlichen Politik, sagte er.
Kommentar
Mein abschließender Kommentar: Corporate America duckt sich jetzt ganz schnell runter vor Donald Trump. Hinter ihm hat sich anders als bei seiner ersten Präsidentschaft eine echte harte Community gesammelt, die auf alles Druck ausübt, was grün, links, woke ist. Und die klare Mehrheit der Wähler hat Trump gewählt, 5 Millionen Stimmen Vorsprung! Das ist eine klare Hausnummer. Und das bei einer medialen Übermacht gegen ihn. Aber man sah auch in den letzten Jahren unzählige Kampagnen von konservativer Seite gegen einzelne Konzerne, die beispielsweise mit Transgender-Personen Bier bewarben. Boykottaufrufe gegen solche Firmen zeigten dramatische Auswirkungen und führten teils zu massiven Umsatzeinbrüchen. Ein Mark Zuckerberg könnte Angst vor politischem Druck gegen Soziale Netzwerke haben, vielleicht speziell vor Kartell-Maßnahmen? Wie auch immer, die Welle der Anbiederung an Donald Trump läuft.
FMW/Bloomberg
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Bei manchen Leuten fällt der Groschen halt ziemlich spät .
„Aber im Großen und Ganzen war es eine opportunistische Anbiederung von Konzernen an einen medialen Zeitgeist, der nicht der Realität in der breiten Masse der US-Bevölkerung entsprach.‘
dann kann es jetzt doch kein „Opportunismus “ sein. sie haben erkannt, Fehler gemacht zu haben. es wurde ja auch alles getan, um Trump zu vernichten.
Brave New World!
Die USA mit Hegemonialansprüchen die alles bisherige in den Schatten stellen.
Ein sich deutlich beschleunigender Klimawandel, der erst den Dummköpfen die Augen öffnet, wenn es zu spät ist.
Autokratie mit dem Geld der Konzerne im Rücken, die nur ihnen Profit sehen.
Aber Hauptsache Feindbilder die dann die Schuldigen sind.
Woher kommt mir vieles bloß so bekannt vor?