Freude auf dem Frankfurter Börsenparkett. Dem DAX gelingt ein neues Allzeithoch. Eine robuste Wirtschaft in den USA, ein guter Start in die US-Berichtssaison und die jüngsten ZEW-Konjunkturerwartungen schieben an.
Wichtigste Punkte:
- DAX erklimmt neues Allzeithoch
- ZEW-Konjunkturerwartungen überzeugen
- Ölpreis unter Druck
Licht am Ende der deutschen Konjunkturhimmels
Die jüngsten Konjunkturdaten hierzulande fielen deutlich besser aus als erwartet. Mit 13,6 Punkten haben sich die ZEW-Konjunkturerwartungen im Vergleich zum Vormonat (3,6 Punkte) spürbar aufgehellt. Allerdings hat sich die Einschätzung zur aktuellen Lage in der deutschen Wirtschaft weiter eingetrübt. Dennoch ist ein konjunktureller Hoffnungsschimmer zu sehen.
DAX 40 – 20.000-Punkte-Marke rückt in Sichtweite
Noch Anfang Oktober sah es nicht nach neuen Höchstständen aus. Der DAX musste sich gegen die anstürmenden Bären wehren und die 19.000-Punkte-Marke verteidigen, was auch gelang. Von der „runden“ Zahl konnte sich der deutsche Leitindex nach oben entfernen und das alte Allzeithoch bei 19.493 Zählern ins Visier nehmen. Nun gelang der Sprung über die genannte Hürde, wenngleich noch nicht signifikant. Dies wäre erst bei einem Schlusskurs von 19.650 Punkten der Fall. Gemäß der klassischen Preisregel haben wir dem Widerstand bei 19.493 Zählern eine 0,75-fache Average True Range (ATR) der letzten zehn Handelstage dazu addiert. Wird das Kaufkriterium erfüllt, könnte die Reise in Richtung der nächsten psychologischen Marke bei 20.000 Punkten weiter gehen.
Ölpreis – Ausflug gen Norden beendet
Das von Peking angekündigte Konjunkturprogramm konnte den Marktteilnehmern an den Ölmärkten kein Schmunzeln in den Gesichtern entlocken. Die Sorge über eine nachlassende Nachfrage aus dem Reich der Mitte belastet den Ölpreis der Sorte WTI bereits seit längerem. Auch die Krise im Nahen Osten vermochte es nicht, die Notierungen des schwarzen Goldes zu beleben. Laut der Washington Post plant Israel ein Vergeltungsanschlag auf militärische Ziele im Iran und nicht auf Atomanlagen oder die Ölindustrie. Eine Angebotsverknappung ist daher unwahrscheinlicher geworden. Und der Ölpreis bekommt dies zu spüren. Charttechnisch war der Ausbruchsversuch gescheitert. Das 61,8%-Fibonacci-Retracement bei 76,70 USD stand im Weg. Gestern mussten das 38,2%-Level bei 72,16 USD und die exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie bei 72,45 USD den Bären überlassen werden. Im Augenblick wird das 23,6%-Retracement bei 69,35 USD und der kurzfristige Aufwärtstrend bei 69,23 USD angesteuert.