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BlackRock reduziert Unterstützung für ESG-Aktionärsanträge deutlich

Das Ende einer massiven ESG-Welle bei börsennotierten Unternehmen? BlackRock reduziert seine Unterstützung für die Themen deutlich.

BlackRock-Schriftzug
BlackRock-Schriftzug. Foto: Jeenah Moon/Bloomberg

Hat man erkannt, dass viele ESG-Themen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) rein gar nichts mit dem Erfolg eines Unternehmens zu tun haben, sondern womöglich rein politisch motiviert sind? Und war auch der Druck in den USA zu groß, Kunden begannen sich von BlackRock abzuwenden? Wenn es ums Geld geht, hört der Spaß auf? Jetzt sieht man, dass BlackRock seine Unterstützung für Aktionärsanträge bei den Themen Umwelt und Soziales deutlich zurückgefahren hat.

BlackRock hat im dritten Jahr in Folge seine Unterstützung für Aktionärsanträge zu Umwelt- und Sozialthemen reduziert. Das Unternehmen argumentiert laut Bloomberg, dass viele dieser Anträge nicht gerechtfertigt sind und den langfristigen finanziellen Interessen schaden, während sie nur wenig zur Verbesserung der Unternehmen beitragen. Der weltgrößte Vermögensverwalter unterstützte in den 12 Monaten bis Juni 4% von 493 derartigen Anträgen, so BlackRock in einem heuten Bericht. Das ist ein Rückgang gegenüber 7% im Vorjahr und mehr als 20% im gleichen Zeitraum bis Mitte 2022.

Das Unternehmen hat seine Unterstützung für Resolutionen zur Corporate Governance — dem „G“ in ESG-Investitionen — erhöht. Dem Bericht zufolge unterstützte BlackRock im Berichtszeitraum 21% der entsprechenden Anträge, gegenüber 11% im Vorjahr. BlackRock erklärte im Januar, dass sich sein Stewardship-Team auf die finanzielle Gesundheit von Unternehmen konzentriere. BlackRock sagte, dass Aktionärsanträge insgesamt auf beträchtlichen Widerstand stoßen, weil sie von „schlechter Qualität sind oder keinen Bezug dazu haben, wie ein Unternehmen langfristigen Aktionärswert erwirtschaftet.“

Viele Anträge würden von Interessenvertretungs-Organisationen eingereicht, die unabhängig von der konkreten Situation auf US-Unternehmen abzielten, so BlackRock. „Die Anleger empfanden die Mehrheit dieser Vorschläge als zu normativ, als nicht wirtschaftlich sinnvoll oder als Aufforderung an die Unternehmen, sich mit wesentlichen Risiken zu befassen, die sie bereits managen“, schrieb Joud Abdel Majeid, Global Head of Investment Stewardship, in dem Bericht und bezog sich dabei auf soziale und ökologische Vorschläge.

BlackRock verwaltete Mitte des Jahres Vermögenswerte in Höhe von 10,6 Billionen Dollar (9,5 Billionen Euro), gehört zu den fünf größten Anteilseignern der überwiegenden Mehrheit der S&P-500-Unternehmen und steht wegen seines Abstimmungsverhaltens und seiner Zusammenarbeit mit Unternehmen bei heiklen ESG-Themen unter intensiver Beobachtung von US-Investoren und Politikern. Insgesamt unterstützte das Unternehmen das Management von Unternehmen bei etwa 88% aller Vorschläge weltweit.

Republikaner haben BlackRocks Befürwortung von ESG — oder nachhaltigen Investitionen — scharf kritisiert, da sie der Wirtschaft von Bundesstaaten mit einer bedeutenden Energiewirtschaft, wie Texas und West Virginia, schadeten. Dies hat dazu geführt, dass einige staatliche Pensionskassen und Treasurer sowie ein texanischer Fonds für öffentliche Schulen dem Unternehmen ihr Kapital entzogen haben.

BlackRock beteuert seit langem, dass es fossile Brennstoffe nicht boykottiere. Anfang des Jahres gab das Unternehmen bekannt, dass es mehr als 300 Milliarden Dollar an weltweiten Energieinvestitionen verwaltet.

Vermögensverwalter in der gesamten Branche haben im vergangenen Jahr ihre Unterstützung für Umwelt- und Sozialbeschlüsse reduziert, darunter auch jene, die von Anti-ESG-Kampagnen vorangetrieben wurden. Laut Morningstar sank die durchschnittliche Unterstützung für diese Anträge von 19% im Vorjahr auf 16% im letzten Jahr der Stimmrechtsvertretung.

