Quantitative Easing

Quantitative Easing (QE) bedeutet auf deutsch „Quantitative Lockerung“. Es ist eine geldpolitische Maßnahme, die von Zentralbanken verwendet wird, um die Wirtschaft zu stimulieren und die Inflation zu erhöhen, als Abwendung einer möglichen Deflation. Diese Maßnahme wurde erstmals in den späten 2000er Jahren während der Finanzkrise eingesetzt.

Im Grunde genommen funktioniert QE so: Die Zentralbank druckt große Mengen an Geld (elektronisch), kauft Staatsanleihen oder andere Vermögenswerte von Banken oder anderen institutionellen Anlegern, um die Geldmenge in der Wirtschaft zu erhöhen. Durch den Kauf dieser Vermögenswerte gibt die Zentralbank dem Verkäufer Geld, das dann wiederum in der Wirtschaft zirkulieren kann.

Dieser Kaufprozess als Folge von Quantitative Easing führt zu einer Erhöhung der Geldmenge und senkt die Zinsen. Wenn die Zinsen niedriger sind, können Unternehmen und Verbraucher günstiger auf Kredite zugreifen, was zu mehr Investitionen und Ausgaben in der Wirtschaft führt. Dadurch wird die Wirtschaft gestärkt und die Inflation steigt.

Quantitative Easing hat jedoch auch einige Risiken und Nachteile. Einer der Hauptnachteile ist, dass eine zu hohe Inflation entstehen kann, wenn die Geldmenge zu stark erhöht wird. Ein weiteres Risiko ist, dass QE zu einer Blasenbildung bei Vermögenswerten führen kann, da Anleger gezwungen sind, in riskantere Anlagen zu investieren, um eine Rendite zu erzielen. Diese Auswirkung sah man vor allem in einer sehr langen Phase, die ab dem Ende der Finanzkrise 2008 einsetzte, und bis zum Jahr 2021 andauerte. Vor allem Aktien und Immobilien stiegen in diesem Zeitraum enorm stark an, weil Anleihen keine oder fast keine Renditen mehr abwarfen – oft gab es sogar Negativrenditen.

Um die Geldmenge wieder zu senken und das Quantitative Easing zu beenden, setzen Zentralbanken das gegenteilige Instrument ein, nämlich das Quantitative Tightening (QT), also die Quantitative Verknappung. Dabei werden keine neuen Anleihen mehr gekauft. Auslaufende Anleihen werden an den Inhaber – die Zentralbank – zurückgezahlt, die dann ihre Geldmenge reduzieren kann. Damit kann eine zu starke Inflation abgebremst werden.