FMW-Redaktion
Der Euro notiert aktuell gegen den US-Dollar im Bereich 1,2370 auf dem selben Niveau wie gestern um 19:59 Uhr deutscher Zeit, also unmittelbar bevor das FOMC-Protokoll der Federal Reserve veröffentlicht wurde. Wie wir gestern Abend berichteten, fielen die Details hawkisch aus. Die USA werden also dieses Jahr weiter die Zinsen Schritt für Schritt anheben. Das gestrige Protokoll hat diese Sichtweise nur noch bekräftigt. Alleine dieser Faktor wäre für den Euro schon negativ genug gewesen. In den 60 Minuten nach der Protokoll-Verkündung fiel EURUSD aber gerade mal um 10 Pips, also gar nicht. Das kann schon mal leicht verwundern.
EZB
Hinzu kamen am Dienstag Aussagen von Österreichs Notenbanker Nummer 1 Nowotny, der ebenfalls im EZB-Rat sitzt. Er äußerte sich für die Zinsen in der Eurozone überraschend klar und hawkisch. Der Einlagenzins von -0,40% könne auf -0,20% angehoben werden. Daraufhin (links eingekreist im Chart) stieg der Euro vorgestern gegen den US-Dollar. Kurz darauf aber verlor das Währungspaar diesen Anstieg wieder.
Denn die EZB beeilte sich diese Aussage von Nowotny sofort zu korrigieren. Es sei nicht die Meinung der EZB gewesen, sondern „eben nur“ die Meinung von Herrn Nowotny. Seine Meinung repräsentierte ausdrücklich nicht die Sichtweise des gesamten EZB-Rats. Tja, das war es dann schon wieder mit der Zins-Euphorie für die Eurozone.
Kein Druck auf den Euro
Eine bestätigende Aussage über stetig weiter steigende Zinsen in den USA, und gleichzeitig eine erneute Bestätigung, dass die Zinswende in Euroland noch lange, lange auf sich warten lässt. Also gäbe es doch erst einmal genug Gründe um den Euro schwächeln zu sehen? Aktuell sieht es aber nicht danach aus. Wie gesagt, basierend auf diesen beiden Tatsachen, die aktuell eindeutig für den Dollar sprechen, müsste der Euro eigentlich schwächeln. Im Moment tut er es aber nicht.
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