FMW/Bloomberg



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12 Kommentare

  1. Wie Dr. Krall es vor vielen Monaten sagte:
    Investieren sie in alles was Greta hasst.
    Öl, Kohle, Uran ,usw.
    Die weltweit etwa 4% CO2 einzusparen, für die der Mensch verantwortlich ist, (und Deutschland zu 0,08%) wird die sowieso stattfinde Erderwärmung nicht aufhalten, denn die findet in Zyklen immer statt.
    Aber
    Es kostet nur eine Menge Geld.
    Aber wer das gerne möchte, kann ja sein Geld dorthin lenken, wo z. B. Wasserstoff gespeichert werden soll, um es dann in Kraftwerken zu verbrennen.
    Oder gleich in die Kraftwerke.
    Funktioniert beides hervorragend.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. An Helmut:
      Das ist schlicht gelogen.

      Ich würde Ihnen empfehlen, mal selbst die öffentlich zugänglichen Statistiken dazu zu prüfen, anstatt auf blinden Populismus zu hören.

      Beispiel Deutschland – 0.08% des CO2 Ausstoß also nur durch fossile?

      Aufteilung CO2-Ausstoß ist wie folgt:
      38% Energiewirtschaft (die hauptsächlich noch Kohle, Gas und Öl verstromt)
      20% Transport
      17% industrielle Verbrennung

      vs.

      6.5% Kraftstoffnutzung(also Individualverkehr)
      9% knapp Gebäude

      Und ja, das kostet jetzt n Batzen Geld…woran zu 100% die Konzerne Schuld sind. Klimawandel kennt man nicht erst seit gestern, Technologien wie PV und E-Motoren sind seit Jahrzehnten bekannt. Man hat bewusst die Dividenden einzelner in den Vordergrund gestellt, um Investitionen in die Zukunft zu verhindern (i.e. Die Produktionslinien Zug um Zug umzustellen, zu entwickeln, erneuerbare Auszubauen). CEOs sind auch in erster Linie für die Interessen der Shareholder, ergo deren Gewinne, verantwortlich, dann erst für die Firma, und am Schluss die Belegschaft, die, sagen wir es wie es ist, egal ist und in den Augen der Verantwortlichen nur ne Belastung darstellt…daher wird auch wieder vermehrt von Konzernen wie VW auf Sklavenarbeit gesetzt, s. Chinawerk 😉

      Also hier mein Finanzierungsvorschlag, der in der sozialen Marktwirtschaft auch so vorgesehen ist: Redistribution und Reallokation – wenn nicht freiwillig, dann über Vermögenssteuer wieder einführen und Spitzensteuersatz neu regeln …letzteres ist ist eh überfällig – Grenze anheben, Satz rauf auf den Wert zu Kohls Zeiten.

      Und wenn Sie Angst haben sollten, dass das Kapital wie ein scheuen Reh verschwinden würde: es gibt sowas wie ne Wegzugsteuer…just sayin

      Um zurück zum Artikel zu kommen:
      BlackRock macht aus Renditesicht hier alles richtig. Gegen Mitbestimmungsrecht der Mitarbeiter, für mehr Gewinne für die Anteilseigner. Wer die Kohle hat, sollte einsteigen – ich werds tun.

      Denn zumindest da geb ich Ihnen und Hr. Krall Recht: alles, was gut für die Umwelt und/oder die Allgemeinheit ist, wird kurzfristig keine Renditen abwerfen…die handelnden Personen in der Politik haben schlicht nicht mehr die Eier und das Format eines Helmut Schmidt, der denen mit Sicherheit in der aktuellen Situation und bei der Faktenlage die Stirn geboten hätte.

      Insofern würde ich sogar offen zugeben, dass meine privaten Investitionen, die ich die letzten Jahre mit dieser Ansicht getätigt habe, doch auf rein opportunistischer Basis sind….

      1. Ja Ola, ich glaube, Sie sind der einzige Mensch (auch innerhalb der grünen Sekte) der nicht weiß, das etwa 96% des weltweiten CO2 natürlich entsteht. Und daran kann der Mensch nichts drehen.
        Nur die restlichen 4% sind menschengemacht.
        Und davon stößt Deutschland 2% aus
        Also: 2% von 4% ergeben 0,08 %.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        1. @helmut ,und dann ?? Das ist doch garnicht die Kernaussage.

          Die Kernaussage ist ,es völlig egal welche Massnahme in Deutschland getroffen wird ,sie wird,egal wie teuer, zu 100 % wirkungslos sein.

          Es ist Nonsens sich hier immer und immer wieder irgendwelche % Zahlen von Erzeugung ,Kosten ,CO2,
          bla ,bla um die Ohren zu hauen. Es gibt keine Speicher und EE in dem erforderlichen Massstab und Halbwertzeit um dieses !!!!GLOBALE PROBLEM!!!!! Primärenergiebedarf zu lösen .
          Es ist ein globaler Markt !!!! Selbst Europa hat nicht mal einen signifikanten Preiseinfluss. Und wenn doch einen dämfenden. Die “ internationalen Anderen“ verbrennen einfach noch billiger !

          EE – Haltbarkeit 25 Jahre – muss dann neu und es gibt nichtmal genug Rohstoffe ,um die Fossilen relevant das erste mal zu ersetzen . Geschweige den alle 25 Jahre. Und das auch noch „Global“.
          Deswegen gilt ,auch wenn ihr es selbst quantitativ nicht nachrechnen könnnt ———-

          Lasst euch nicht verarsc…………….

          1. Ja Klempner, es ist auch mehr eine Belustigung Sogar Columbo bringt dann einen Kommentar soweit zusammen, dass er einem anderen Kommentator beipflichten kann. Ist ja auch schon eine Leistung.
            Natürlich haben Sie recht, denn es ist alles unbezahlbar.
            Jetzt bekommt die Ampel ja selbst den Bundeshaushalt nicht hin. Ob verfassungsmäßig, ist dann noch die Frage.
            Mal sehen, wie es es mit schrumpfenden Steuereinnahmen und wachsenden Arbeitslosenzahlen weitergehen wird.
            Ob die Zigmilliarden dann immer noch in die Welt verpulvert werden, und noch mehr Arbeitslose ins Land geholt werden?
            Arbeitslose „richtige“ Facharbeiter werden dann wohl genug vorhanden sein, und die werden auch „richtig“ eine neue Arbeit suchen..
            Das alle etwa 25 Jahre die gesamte Hardware wieder ausgewechselt werden muss, hat doch von der grünen Sekte niemand auf dem Schirm.
            Das ist wie bei den Schildbürgern, nur teurer.
            Aber interessant so aus der Entfernung zuzuschauen.
            Und die ganze Welt lacht.

            Viele Grüße aus Andalusien Helmut

        2. @an die correctiv fraktion hier .

          Ich kann für diesen realen Sachverhalt nix ,ich beschreibe ihn nur ,also hängt nicht den Boten !!

        3. @Helmut
          Sie können dieses Märchen so oft erzählen, wie Sie wollen, es wird dadurch nicht wahrer.

          Tatsache ist, es entsteht seit 100.000en von Jahren kein zusätzliches CO2 auf natürlichem Wege.
          Es gibt einen CO2-Umsatz, einen Kreislauf, bei dem über ein Jahr hinweg eine große Menge (das wären Ihre 96%) freigesetzt, aber auch gleichzeitig wieder in natürlichen Senken gebunden wird.
          Deshalb war die CO2-Konzentration so ewig lange Zeit bis zur Industrialisierung in etwa konstant bei 280 ppm.

          Wie ich Ihnen schon mindestens 100 Mal mitgeteilt habe, summieren sich dazu die anthropogenen 5%, und zwar Jahr für Jahr. Ein Teil davon kann in den Seken (noch) gebunden werden. Und nur dadurch ist die Konzentration auf 420 ppm gestiegen.
          Menschgemacht sind also bereits jetzt 50% des in der Atmosphäre befindlichen Treibhausgases.

          Sie betrachten aber nur die eine Hälfte ohne die Senken und bauen darauf Ihre Märchenfantasien auf!
          Warum tun Sie das?
          Warum erzählen Sie immer wieder diese Unwahrheiten?

          1. Das ist offensichtlich Unfug. Alles CO2 entsteht auf natürlichem Wege. Der Mensch kann das beeinflussen, in dem er die Freisetzung beschleunigt (Verbrennung von C=2-Speichern), oder verlangsamen in dem er Speicher anlegt (z.B. Aufforsten).
            Erwärmt sich das Klima, wirkt das ebenfalls CO2-freisetzend. Das ist alles.

            Jetzt die Frage, warum erwärmt sich das Klima? Antwort: wissen wir nicht genau, Aber viel spricht für die Sonne.

            Was macht man da am besten? Sich darauf vorbereiten, sich an Klimaänderungen jeder Art anzupassen.

    2. @Helmut
      97% der Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befassen, bescheinigen Ihnen, dass Sie zu 100% falsch liegen, während der Crash-Prophet mit seinen Doomsday-Vorhersagen eine Erfolgsquote von genau 0% erziehlt hat.
      Ansonsten liegen Sie ja nur mit 99% Ihrer Aussagen daneben .

      Ich gewinne, Sie verlieren

      1. @Horst Schlemmer. Die Milchbübchen-Rechnungen aus dem Märchenwald in Andalusien, sind generell nicht ernst zu nehmen.

  2. „Investieren sie in alles was Greta hasst.“

    Israel? Ich halte das jetzt auch nicht gerade für eine sichere Wette.

  3. Israel ist kein Rohstoff.
    Ich bewundere aber das Völkchen, für alles was sie geschaffen haben. Selbst schon vor Jahrzehnten die Wasserstoffbombe.
    Zahllose Nobelpreisträger.
    Aus einer Wüste eine Oase gemacht.
    Und alle Länder drumherum kriegen nichts geregelt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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